Innsbruck Informiert

Jg.2022

/ Nr.2

- S.36

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Kulturstrategie 2030:
Kultur ist viele
Im Prozess der Erstellung der Kulturstrategie, der zügig vorangeht, werden über einen langen Zeitraum neue Zusammenhänge
und Schnittstellen sichtbar. So entsteht ein Austausch zwischen
den verschiedenen und sehr vielfältigen Bereichen.

V

ielfalt, Engagement und Expertise:
Diese drei Qualitäten zeichnen besonders die Mitglieder der siebenköpfigen Arbeitsgruppe und des „Advisory Boards“ (beratendes Gremium mit 32
Mitgliedern) aus, die stellvertretend für
den Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich stehen. Sie arbeiten derzeit intensiv
daran, die vielen Stimmen aus den sechs
Workshops zu reflektieren, zu diskutieren und zu verdichten. Als Ergebnis sollen konkrete Maßnahmen für ein künftiges Kulturleben entwickelt werden.

Kreative Freiräume schaffen
Einer der TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe ist Dr. Karl C. Berger, Direktor des Volkskunstmuseums und Mitglied im Kulturbeirat für Volkskultur des Landes. Er schildert
im Kurzinterview den Hintergrund, vor dem
er den Kulturstrategie-Prozess erlebt und
den fruchtbaren Boden, den Innsbruck dafür bietet.
36

INNSBRUCK INFORMIERT

Was liegt Ihnen im Innsbrucker Kulturleben –
vor allem hinsichtlich Ihrer Zielgruppen – besonders am Herzen?
Berger: Eigentlich müsste man, wenn man
vom Innsbrucker Kulturleben spricht, immer die Mehrzahl meinen: Es gibt nicht ein
Kulturleben, es gibt viele. Und das ist gut und
wichtig so, denn ein offenes und vielfältiges
Kulturleben bringt Menschen zusammen –
als eine Art Mittler zwischen Gesellschaftsgruppen, aber auch – das gilt natürlich im
Besonderen für Museen – zwischen der Geschichte und dem Jetzt. Kultur und Kulturarbeit sollen und dürfen deshalb nichts Elitäres oder Ausschließendes, sondern müssen
deshalb für möglichst viele da sein. Ich denke an jene, die mit Begriffen wie Kunst, Kultur, Museum vielleicht nicht viel anfangen
können, und insbesondere auch an jene, die
etwa in Museen kaum repräsentiert werden.
Im Hinblick auf das Volkskunstmuseum ist
mir deshalb das „Fest der Vielfalt“ besonders wichtig. Um solche Projekte umsetzen

zu können, braucht es gute PartnerInnen sowie Freiräume, um kreativ sein zu können.
Das liegt mir besonders am Herzen, weil es
für die ganze Kulturarbeit zutrifft.
Was begeistert Sie am Innsbrucker Kulturleben, wo orten Sie speziellen Handlungsbedarf?
Berger: Innsbruck hat sehr viel zu bieten,
von traditionellen Bereichen der Kultur bis
hin zu alternativen Szenen. Die Qualität des
Kulturangebots braucht sich im Vergleich zu
anderen Städten keineswegs verstecken –
im Gegenteil: Es ist viel da, es entsteht auch
sehr viel. Manchmal aber passiert vieles parallel. Ich würde mir manchmal einen engeren Austausch und ein engeres Zusammenwirken wünschen. Spannend finde ich
persönlich immer auch Projekte, die man
a priori nicht zusammen denken würde. Das
ist freilich nicht immer einfach, wenn ich an
die „Legends of Rock“-Konzerte im Volkskunstmuseum denke. Kultur braucht Platz