Innsbruck Informiert
Jg.2023
/ Nr.6
- S.13
Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Jederzeit einsatzbereit
„Jeder Brand kann potenziell Menschenleben kosten – auch das von Feuerwehrleuten selbst. In diesem Bewusstsein sind die
Männer und Frauen der Innsbrucker Feuerwehr jeden Tag bereit, ihr eigenes Leben
für ihre Mitmenschen zu riskieren. Dieser
Großeinsatz verdeutlicht das ebenso wie
zahlreiche weitere Einsätze unterschiedlicher Natur. Vom Hochwasserschutz über
Suchaktionen bis hin zu Tauch-, Flug- und
Strahlenschutzdienst: Das Aufgabenspektrum unserer Feuerwehrleute ist sehr vielfältig. Sie alle verdienen unseren tiefsten
Respekt“, betont Vizebürgermeister Ing.
Mag. Johannes Anzengruber, BSc. Die stete Bereitschaft wird am Tag des Großeinsatzes erneut unter Beweis gestellt – und
auch diesmal werden die Feuerwehrleute
zu LebensretterInnen.
PassantInnen beobachten zwei kletternde Kleinkinder auf einem Balkon. Die alarmierten Feuerwehrleute sind sofort zur
Stelle. Rasch wird ein Sprungkissen aufgestellt, das die Kinder im Fall eines Sturzes
vor dem Betonboden schützt. Zeitgleich
wird eine Leiter in Stellung gebracht. Dann
verliert eines der Kinder den Halt, rutscht
ab – und landet auf dem aufgepumpten
Sprungkissen. Wenig später wird auch das
zweite Kind sicher gerettet.
Moderne Einsatztechnik
„Durch gute und zeitgemäße Ausrüstung wie dem verwendeten Sprungretter,
der sich in Sekundenschnelle aufstellen
lässt, konnten wir hier eine potenzielle Tragödie abwenden. Wir verfolgen die
Entwicklungen in der Einsatztechnik und
-taktik ständig und nehmen laufend Modernisierungen vor“, erklärt Branddirektor
Mag. Helmut Hager.
Deutlich wird dies in der Hauptfeuerwache: Ein dreigeschossiger Zubau samt
neuer Fahrzeughalle, die auch alle künftigen Bedürfnisse der Feuerwehr erfüllen
wird, wird hier gebaut. Im Jänner wurde
der neue Einsatzleitungsraum präsentiert,
in dem mit moderner Technik die Gesamt-
koordination in Großschadensfällen übernommen werden kann. Im April folgte ein
weiterer Meilenstein: Spatenstich für die
neue Fahrzeughalle der FF Hötting.
Auch die Technologie ist am neuesten
Stand: Drohnen unterstützen mit hochauflösenden Kameras, Wärmebildfunktion
und Scheinwerfern. Regelmäßige Übungen – wie zum Hochwasserschutz im April – sorgen dafür, dass die Feuerwehrleute umfassend einsatztechnisch geschult
sind. All das funktioniert nur gemeinsam –
ein Garant für erfolgreiche Einsätze ist die
gute Zusammenarbeit zwischen den Innsbrucker Feuerwehren.
„Es ist essentiell, stets technologisch am
Ball zu bleiben und laufend Neuerungen
umzusetzen. Genauso brauchen wir junge
Männer und Frauen, die die Arbeit der Feuerwehr weiterführen. Aus diesem Grund
wird weiterhin sehr viel Wert auf die Nachwuchsförderung und Ausbildungsarbeit
gelegt“, führt Vizebürgermeister Johannes
Anzengruber aus.
Jung, motiviert – und auch weiblich
So konnten auch in diesem Jahr wieder
motivierte junge Menschen den Grundlehrgang der Berufsfeuerwehr erfolgreich
abschließen – darunter auch eine Frau.
Für die Innsbrucker Feuerwehr ist dies
längst keine Neuheit mehr, österreichweit beschäftigt dagegen nur eine weitere Berufsfeuerwehr Feuerwehrfrauen. „Als
moderne Feuerwehr ist es für uns selbst-
verständlich, dass wir niemanden aufgrund
des Geschlechts diskriminieren oder bevorzugen. Wichtig sind für uns neben fachspezifischer Qualifikation die psychische und
physische Eignung potenzieller Feuerwehrleute – das sind die Eigenschaften, auf die
es im Ernstfall ankommt“, betont Branddirektor Helmut Hager.
Nachwuchsarbeit beginnt dabei schon
früh: Ein Malwettbewerb unter Innsbrucker
Volksschulklassen konnte diese für Brandschutz und Feuerwehrarbeit sensibilisieren. Die Kinder dürfen sich im Juni auf einen Besuch der Hauptfeuerwache freuen.
Tradition mit Zukunft
Am Tag nach dem Großeinsatz findet in der
Hauptfeuerwache die Florianifeier statt, bei
der Ehrengäste aus Politik und Feuerwehrwesen gemeinsam die Leistungen der Feuerwehrleute würdigen, mit Auszeichnungen
werden langjährige, verdiente Mitarbeiter geehrt. Auch beim Bezirksfeuerwehrtag folgen Anerkennungen für Funktionäre wie Landesfeuerwehrinspektor DI Alfons
Gruber, bevor Bezirkskommandant Albert
Pfeifhofer sein Amt an Nachfolger Gerhard
Mayregger übergibt.
Ob bei den zahlreichen Einsätzen, technischen Neuerungen oder den Feuerwehrleuten selbst: Die Innsbrucker Feuerwehr
zeigt erfolgreich, wie die Verbindung zwischen Tradition und Innovation funktioniert – und ist so seit mehr als 125 Jahren
immer in Bewegung. FB
Die Männer
und Frauen der
Berufsfeuerwehr
sind jederzeit
einsatzbereit.
INNSBRUCK INFORMIERT
13