Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.11
- S.12
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Auch in Innsbruck ist in den letzten Jahren eine steigende
Zahl an Gewaltdelikten gegen Frauen zu verzeichnen.
Jedes Opfer von Gewalt
ist eines zu viel
Gewalt an Frauen ist leider auch hierzulande traurige
Realität. Neben Prävention und Information wird
in Innsbruck verstärkt auf Gewaltschutz gesetzt.
J
ede fünfte Frau in Österreich ist im
Laufe ihres Lebens mit Gewalt in unterschiedlichsten Formen konfrontiert.
Auch die Zahl der Femizide, gemeint sind
Morde an Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts getötet werden, steigt. Größtenteils finden die gewalttätigen Übergriffe im
nahen sozialen Umfeld, besonders häufig
in den eigenen vier Wänden, statt.
Hilfe annehmen
„Jede Frau, die Gewalt erfährt, ist eine zu
viel“, betont der für Soziales und Sicherheit zuständige Vizebürgermeister Ing.
Mag. Johannes Anzengruber, BSc. Im Rahmen der Prävention und Bekämpfung von
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INNSBRUCK INFORMIERT
Gewalt müsse bereits im Kindesalter angesetzt werden und alle AkteurInnen –
von den Eltern über LehrerInnen, SozialarbeiterInnen bis hin zu Kindern – seien
einzubinden und zielgruppengerecht anzusprechen. Außerdem sei es wichtig, Beratungsangebote allen zugänglich zu machen bzw. Betroffenen verständlich zu
machen, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, wenn man sich Hilfe sucht.
„Gemeinsam mit der Polizei und der MÜG
sind wir laufend bestrebt, den betroffenen Mädchen und Frauen bestmögliche
Sicherheit zu geben. Leider werden diese
aber erst eingeschaltet, wenn die Gewalt
schon akut ist und ein Betretungsverbot
ausgesprochen werden muss“, weiß Vizebürgermeister Anzengruber. Neben Prävention und Information sind für ihn Unterstützungsangebote unerlässlich: „Im
Rahmen der Schaffung des Referates Sozialsubventionen ist es gelungen, das Subventionsmanagement der Stadt Innsbruck
neu aufzustellen und vielen Vereinen
durch die Gewährung von Drei-Jahres-Vereinbarungen eine ausreichende finanzielle Sicherheit zu geben. Dies betrifft gerade einige Institutionen, die sich mit dem
Schutz von Frauen vor Gewalt beschäftigen, wie etwa das Tiroler Frauenhaus, das
DOWAS für Frauen, Frauen helfen Frauen
oder die AIDS-Hilfe Tirol.“