Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.11

- S.7

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1976_Innsbruck_11
Ausgaben dieses Jahres – 1976
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Innsbrucks Trinkwasserversorgung
V o n der ersten Trinkwasserieitung bis zur Errichtung des Wasserhochbehälters in
(Fr) Das Innsbrucker Stadtarchiv sorgt, wenn wir es modern ausdrücken wollen, für Transparenz aus historischer Sicht. In bisher
zehn Ausstellungen sind anhand von Karten, Urkunden, alten A n sichten und Fotografien die Innsbrucker Stadtteile in ihrem Werdegang von den Anfängen bis heute dokumentarisch vorgestellt worden. Das dadurch an den interessierten Stadtbürger vermittelte
Wissen zeitigt als unmittelbaren Erfolg, daß sich dieser mit seinem
Lebensraum viel stärker identifizieren kann. Ein qualifiziertes Mitdenken, objektives Urteilen und Mitentscheiden ergibt sich dann
beinahe von selbst. Als Nebenprodukt sozusagen aber fällt auch
ein bißchen Stolz an, daß vieles so alt, so schön, so verdienstvoll
ist an dieser Stadt.
Die
erfolgreiche Wissensvermittlung geht nun in einer neuen
Ausstellung weiter: „Die Trink-

wasserversorgung in Alt-Innsbruck von 1485 bis 1890". Sie
steht am Beginn einer geplanten

4. Hoffmimer-Wettbewerb
O r g e l w e t t b e w e r b auf der großen O r g e l in W i l t e n und der
R e n a i s s a n c e - O r g e l in der Silbernen K a p e l l e
(Fr) Als sich im Jahr 1969 zum
450. Male der Todestag Kaiser
Maximilians, eines großen Förderers der Orgelmusik, jährte,
stiftete die Landeshauptstadt
Innsbruck den „Paul-HofhaimerPreis" für die Interpretation von
Orgelkompositionen. Der Wettbewerb, der im In- und Ausland sehr großes Echo fand,
wurde bisher dreimal ausgetragen. Nun wird er für die Zeit
von Samstag, den 3., bis Freitag, den 9. September 1977, zum
vierten Male ausgeschrieben.
Der „Paul-Hofhaimer-Preis" wird
als
„Paul-Hofhaimer-Plakette"
der Landeshauptstadt Innsbruck
verliehen. Er ist verbunden mit
der Verleihungsurkunde und
einem Geldpreis von 30.000
Schilling. Darüber hinaus werden noch ein zweiter und dritter
Preis, die mit 20.000 und 10.000
Schilling dotiert sind, jeweils mit
Verleihungsurkunden, vergeben.
Der Wettbewerb um den „PaulHofhaimer-Preis" ist ein Interpretationswettbewerb. Für die
Ermittlung der Preisträger sind
zwei Ausscheidungswettbewerbe
mit vorgeschriebenen Pflichtstücken und ein Finalwettbewerb
mit Pflichtstücken und einem
Wchlstück zu absolvieren. G e spielt wird auf der großen Orgel der Wiltener Stiftskirche und
auf der Renaissance-Orgel in
der Silbernen Kapelle der Hofburg.
Die Jury des Wettbewerbs um
den „Paul-Hofhaimer-Preis" 1977
wird sich aus den folgenden
Herren zusammensetzen: Doktor Bruno Wind, Direktor des
städtischen Konservatoriums, als
Vorsitzender ohne Stimmrecht;
Prof. Gustav Leonhardt aus Amsterdam;
Prof. René Saorgin
aus Nizza und Prof. Herbert Tachezi aus Wien. Die Jury trifft
ihre Entscheidung in nichtöffentlicher Sitzung, wobei sie auf die
Zuerkennung eines jeden der
drei Preise verzichten kann.

Nach den sehr guten Leistungen
der Teilnehmer in den vorangegangenen Orgelwettbewerben,
die im einzelnen jedoch noch
nie mit dem 1. Preis honoriert
werden konnten, bleibt nun für
den
vierten Paul-HofhaimerWettbewerb die Hoffnung, einen
würdigen Träger der „Paul-Hofhaimer-Plakette" zu finden.
Auskünfte und Unterlagen zum
„Paul-Hofhaimer-Preis" der Landeshauptstadt Innsbruck können
kostenlos im Kulturamt des Rathauses, Fallmerayerstraße 1, bezogen werden.

