Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.4

- S.16

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2019_Innsbruck_informiert_04
Ausgaben dieses Jahres – 2019
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Kinderbetreuung
als Schlüssel

© SHUTTERSTOCK.COM

Lebensraum Innsbruck

Gerade einmal 44 Jahre ist es her, dass Frauen ihre Ehemänner um Erlaubnis fragen mussten, wenn sie arbeiten
gehen wollten. Diese Zeiten sind Geschichte, aber nach wie
vor gilt: Zu dieser Freiheit gehört die Sicherheit, die Kinder
gut betreut zu wissen.

U

© CHRIST

IAN FORC

HER

m Erlaubnis zu fragen, ob man als
Frau arbeiten darf? „Heute können
sich das viele nicht mehr vorstellen – und das ist gut so. ‚Frauen gehören in die Küche‘ – von diesem Klischee
sind die meisten Innsbruckerinnen und
Innsbrucker inzwischen weit entfernt.
Auch wenn im Jahr 2019 Gleichberechtigung keine offene Forderung, sondern
eine erfüllte Tatsache sein sollte, ist man
auch bei uns erst auf dem Weg dorthin“,
erklärt die für Frauenförderung zuständige Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr
und führt weiter aus: „Auf dem Weg zur
Gleichberechtigung zwischen Männern
und Frauen wurden in den vergangenen
Jahren viele wichtige Schritte gesetzt,
allerdings sind wir immer noch nicht
dort, wo wir sein sollten.“ Das zeigt sich
zum Beispiel an den Zahlen des durch-

„Wer berufstätig ist, also nur fünf Wochen Urlaub hat,
braucht eine gute Kinderbetreuung – auch in den
Ferien. Der Bund nimmt diese Verantwortung nicht
entsprechend wahr. Wir setzen uns dafür ein, dass
Familie und Beruf in unserer Stadt vereinbar sind und
die Kinder auch in den Ferien gut betreut sind.“
Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr

16

schnittlichen, jährlichen Gesamteinkommens der Frauen: Dieses liegt laut
Statistik Austria in Innsbruck aktuell bei
knapp 21.400 Euro, jenes der Männer mit
rund 31.860 Euro um beinahe 49 Prozent
darüber. „Frauen leisten für unsere Gesellschaft jedoch nicht weniger als Männer, sondern im Gegenteil: Noch immer
sind es die Frauen, die den Löwenanteil
der (unbezahlten) Arbeit für die Familie
stemmen“, hält Stadträtin Mayr fest. Auf
geschlechtsspezifische Unterschiede in
der Bezahlung macht auch der „Equal
Pay Day“ aufmerksam: Dieser gibt jenen
Tag an, bis zu dem Frauen im Vergleich
zu Männern für ihre Arbeit bezahlt werden. In Innsbruck fiel dieser im vergangenen Jahr auf den 2. November. Das bedeutet, dass Frauen ab dem 3. November
2018 quasi unbezahlt arbeiteten.

INNSBRUCK INFORMIERT

Kinderbetreuung
schafft Möglichkeiten
Oftmals ist es auch heutzutage noch die
Doppelbelastung von Familie und Karriere, die vor allem Frauen vor große Herausforderungen stellt. Ein breit gefächertes
und qualitätsvolles Kinderbetreuungsangebot ist unverzichtbar, wenn es um die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.
„Die Stadt Innsbruck investiert laufend
in den Ausbau von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen“, weiß Stadträtin
Mayr. Aktuell gibt es 30 städtische Kindergärten, 21 Volksschulen, zehn Neue
Mittelschulen, zwei Sonderschulen und
eine Polytechnische Schule, für die die
Stadt als Schulerhalterin auftritt. Zehn
Schülerhorte sowie sieben städtische
Kinderkrippen, die von den Innsbrucker
Sozialen Diensten (ISD) betrieben werden, runden das umfangreiche Angebot
ab. „Eine gute Betreuung der Kinder während des Schuljahres ist essenziell, aber
nicht ausreichend. Besonders für berufstätige Eltern und Alleinerziehende ist
eine qualitative Betreuung in den Ferien
von großer Bedeutung. Auch dafür setzt
die Stadt Innsbruck sich ein“, erläutert
Mayr. Neun städtische Kindergärten und