Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.2
- S.19
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Ein Konzept, das auf zwischenmenschliche Beziehungen baut, ist von der Pandemie und den Einschränkungen besonders
betroffen – aber nicht nur, wie Klingler erzählt: „Die Pandemie hat den Zugang natürlich erschwert, aber wir haben uns der
Herausforderung gestellt und sogar positive Erfahrungen aufgrund von Corona
gemacht. In Zeiten von sozialer Isolation
steigt das Bedürfnis vieler Menschen, sich
zu engagieren, sich auszutauschen und zu
helfen. In den vergangenen beiden Jahren
haben sich deshalb zahlreiche Mentor
innen und Mentoren bei uns gemeldet.“
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern
wurde Sindbad Innsbruck der Schulzugang in Tirol derzeit noch nicht gewährt.
Die Jugendlichen erreicht der Verein großteils über die offene Jugendarbeit, unter
anderem durch die Zusammenarbeit mit
den Jugendzentren. „Die Vernetzung mit
der Soziallandschaft in Innsbruck funktio-
Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
HER
niert gut. Unser Ziel bleibt aber, den Schulzugang zu erhalten, um die Jugendlichen
bestmöglich zu erreichen.“
Gegen Jugendarbeitslosigkeit
Auch Unternehmen haben die Möglichkeit,
junge Führungskräfte für die MentorInnenausbildung bei Sindbad anzumelden.
Diese erfahren durch das Eintauchen in
die Lebenswelt von Jugendlichen von deren Bedürfnissen und können ihre eigenen
sozialen Führungskompetenzen ausbauen. „Jeder Ausbildungsabbruch ist einer zu
viel. Vom Programm profitieren nicht nur
die Jugendlichen sondern auch die Betriebe. Mit seinen zahlreichen Partnerbetrieben hilft Sindbad dabei, dass sich Unternehmen und arbeitswillige Jugendliche
finden. Denn viele Firmen sind an Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeitern interessiert, die für ein organisiertes Berufsleben bereits vorbereitet sind“, weiß die für
Wirtschaft und Kinder- und Jugendförderung zuständige Stadträtin Mag.a Christine
Oppitz-Plörer.
Anmeldungen laufend möglich
Die Treffen werden individuell zwischen
den Teams vereinbart, sollten aber im
Schnitt alle zwei Wochen stattfinden. Die
nächste Staffel startet im April. Die kommenden Infoabende für MentorInnen finden am Dienstag, 8. Februar, um 19.00 Uhr
und am Dienstag, 1. März, um 18.00 Uhr
statt. Interessierte können sich per EMail an innsbruck@sindbad.co.at anmelden. Weitere Infos stehen online auf
www.sindbad.co.at. AD
© CHRISTIAN FORCHER
Reges Interesse
© C. FORC
sam Gedanken über die Zukunftsplanung
und konkrete Schritte im Ausbildungsweg.
„Jene Jugendlichen, die sich bei uns melden, haben begriffen, dass sie ihren Weg
selbst beschreiten müssen“, teilt Isabell
De Luca ihre Erfahrung. Auch die MentorInnen – deren Einsatz ehrenamtlich ist
– werden von Sindbad betreut. „Wir bereiten die Mentorinnen und Mentoren auf
ihre Rolle vor und sehen uns vorher genau
an, ob sie überhaupt zu unserem ,Mindset‘ passen. Zudem finden Supervisionen
und gemeinsame Treffen mit professionellen Fachkräften statt“, führt De Luca
weiter aus. In verschiedenen Modulen,
wie beispielsweise Bewerbungstrainings,
Unternehmensnachmittagen sowie zielgruppenspezifischen Führungstrainings
werden MentorInnen und Mentees durch
ExpertInnen zusätzlich auf ihrem Weg begleitet.
„Jede zwischenmenschliche Beziehung
macht einen gesellschaftlichen
Unterschied. Die Erfolgsgeschichte von
Sindbad zeigt, dass der Solidaritätsgedanke
greift und viel bewegen kann.“
Die GeschäftsführerInnen von Sindbad Innsbruck, Isabell De Luca, Thomas Kigle und
Katharina Klingler (v. l. n. r.), unterstützen Jugendliche mit erschwerten Voraussetzungen.
INNSBRUCK INFORMIERT
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