Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.5
- S.10
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Gesamter Text dieser Seite:
HER
© C. FORC
„Nachhaltig wirtschaften bedeutet,
das eigene und das unternehmerische Handeln zu hinterfragen und
Lösungen im Sinn von Mensch und
Umwelt anzustreben.“
Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
IANI
© W. GIUL
Engin Dogan hat das „Greenroot“, ein nachhaltiges
Lebensmittelgeschäft am Marktgraben, aufgebaut.
Rezepte für mehr
Nachhaltigkeit
Das Schlagwort „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Was es
konkret bedeutet, und welches Potenzial dahintersteckt, ist
aber vielfach unklar. Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften,
bringen der Stadt einen bedeutenden Mehrwert.
D
er Begriff Nachhaltigkeit existiert
bereits seit 300 Jahren. Entstanden
ist er aufgrund der in vielen Regionen Mitteleuropas herrschenden Holznot
in Folge unkontrollierter Rodung. 1713
wies der sächsische Kurgraf Carl von Carlowitz erstmals auf dieses Problem hin
und verwendete dafür das Wort Nachhaltigkeit. Der Wald sollte demnach nicht
länger als unbegrenzt vorhandenes Gut,
sondern als begrenzt vorhandene und
schonend zu nutzende Ressource gesehen
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INNSBRUCK INFORMIERT
werden: Diese Sicht bildete den Ursprung
der heutigen Forstwirtschaft, bei der das
Interesse am Waldbestand eine wichtige
Rolle spielt.
Zutaten für Nachhaltigkeit
Eine einfache Erklärung oder ein Patentrezept für nachhaltiges Handeln gibt es nicht.
Im September 2015 hat die UNO die sogenannte „Agenda2030“ verabschiedet – 17
unterschiedliche Ziele, sogenannte Social Development Goals (SDGs), wurden defi-
niert. Wie bei einem Kochrezept finden sich
dabei sehr unterschiedliche Zutaten, die
alle für sich genommen wichtig sind. Ökologie sowie Bekämpfung von Armut und
Hunger finden sich darunter ebenso wie
Frieden und Bildungschancen, bezahlbare
und saubere Energie oder der nachhaltige
Konsum und die Produktion von Waren.
Plastikfrei Einkaufen
Einer, der sich ein Herz für mehr Nachhaltigkeit gefasst hat, ist Engin Dogan.
Der ehemalige Bankkaufmann entdeckte bei einer Weiterbildung seine wahre
Leidenschaft für Lebensmittel. Nach längerer Vorbereitung gründete er 2018 das
„Greenroot“ am Marktgraben 14. Dort werden Obst und Gemüse, Gewürze, Nüsse,
Getreide sowie Waschmittel und Hygieneprodukte angeboten. Die Besonderheit: im Greenroot ist so gut wie nichts
verpackt. Die KundInnen bringen Plastik- oder Glasbehälter selbst mit. Der Vorteil neben weniger Verpackungsmüll: Man
kauft genau die Menge, die man braucht.
„Mir war vor allem wichtig, dass auch die
Qualität der Produkte hoch ist“, sagt Dogan. Bio ist bei ihm Standard. Mittlerweile
hat er nebenan auch ein kleines Café eingerichtet, wo man frisches Brot und kleine Süßspeisen erwerben kann. Der Jungunternehmer hat mit seiner Idee auch fünf
neue Arbeitsplätze geschaffen.
Kilometergeld für Sportliche
Ein weiteres Erfolgsmodell ist „Sportler
Witting“ in der Maria-Theresien-Straße.
Das Unternehmen mit mehreren hundert
MitarbeiterInnen und Firmensitz in Bozen
beschäftigt einen eigenen Nachhaltigkeitsbeauftragten. Dieser arbeitet laufend
an der betrieblichen Klimastrategie. Den
MitarbeiterInnen werden beispielsweise
IVB-Jahreskarten, sogenannte Jobtickets,
zur Verfügung gestellt. Wer mit dem Rad
oder zu Fuß in die Arbeit kommt, erhält
dafür ein Kilometergeld von 20 Cent aufs
Konto ausbezahlt. „Für uns als sportlichen Betrieb, der für naturnahe Erlebnisse
steht, liegt das geradezu in der DNA“, ist
Florian Dusini, Nachhaltigkeitsbeauftrager des Unternehmens, überzeugt.
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Die Stadt handelt
Auch Städte und Gemeinden sind in punkto Nachhaltigkeit gefordert. Die Stadt als
Gesellschafterin von rund 30 Unternehmen im öffentlichen Interesse ist direkt
am wirtschaftlichen Handeln beteiligt.
Nachhaltigkeit spielt dabei eine immer
wichtigere Rolle. In den vergangenen Jahren wurde etwa das Energieeffizienz-Projekt „Sinfonia“ umgesetzt, das von 2014
bis 2019 abgewickelt wurde. Im Rahmen
dessen wurde die gesamte öffentliche Beleuchtung in der Stadt auf sparsame LEDBeleuchtung umgestellt. Die eingesparte
Strommenge entspricht dem Verbrauch
von rund 7.000 Innsbrucker Haushalten.
Aktuell läuft gerade der Prozess zur Weiterentwicklung des Wirtschaftszentrums
Roßau an. Dabei geht es darum, das größte Innsbrucker Gewerbegebiet fit für die
Zukunft zu machen. Durch Verbesserungen, etwa im Bereich öffentliche Verkehrsanbindung, soll der Standort attraktiver werden. Ein Ziel dabei ist, innovative
Betriebe anzusiedeln. Der Entwicklungsprozess soll im Frühling 2024 abgeschlossen sein. WG
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Dr. Lukas Mantl
Facharzt für Physikalische Medizin
Helga-Krismer-Platz 1
6020 Innsbruck
+43 512 347667
www.praxis-mantl.at