Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.5
- S.7
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© C. FORC
HER
Bis dieser Baum seine volle
Größe erreicht, vergehen
rund 100 Jahre.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Amtes für Wald und Natur halten mit kontinuierlicher Aufforstung und Pflege unsere
Waldflächen fit, um den klimatischen Veränderungen sicher gegenüberzustehen und auch
zukünftig einen Schutzwald sowie einen Erholungsraum für uns alle zu gewährleisten.“
Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc
NSBRUCK
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Bevor die neuen Jungpflanzen gesetzt werden können,
muss der Altbestand gefällt werden.
Aufforstung?
Na klar!
Reduktion von Treibhausgasen, der Umstieg auf Öffis oder die
Sanierung von Altbestand sind gute Maßnahmen zur Bekämpfung
des Klimawandels. Doch keine Maßnahme ist so effektiv wie die
Aufforstung von Wäldern.
W
älder filtern Kohlendioxid aus
der Atmosphäre und speichern
dieses in Stämmen, Wurzeln
und im Boden. Dadurch fördern sie aktiv
die Kühlung unseres Planeten und dienen
zusätzlich als CO2-neutrale Energiequelle.
Das Innsbrucker Stadtgebiet besteht zu 40
Prozent (4.300 Hektar) aus Wald – das entspricht mehr als 6.000 Fußballplätzen. Der
Großteil gehört über 2.000 privaten WaldbesitzerInnen. 20 Prozent stehen im Eigentum der Stadt Innsbruck und werden
von MitarbeiterInnen des Amtes für Wald
und Natur betreut. Um die Waldbestände langfristig klimafit und gesund zu erhalten, sind gezielte Aufforstungs-Maß12
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Weiterverarbeiten geeignet. Doch in Bezug
auf klimatische Veränderungen wie Hitze,
Trockenheit und Naturkatastrophen kann
die Fichte in stadt- und talnahen Bereichen mit den oben genannten Baumarten
nicht mithalten. Der Grund dafür liegt unter der Erde und den wärmeren Temperaturen im Tal. Die Fichte ist ein Flachwurzler,
was bedeutet, dass die Wurzeln verstärkt
in die Breite als in die Tiefe wachsen. Dadurch ist sie auf regelmäßigen Regen angewiesen und kann nicht in tiefere, feuchte
Bodenschichten vordringen, was bei längeren Trockenperioden nötig wäre. Und geht
es der Fichte gesundheitlich schlecht, ist
sie ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer. Zudem bringen Stürme und starke Windböen die Fichte leichter zu Fall, da
die flachen Wurzeln nicht stark genug im
Boden verankert sind.
Klimafit in die Waldzukunft
nahmen sowie bewusstseinsbildende
Maßnahmen zur Bedeutung des Waldes
ausschlaggebend.
Fichte im Rückzug
Durch die Aufforstung werden alte Baumbestände vermehrt durch tiefwurzelnde
Laub- und Nadelbäume ersetzt. Speziell
Baumarten wie Eiche, Ahorn, Buche, Kirsche oder auch Tanne und Lärche sind widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit,
Hitze, Wind und Schnee. Derzeit dominiert
die Fichte mit einem „Marktanteil“ von 63
Prozent und das nicht ohne Grund. Die
Fichte wächst schnell und geradlinig, ist
ein nachgefragtes Nutzholz und ideal zum
Baumartenampel
Sie möchten wissen, welche
Baumarten in Ihrer Umgebung
zukünftig die beste Widerstands
fähigkeit aufweisen? Unter
www.klimafitterwald.at/baumarten
kann auf einer Landkarte der
Standort ausgewählt werden, um
zu erfahren, welche Baumarten fit
für die zukünftigen Klimabedingungen
in dieser Region sind.
In den letzten Jahrzehnten fand ein Umdenken in der Forstwirtschaft statt. Der
Wald wird nicht mehr nur als forstwirtschaftliche Ertragsfläche, sondern verstärkt als Schutzwald und CO2-Speicher
erkannt und geschätzt. Um diese Funktionen trotz Klimaerwärmung zu gewährleisten, wird vermehrt Mischwald gepflanzt.
„Bäume sind Standortspezialisten. Das
heißt, nicht jeder Standort ist für jede
Baumart geeignet. Anhand einer Waldtypenkarte kann genau festgestellt werden,
welcher Baum wo am besten wächst. So
können wir gezielt klimafite Waldflächen
aufforsten“, erklärt der Amtsleiter für Wald
und Natur, DI Andreas Wildauer. Natürlich
geht das nicht von heute auf morgen. Ein
Baum ist schnell gepflanzt, doch bis er
ausgewachsen ist und sein volles Potenzial ausschöpft, vergehen rund 100 Jahre.
„Die Waldbewirtschaftung ist immer auf
lange Sicht zu sehen. Wir fällen die Bäume
unserer Urgroßväter und pflanzen wieder
neue Bäume für unsere Urenkelkinder. Gerade deshalb ist es wichtig, jetzt auf Baumarten zu setzen, die auch in 100 Jahren
und darüber hinaus möglichst lange gesund und widerstandsfähig sind“, betont
Förster Florian Jäger, Referent für Wald
und Almen. In Zusammenarbeit mit 110
privaten Waldbetrieben wurden im Jahr
2021 knapp 25.000 Bäume aufgeforstet.
Forstarbeiter investierten zirka 4.000 Arbeitsstunden in die klimafitte Aufforstung
und den Schutz vor Naturgefahren.
Jugend forstet auf
Einmal im Leben einen Baum pflanzen:
Diese Möglichkeit bekamen SchülerIn-
Ganz
nah
dran.
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nen des Bundesrealgymnasiums AdolfPichler-Platz und StudentInnen der Universität Innsbruck am 25. und 26. April
im Rahmen des Projektes „Taubental“. Auf
einer Fläche von rund 4.000 Quadratmetern Wald setzten sie gemeinsam mit dem
Amt für Wald und Natur Tannen, Buchen,
Lärchen, Kiefern und Eichen. „Es ist wichtig, auch der Jugend den Wald und seine
Funktion näher zu bringen, mit ihr gemeinsam ein Klimaschutzprojekt in Innsbruck umzusetzen und sie entsprechend
auf den Naturraum zu sensibilisieren“,
so Vizebürgermeister Anzengruber. „Dass
das Fällen von Bäumen notwendig ist, um
Platz für junge Bäume zu schaffen sowie
Baumkrankheiten und Schädlingen zuvorzukommen, ist nicht jedem bewusst.
Durch das Taubental-Projekt bekommt
die Jugend Einblick in unsere Arbeit und
ein besseres Verständnis für die Tragweite eines gesunden Waldes“, ist sich Wildauer sicher. BG
Beim Produkt.
Bei den ProduzentInnen.
Und bei Dir.
www.bauernkiste.at
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INNSBRUCK INFORMIERT
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