Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.3
- S.18
Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Fast die Hälfte aller
Erwerbstätigen in Innsbruck
sind Frauen. Für viele ist die
Vereinbarkeit von Beruf und
Familie aber noch immer ein
Balanceakt.
RSTOCK
© SHUTTE
Karriere, Kind
und Kegel
In Wirtschaftsbetrieben sind Frauen gefragter denn je. Auch Unternehmen
sind zunehmend in Frauenhand: Die Spitze von Innsbrucker Unternehmen
ist zu 36 Prozent weiblich besetzt. Die Herausforderungen, denen sich
berufstätige Frauen stellen, sind aber nach wie vor groß.
E
s ist gut zu wissen, dass man alles machen kann. Man muss nur
damit anfangen“, sagte Julie Deane einmal in einem Interview. Die Britin
muss es wissen, hat sie doch 2007 zuhause am Küchentisch mit dem Designen
von Schultaschen begonnen. Inzwischen
hat Deane es mit der Gründung ihres Taschen-Labels The Cambridge Satchel
Company zur erfolgreichen Unternehmerin und zur Millionärin geschafft.
vorn und sind in der Technik sowie in digitalen Lehrberufen auf dem Vormarsch.
In „traditionell weiblichen“ Sparten wie
Handel (54 Prozent), Erziehung und Unterricht (60 Prozent) sowie Gesundheitsund Sozialwesen (68 Prozent) sind aber
nach wie vor großteils Frauen beschäftigt. Die Branchen Bau (90 Prozent), Verkehr (81 Prozent) und Information und
Kommunikation (69 Prozent) sind dagegen überwiegend in Männerhand.
Frauensachen, Männersachen
Unternehmerin an der Spitze
Solche Erfolgsgeschichten sind zweifelsfrei nicht alltäglich. Tatsache ist aber,
dass Frauen einen großen Beitrag für die
heimische Wirtschaft leisten. Konkret
bedeutet das, dass Frauen in Innsbruck
fast die Hälfte der Erwerbstätigen stellen
und bestens qualifiziert sind. Mädchen
haben bei Maturaabschlüssen die Nase
Nichtsdestotrotz feiern Frauen auch in typisch männlich besetzten Branchen Erfolge. Die Unternehmerin Magdalena Hauser
zum Beispiel gründete Anfang 2020 in Innsbruck die Parity QC GmbH, ein Unternehmen
für Quantenarchitektur, in dem mittlerweile 15 MitarbeiterInnen beschäftigt sind. Die
Wissenschaftlerin wurde im Vorjahr von
18
INNSBRUCK INFORMIERT
Frau in der Wirtschaft als eine der besten Unternehmerinnen Österreichs ausgezeichnet. Gleichzeitig betont sie, dass
es nicht gelte, die Gegensätze zwischen
Frauen und Männern aufzuzeigen: „Stattdessen sollten wir überlegen, wie wir davon profitieren können, wenn wir das
gemeinsam machen würden.“ Ihr CoGründer und Co-CEO Wolfgang Lechner
und sie würden nur als Team auftreten
und das Unternehmen gemeinsam leiten.
„Wir versuchen diesen Ansatz auch in unserem Team weiterzuführen und hier so
viel Diversität wie möglich zu vereinen“,
hebt Hauser die Synergien eines gemeinsamen Ansatzes hervor.
Trotz Erfolgen noch Aufholbedarf
Wie die Erfolgsgeschichte von Magdalena
Hauser zeigt, finden sich Frauen in heimischen Unternehmen immer öfter an der