Innsbruck Informiert
Jg.2023
/ Nr.9
- S.42
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Stadtgeschichte
„Pembaur – wer?“
Eine Ausstellung im Stadtmuseum Innsbruck ehrt einen
großen Innsbrucker Musiker, der vor 100 Jahren starb.
Das Stadtmuseum Innsbruck widmet
sich noch bis 26. Oktober dem Leben
und Wirken von Josef Pembaur.
von Dr. Franz Gratl
V
© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (3)
or einhundert Jahren starb Josef
Pembaur. Sein Name ist in Innsbruck vielfältig präsent, aber nur
mehr wenige wissen heute, wer er eigentlich war. So stellt die Ausstellung immer
wieder die Frage: „Pembaur – wer?“ Die
Antworten darauf sind ebenso vielfältig
und vielschichtig wie der Musiker und die
Person Josef Pembaur selbst.
Ein bedeutender Mann, der in
Innsbruck viele Spuren hinterließ
Die von Franz Gratl und Andreas Holzmann
kuratierten und von Christian Höller gestalteten Schau erinnert an den einst gefeierten, heute fast vergessenen Künstler. Pembaurs herausragende Position ist kaum
hoch genug einzuschätzen. Fast ein halbes Jahrhundert – von der Ernennung zum
Innsbrucker Musikdirektor 1874 bis zu seinem Tod 1923 – prägte er das Kulturleben
seiner Heimatstadt. Noch heute kann man
Pembaur in Innsbruck an vielen Orten begegnen. Sein Porträt, gemalt von keinem
Geringeren als Gustav Klimt, gehört zu den
Schätzen des Ferdinandeums. Seine Büste
ziert den Eingang des Tiroler Landeskonservatoriums. Nach ihm sind eine Straße,
eine Brücke, eine Schule und ein Studen-
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INNSBRUCK INFORMIERT
tenwohnheim benannt. Die Ausstellung
ist ein Kooperationsprojekt des Stadtmuseums Innsbruck mit der Musiksammlung
der Tiroler Landesmuseen.
Vielfältige Antworten auf die
Frage „Pembaur – wer?“
Als Josef Pembaur im Februar 1923 stirbt,
begleiten ihn Tausende Innsbruckerinnen und Innsbrucker auf seinem letzten
Weg: Damit drückten sie ihre Wertschätzung für eine große Persönlichkeit aus. Fotos vom Leichenzug und der Partezettel für
den Verstorbenen bilden den Einstieg in die
Ausstellung. Im ersten Bereich sind Huldigungen und Ehrbezeugungen für Pembaur
versammelt: Das Klimt-Porträt bildet den
Mittelpunkt eines stilisierten Flügelaltars.
Auf die Frage „Pembaur – wer?“ gibt die
Ausstellung die Antwort: „ein sehr Verehrter“, in einem zweiten Ausstellungsbereich
lautet sie: „ein gut Geschulter“. Es geht um
Pembaurs Ausbildung, seine Hinwendung
zur Musik in der Gymnasialzeit, seine Studien in Wien (u. a. bei Anton Bruckner) und
in München.
Im dritten Bereich lautet die Antwort:
„ein Inspirator“ – hier thematisieren wir