Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.11
- S.23
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Lawinensituation in Innsbruck
Die Landeshauptstadt Innsbruck ist die
einzige Großstadt in den Ostalpen, die
durch Lawinen gefährdet ist. Jede Tiroler Gemeinde, in der die Gefahr von
Lawinenkatastrophen besteht, muss
verpflichtend eine Lawinenkommission
einrichten. Auch in Innsbruck beurteilt
die Lawinenkommission ab dem ersten
ergiebigen Schneefall bereits seit Jahrzehnten täglich die Lawinensituation auf
der Innsbrucker Nordkette. Bis April 2023
werden dann entsprechende Empfehlungen ausgegeben.
Zuständig ist die Innsbrucker Lawinenkommission ausschließlich für die Nordkette. Sie besteht aus zehn Mitgliedern,
von denen zumindest drei an den täglichen Beratungen und Beurteilungen
teilnehmen müssen. Für entsprechende
Sperren werden die Messdaten von Hafelekar und Seegrube, der Lagebericht des
Lawinenwarndienstes, der Wetterbericht
und sonstige meteorologische Daten
sowie die eigenen Wahrnehmungen der
Kommission berücksichtigt.
Sanierung beim Rastlboden
Für das Siedlungsgebiet sind die Mühlauer Klamm-, Arzler Alm-, Höttinger Graben- sowie die Allerheiligenhof-Lawine
relevant. Zudem gibt es weitere Lawinenstriche wie jene beim Rastlboden. Die
vorhandenen Schutzbauten im Teilbereich Spitzwald unterhalb der städtischen
Bodensteinalm sind stark beschädigt. Mit
Beschluss des Stadtsenats vom 10. August 2022 nimmt die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) die Sanierungsmaßnahmen in Angriff. Insgesamt wird die
volle Funktionsweise der Schutzverbauungen der Rastlbodenlawine aus Holzstützwerken wiederhergestellt. Zerstörte
Holzstützwerke werden saniert und bei
Bedarf durch große Gleitschneeböcke
ersetzt. Mittelmäßig bis gering zerstörte
Holzstützwerke werden saniert.
Warnschilder werden digital
Bisher musste das Netz an Hinweistafeln von MitarbeiterInnen des Amtes
Wald und Natur, den Einsatzkräften der
© K. RUDIG
Digitale Unterstützung für noch mehr Lawinensicherheit: v. l. Werner Haberfellner
(Innsbrucker Lawinenkommission), Josef Plank (Gebietsbauleiter der Wildbach- und
Lawinenverbauung Mittleres Inntal), Vizebürgermeister Johannes Anzengruber, Klaus
Feistmantl (Leiter Amt für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen), Stefan Ortner
(Geschäftsführer der Firma LO.LA.)
Berufsfeuerwehr oder der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) aktiviert werden.
Noch schneller und unmittelbarer soll
das künftig über digitale Hinweistafeln
erfolgen. Partner beim städtischen Pilotprojekt sind das Land Tirol, die Lo.La Peak
Solutions GmbH und das Technologieunternehmen Kapsch Businesscom. Die bestehende Beschilderung wird 2022/23 in
einem ersten Schritt mit digitalen Komponenten ergänzt und getestet. KR
Wo kann ich mich
informieren?
Informationen zum Thema
Lawinensicherheit finden sich am
einfachsten über die App „Innsbruck gemeinsam“. Die Lern App
zum Thema Verhalten im Naturraum ist direkt mit der „Lawine
Tirol App“ – der offiziellen App des
Lawinenwarndienstes Tirol – verlinkt.Zudem findet man die Sperren
unter www.innsbruck.gv.at , Leben in
Innsbruck , Aktuelle Lawinensperren.
Die Informationen zu den Wegsperren
werden dort laufend aktualisiert. MF
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