Innsbruck Informiert

Jg.2023

/ Nr.10

- S.10

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© LIV - BERGER

Hilfe suchen – Unterstützung annehmen,
das gilt für an Demenz-Erkrankte, aber
auch für ihre Angehörigen.

Leben mit Demenz
Das 2014 gegründete Netzwerk „Plattform demenzfreundliche
Stadt Innsbruck“ hat zum Ziel, zu einer positiven und
demenzfreundlichen Gesellschaft in Innsbruck beizutragen.

L

aut Hochrechnung des Landes leben
in Tirol 12.000 Menschen mit Demenz,
in der Stadt Innsbruck rechnet man
mit über 2.200 Betroffenen. Die Dunkelziffer liegt vermutlich noch höher. Es ist
wichtig, erste Anzeichen einer Demenz früh
zu erkennen und sich frühzeitig Unterstützung zu holen.
Zu diesen Anzeichen gehören Probleme mit
der Aufmerksamkeit, beim Merken, Denken,
Wahrnehmen oder Orientieren. Alltagsaktivitäten fallen plötzlich schwer, Verhaltensveränderungen treten auf. Man ist etwa
ständig am Suchen oder vergisst Altbekanntes, kann liebgewonnene Kochrezepte oder
andere Routinen nicht mehr umsetzen oder
entwickelt Ängste und Schlafstörungen.

Für Demenz sensibilisieren
„Es gibt unterschiedliche Formen der Demenz und vielzählige Krankheitsanzeichen. Entscheidend ist, dass es sich um
Veränderungen handelt, die früher nicht
aufgetreten sind und über einen längeren Zeitraum andauern“, erklärt die Leiterin der Koordinationsstelle Demenz am
Landesinstitut für Integrierte Versorgung
Tirol Mag.a Verena Bramböck, BA: „Aber
nicht immer bedeuten diese Anzeichen,
dass eine Demenzerkrankung vorliegt.
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INNSBRUCK INFORMIERT

Man sollte aber unbedingt mit einer Vertrauensperson über diese Veränderungen
sprechen und bei Verdacht den Hausarzt
aufsuchen.“
Weiters empfiehlt sie einen Abklärungstermin bei einem Facharzt für Psychiatrie und/oder Neurologie oder den drei Gedächtnisambulanzen Tirols (in Hall oder
Innsbruck).

Beraten und unterstützen
In Innsbruck gibt es eine unterstützte Selbsthilfegruppe. Möglichkeiten zum
Austausch und zur Information bekommt
man in Angehörigencafés, denn auch das
persönliche Umfeld, die Familie, der Freundeskreis sind in dieser Situation gefordert.
Wichtig ist, sich auf die neue Lebenssituation vorzubereiten und vorzusorgen. Zum Beispiel die eigenen Wünsche auszusprechen
und schon vorab eine Vertretungsperson zu
bestimmen für die Zeit, wenn man selbst
nicht mehr entscheiden kann.

Auf die Gesundheit achten
Veränderbare Risikofaktoren können das
Auftreten einer Demenz reduzieren oder
hinauszögern und den Krankheitsverlauf
günstig beeinflussen. Dazu zählen neben
einem aktiven Lebensstil mit ausgewoge-

Über die Webseite www.demenz-tirol.at
kann mittels interaktiver Landkarte
nach regionalen Beratungsangeboten,
ambulanten Unterstützungsdiensten
oder Möglichkeiten der Tagesbetreuung gesucht werden.
Man findet auch Informationen zu finanziellen Unterstützungsleistungen.
ner Ernährung und Bewegung auch die soziale Einbindung. Der Verzicht auf Rauchen
und Alkohol sowie die Inanspruchnahme
regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen
sind weitere Maßnahmen, die man selbst
beeinflussen kann. UI

Save the Date:
UMIT, Hall in Tirol, 9. November 2023,
9.30–16.45 Uhr
„Praxistag „Demenz –
den Alltag meistern“
Vorträgen, Workshops und Informationsstände zum Thema Demenz
Anmeldung
Telefonisch unter 050 504-286 35
Montag–Donnerstag von 8.00–11.30 Uhr
oder online auf reservierung.tirol-kliniken.at