Mühl c u

Serie von Dokumentationen, die
sich nach und nach mit den
„Service"-Einrichtungen
der
Stadt befassen werden.
Die Ausstellung beginnt mit
Innsbrucks ältester Trinkwasserieitung, welche die Stadt im
Jahre 1485 vom „Kesselbrunnen", dem heutigen „Katzenbrunnen" knapp unter der Gramartstraße, herunter in die damalige Alt- und Neustadt legen
ließ. Der anschließend sehr zielstrebig einsetzende Ausbau der
Innsbrucker Trinkwasserversorgung, der vor allem auf die
Tatsache zurückgeht, daß Innsbruck nun Residenzstadt der Tiroler Landesfürsten geworden
war, läßt sich sehr anschaulich
in weiteren Urkunden und Plänen verfolgen, wobei sich immer wieder die strenge Unterscheidung zwischen städtischen
Wasserleitungen und solchen
des Hofes, sogenannten „Hofgeleiten", aufdrängt. Ein Glanzstück der Ausstellung ist gewiß
der vollständige Plan der Hofleitungen aus dem Jahr 1796,
eine Leihgabe des Innsbrucker
Wasserwerks, auf dem auch alle
damals mit fließendem Wasser
versorgten Häuser, Kasernen,
Brunnen
usw. eingezeichnet
sind.
Auch die Technik ist in der Ausstellung berücksichtigt. Ein gro-

Stadtarchiv Innsbruck - Badgasse 2

Ausstellung

Die Trinkwasserversorgung In Alt-Innsbruck
1485-1890

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976. Nr. 11

ßer Bohrer verdeutlicht, wie man
Baumstämme aushöhlen und so
die
hölzernen
Leitungsrohre
herstellen konnte, von denen
einige Stücke ebenfalls zu sehen sind. Diese Holzrohre, zum
Teil bis in die jüngste Zeit noch
in Verwendung, hatten unterwegs noch einen Wasserverlust
bis zu 80 Prozent zu verantworten. Heute ergibt sich dagegen
im modernen städtischen Wasserleitungsnetz ein Verlust von
höchstens sieben Prozent. Des
ist der Fortschritt der Technik.
Was man aber mit Erstaunen
aus der Ausstellung an Erkenntnissen mitnehmen kann, ist, daß
die Technik wohl vorangekommen ist, daß aber beinahe alle
in früherer Zeit im Hauptquellgebiet an der Nordkette angelegten
Quellfassungen
und
Brunnenhäuser auch heute noch
in Betrieb sind, und dies zum
Teil noch nach fast 500 Jahren.

Altbürgermeister
Dr.Greiter 80 Jahre
Vor kurzem beging einer der
prominentesten
Bürger
Innsbrucks, Altbürgermeister
Dr.
Franz Greiter, seinen 80. G e burtstag. Sein verdienstvolles
Wirken in dieser und für diese
Stadt ist unvergessen.
Nach Beendigung des Zweiten
Weltkrieges stellte der Jurist,
der 1926 eine eigene Kanzlei eröffnet hatte, die er heute noch
leitet, seine Kräfte dem Wiederaufbau der schwer getroffenen
Stadt zur Verfügung. Am 6. Mai
1945 wurde er zum zweiten Bürgermeisterstellvertreter ernannt.
Diese Funktion übte er bis zum
Zusammentreten
des ersten
Nachkriegs-Gemeinderates am
4. April 1946 aus. Der damalige
Bürgermeister Dr. Melzer übertrug ihm die Führung der Finanzverwaltung, der Vermögensverwaltung mit dem W o h nungswesen, das Gesundheitsund das Veterinärwesen.
Bei der ersten freien Gemeinderatswahl am 12. März 1950 wurde Dr. Greiter in den Gemeinderat und von diesem in den
Stadtrat gewählt. Nach dem Ableben von Bürgermeister Dr.
Melzer wählte ihn der Gemeinderat am 9. April 1951 zum Bürgermeister. Dieses Amt bekleidete er bis zum 11. Dezember
1956. In der Folge gehörte er
bis zum 8. November 1962 dem
Innsbrucker Gemeinderat an.
Das Mühlauer Trinkwasser- und
Elektrizitätswerk, die Konzertkurve, die Neugestaltung der
Stadtsäle und die Bewerbung
um die Olympischen Winterspiele 1964 gehen auf die Initiative Dr. Greiters zurück. Die
Stadt konnte ihm im Jahr 1966
für seine langjährige erfolgreiche Mitarbeit mit der Verleihung des Ehrenringes danken.
Seite 7