Innsbruck (Amtsblatt)
Jg.1979
/ Nr.8
- S.1
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Innsbrucks
OFFIZIELLES MITTEILUNGSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT
23. August 1979/Nr. 8
An einen Haushalt P. b. b. • Erscheinungsort Innsbruck • Verlagspostamt 6020 Innsbruck
Maria-Theresien-Straße wird Stadtplatz
Fußgängerfreundlicher Bereich - Zügiger Ausbau - Erster Bauabschnitt bis Juni 1980 möglich - Kosten: rund 12 Millionen Schilling
(We) Mit der Umgestaltung der Maria-Theresien-Straße in eine verkehrsverdünnte Zone soll in Innsbrucks Prachtstraße wieder der
Mensch den Vorrang vor dem Auto
bekommen. Nach den in Übereinstimmung mit dem Verein Innsbruck-Innenstadt vom Stadtbauamt
ausgearbeiteten Plänen wird die
Maria-Theresien-Straße
wieder
das werden, was sie in der Vergangenheit immer gewesen ist: ein
Platz, auf dem die Vielfalt städtischen Lebens entstehen kann.
Dies erfordert eine weitgehende
Reduzierung des Individualverkehrs zugunsten der Fußgänger
sowie die Erhaltung bzw. Steige-
Bade- und
Saunazeiten
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rung jener Qualitäten, die aus der
Harmonie von städtischer Form,
städtischer Signifikanz und städtischer Nutzung hervorgehen.
Die bisher gemachten internationalen Erfahrungen haben erkennen
lassen, daß die Umwandlung großer Geschäftsstraßen in reine Fußgängerzonen im Sinne der Zielsetzung der Multifunktionalität solcher
Straßenzüge nicht empfehlenswert
ist. Im Falle der Maria-TheresienStraße wäre aufgrund der notwendigen Mischung des öffentlichen
Verkehrs, des Taxiverkehrs, des
Zulieferverkehrs und des Fußgängerverkehrs eine reine Fußgängerzone kaum denkbar.
Ist die Maria-Theresien-Straße
heute noch vorwiegend Verkehrsfläche, so setzt eine verkehrsverdünnte Zone eine entsprechende
formale Umsetzung in bezug auf
das Verhältnis FahrbahnflächeGehsteigfläche voraus. So wird der
Gehsteig auf der Westseite der Maria-Theresien-Straße um ca. 3 Me-
Großzügig verbreiterte Gehsteige und sowenig
der für den Fußgänger attraktiv
machen.
wie möglich Autoverkehr
ter und auf der Ostseite um ca.
1 Meter verbreitert werden. Der
nicht schienengebundene Verkehr
wird an der Westseite der Annasäule in zwei 3,5 bis 4 Meter breiten Fahrspuren gebündelt werden,
die Straßenbahnhaltestellen werden in den Bereich östlich der Annasäule verlegt und die Straßenbahngleise anschließend in der Mitte der Straße geführt werden. Gehwege, Inselflächen und Fahrbahnen werden im Sinne einer einheitlichen Oberflächengestaltung in
Asphalt ausgeführt. Die Maria-Theresien-Straße wird als städtischer
Platz weitgehend von Bepflanzung
freigehalten werden. Hinsichtlich
der Beleuchtung werden noch detaillierte Vorarbeiten notwendig
sein, jedoch hat die Ausleuchtung
folgenden Grundsätzen Rechnung
zu tragen: Der Platzraum hat eine
allgemeine Basisausleuchtung aufzuweisen, die punktuelle Anstrahlung von bedeutenden Objekten
soll erweitert werden.
Der Ausbau der Maria-TheresienStraße wird in zwei Etappen erfolgen, wobei man versuchen wird,
den ersten Bauabschnitt bis zum
Beginn der Feierlichkeiten zur 800Jahr-Feier der Stadt Innsbruck, im
Juni 1980, abzuschließen.
Rollstuhlgerechte Gehwege
Gehwegprogramm 1979: Behindertenrampen bei Übergängen
(We) Bei der Errichtung von Gehwegen und bei allen geregelten
Übergängen wird die Stadtgemeinde in Zukunft auch an die Behinder-
sollen die Maria-Theresien-Straße
wie-
ten denken. Ein Anfang wurde bereits im Zuge des Ausbaues der
Kreuzung Maria-Theresien-Straße-Salurner Straße im Bereich der
neuerrichteten Gehwege und Verkehrsinseln gemacht.
So wurde der Randstein des Gehweges unmittelbar vor dem Übergang
zur
neu
erstellten
Haltestelleninsel vor der Triumphpforte entsprechend abgeschrägt
sodaß in Verbindung mit einer vorgelegten Pflasterfläche eine Auffahrtsrampe mit einer Steigung von
rund i 1 Prozent entstand, die den
diesbezüglichen Normen und den
vorliegenden Regelausführungen
der Roilstühle für Behinderte entspricht. Die Gehflächen verlaufen
im Bereich der beiden Verkehrsinseln im Niveau der anschließenden
Fahrbahnen, ebenso wurde die
Rampe zur Haltestelleninsel rollstuhlgerecht angelegt. An der Abflachung der Gehsteigkanten der
bereits vorhandenen Gehwege im
Bereich dieser Kreuzung wird derzeit gearbeitet.
Im Programm zur Erneuerung und
Erstherstellung von Gehwegen sind
bei allen künftigen Neubauten im
Bereich der Überwege Behindertenrampen vorgesehen, um die
Rolle der behinderten Bürger in unserer Stadt als Verkehrsteilnehmer
zu erleichtern.