Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.5
- S.22
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Corona prägte Leben von Familien
Im Vergleich zu 2020 verzeichnete das Amt für Kinder- und Jugendhilfe im
Vorjahr kaum einen merklichen Rückgang von Gefährdungsmeldungen.
Das Amt vermittelt und unterstützt fachlich in vielfältiger Weise und versteht
sich als Hilfsangebot bei allen Arten familiärer Problemlagen.
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© W. GIUL
Naturraumranger Mathias Bonauer (l.) und Albuin Neuner, Leiter des
Referats Natur und Erholung, freuen sich über die neue Beschilderung,
die bis Ende Juni abgeschlossen sein soll.
Neue Wegtafeln
statt Schilderwald
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INNSBRUCK INFORMIERT
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© PIXABA
Zahlen noch immer erhöht
Im Wandergebiet Nordkette sorgen neu gestaltete Schilder dafür, dass Wanderer
und Bergsportbegeisterte den richtigen Weg zum Ziel finden.
wei Jahre hat das städtische Referat Natur und Erholung des Amtes
für Wald und Natur daran gearbeitet,
nun werden sprichwörtlich die Pflöcke eingeschlagen: Insgesamt 850 neue Wegetafeln, die nach den im Tiroler Bergewegkonzept erarbeiteten Kriterien gestaltet wurden,
sorgen auf der Nordkette nicht nur für eine
einheitliche Beschilderung, sondern auch
für bessere Orientierung. In das Projekt waren auch der Alpenverein Innsbruck (AVI)
und der Tourismusverband Innsbruck und
seine Feriendörfer (TVB) eingebunden. Die
Montage der Tafeln soll, je nach Schneelage
im Hochgebirge, bis Juni 2022 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten für das Projekt
belaufen sich auf 45.000 Euro.
ie Corona-Krise und die seit Mitte
März 2020 verhängten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben sich auch im vergangenen Jahr
auf das Leben von Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern ausgewirkt. Darüber hinaus geraten Familien angesichts
der in den vergangenen Jahrzehnten gestiegenen Anforderungen durch Veränderungen im Berufsleben und in der Gesellschaft an ihre Grenzen.
Digitale Ortung
Ein Fall für den Ranger
Die Besonderheit des neuen Systems ist
nicht nur die Vereinheitlichung der bisher
unterschiedlich gestalteten Schilder, sondern
auch die Sicherstellung von zeitnaher Wartung: Durch ein vom städtischen Referat Geografisches Informationssystem (GIS) selbst
entwickeltes Ortungs-System ist der Standort, auch von weit entlegen angebrachten Tafeln, mit Hilfe von individuellen Koordinaten
feststellbar. „Die Auffindbarkeit erleichtert
die Wartung in einem hohen Ausmaß. Denn
somit ist gewährleistet, dass ein beschädigtes oder kaputtes Schild binnen kurzer Zeit
in Stand gesetzt oder ersetzt werden kann“,
veranschaulicht Ing. Albuin Neuner, der Leiter des Referats Natur und Erholung.
Montiert werden die neuen Schilder von
Naturraumranger Mathias Bonauer, der
seit Herbst 2021 aktiv im Gebiet unterwegs ist. Unterstützt wird er dabei von allen weiteren Beteiligten. In weiterer Folge
kümmert sich der Ranger auch um die Instandhaltung und – falls notwendig – den
zeitnahen Austausch beschädigter oder
kaputter Schilder.
„Dadurch ist nicht nur der direkte Kontakt
zu Wanderern und Waldnutzenden gewährleistet, sondern es ermöglicht auch
eine Verbesserung meiner eigenen Kompetenzen und Ortskenntnisse im weitläufigen und an Wegen reichen Gebiet“, fasst
Bonauer zusammen. WG
Innerfamiliäre Belastungsfaktoren können
ein unangemessenes Erziehungsverhalten
begünstigen, welches sich in Form eines
gewaltgeprägten Erziehungsstils ausdrücken kann. Auch durch coronabedingte
Einschränkungen ist eine deutliche Zunahme von psychosozialen Belastungen
und Problemen in Familien zu beobachten. Dies zeigen vor allem die steigenden
Fallzahlen in Bezug auf Gefährdungsabklärungen, die im Vorjahr von der Kinder- und
Jugendhilfe im Stadtmagistrat gemeldet
wurden. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Jahresstatistik 1.188 Gefährdungsmeldungen. Dies bedeutet einen leichten
Rückgang um 1,25 Prozent im Vergleich
zu 2020 (1.203 Meldungen). Im Vergleich
zu 2019 (880 Meldungen), also dem Jahr
vor Beginn der Corona-Pandemie, sind die
Zahlen aber noch immer deutlich erhöht
(35 Prozent). Die meisten Gefährdungsmeldungen im Jahr 2021 wurden von der
Polizei (378 Mal) sowie von nicht meldungspflichtigen Personen wie NachbarInnen, anderen Verwandten, FreundInnen,
einem Elternteil oder anonymen Melder
Innen (256 Mal) sowie von Schulen (124
Mal) eingebracht.
Vor allem in der jüngeren Vergangenheit haben sich
die Bedingungen für häusliche Gewalt wegen der lang
andauernden Ausnahmesituation erhöht.
Vernachlässigung und Gewalt
am häufigsten
Die meist genannten Gründe für eine Meldung beim Amt für Kinder- und Jugendhilfe waren Vernachlässigung/Verwahrlosung eines Kindes. Hier stiegen die Zahlen
von 51 im Jahr 2020 auf 72 im Jahr 2021,
was einer Steigerung von rund 41 Prozent
entspricht. Ein Anstieg ist auch bei Meldungen aufgrund von Gewalt feststellbar,
hier erhöhte sich die Zahl um 30 Prozent
(2020: 100, 2021: 130). Bei Meldungen,
welche bei der Abklärung zwar keine erhebliche Gefährdung darstellten, aber
einen Unterstützungsbedarf erforderten (318 zu 306), ging die Zahl geringfügig zurück. Zum Verdacht des sexuellen
Missbrauchs wurden sieben Meldungen
erstattet (2020 waren es zwei) und in der
Kategorie „in anderer Weise erheblich gefährdet“ gingen 222 Meldungen (2020
noch 351) ein. „Der Schutz und die Sicherung des Kindeswohls stehen im Zentrum
unserer Arbeit“, hebt Amtsvorstand Mag.
Raphael Hölbling hervor. „Es geht darum,
Minderjährige vor körperlicher und psychischer Gewalt, Vernachlässigung, Verwahrlosung sowie sexuellem Missbrauch
zu schützen. Jede eingehende Gefährdungsmeldung wird durch fachkundige Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe nach dem
Vier-Augen-Prinzip überprüft.“ Nähere
Infos sind unter www.ibkinfo.at/kinder-
jugendhilfe-corona nachzulesen. MD
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