Innsbruck Informiert

Jg.2022

/ Nr.5

- S.13

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_Innsbruck_informiert_05
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Politik & Stadtverwaltung
FPÖ INNSBRUCK

Nachhaltige Lösungen sind gefragt

W

KOPF

enngleich der Ausdruck „Notstand“
reichlich marktschreierisch wirkt,
stellt sich beim Thema „Pflege“ wie auch
im gesamten Sozial- und Gesundheitsbereich tatsächlich die Frage der nachhaltigen
Finanzierbarkeit. Die in den vergangenen
Jahren stetig steigende Lebenserwartung
in Verbindung mit zunehmenden Zivilisationserkrankungen wie Demenz stellt das Sozialsystem vor große Herausforderungen.
Dabei sind sich im Grundsatz alle Parteien
dahingehend einig, dass Bedürftigen nach
Maßgabe der Möglichkeiten geholfen wer-

Ihre
GR Andrea Dengg
Klubobfrau

© R. SU

CHRISTINE OPPITZ-PLÖRER – FÜR INNSBRUCK

Pflege ist eine gesellschaftliche Aufgabe

Die Fraktionen im Gemeinderat
D
ie Themenvorgabe erfolgt durch die
Gemeinderatsfraktionen nach dem
Muster der „Aktuellen Stunde“. Dabei wird
ein vorgeschlagenes Thema von stadtpolitischer Bedeutung debattiert. Lesen Sie
in dieser Ausgabe die Meinung der Fraktionen zum Thema „Pflegenotstand! Welchen Handlungsbedarf hat die Stadt Innsbruck?“. Die Auswahl des Schwerpunktes

erfolgte durch „SPÖ“ für die Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 20. April 2022.

Live dabei im Mai
Seien Sie bei der nächsten öffentlichen
Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates
am Donnerstag, 19. Mai 2022, live dabei.
Der Link zum barrierefreien Livestream
der gesamten Sitzung wird wie ge-

wohnt auf www.ibkinfo.at veröffentlicht.
Zusätzlich wird die „Aktuelle Stunde“ ab
ca. 9.00 Uhr live auf FREIRAD (105,9 MHz
im Großraum Innsbruck) und über den
Live-Stream unter www.freirad.at übertragen.
Die Sendung gibt es auch zum Nachhören:
cba.fro.at/series/die-aktuelle-stundegemeinderat-innsbruck.

S

tationäre Pflege in möglichst vielen
Stadtteilen zur Verfügung zu stellen
und mit mobilen Angeboten zu ergänzen,
bildet eine wichtige Basis. Auch die Anerkennung und attraktivere Gestaltung der
Pflegeberufe sind zentrale Aspekte. Höhere Bezahlung wäre dringend notwendig, die
wir als Stadt allein aber nicht leisten können und wo ein Umdenken auf Bundesund Landesebene längst überfällig ist.
Ein Mangel an Vollzeitkräften ist eine große
Herausforderung. Nicht vergessen möchten wir jedoch, wie zentral auch das ehren-

DIE GRÜNEN

ÖVP INNSBRUCK

Betreuung und Pflege sicherstellen!

Pflege-Jobs haben Zukunft!

P

U

flegenotstand? Ja, aber das wissen wir
nicht erst seit gestern. Bereits 2014
hat die Stadt Innsbruck den Vorsorgeplan
für ältere Menschen nach 1993 und 2004
neu aufgelegt. Darin sind über 30 Maßnahmen genau beschrieben, die zur Bewältigung der Aufgaben in der Betreuung und
Pflege notwendig sind. Diese Maßnahmen
haben Expert:innen aus dem Pflegealltag
gemeinsam mit Betroffenen in einem großen Beteiligungsprozess erarbeitet – und
diese sind bis heute hochaktuell! Besonders wichtig sind aus heutiger Sicht die Be-

24

den soll. Konkrete und tragfähige Lösungen
allerdings liefert die Politik keine, vielmehr
ergeht man sich populistisch in laustarken Forderungen „die Reichen“ zu schröpfen, welche dann regelmäßig in neuen
Belastungen für den Mittelstand enden. Erschwerend hinzu kommt das KompetenzGerangel zwischen Bund und Ländern, bei
dem die Gemeinden zahlungspflichtige Zuschauer ohne Mitsprache sind.
Es ist daher an der Zeit, echte Experten zurate zu ziehen und Nägel mit Köpfen zu machen!

INNSBRUCK INFORMIERT

geisterung von jungen Menschen und von
Quereinsteiger:innen für Pflegeberufe. Dass
vor allem Letztere während ihrer Ausbildung auch ein Gehalt bekommen, das den
Lebensunterhalt sichert, dafür setzen wir
uns ein. Der Ausbau von teilstationären Angeboten inklusive Übergangspflege, die Unterstützung aufsuchender Dienste und die
kultursensible Altenarbeit sind uns ebenso
ein großes Anliegen. Jetzt ist die Zeit, um
den Vorsorgeplan endlich aus der Schublade zu holen und in die Tat umzusetzen!

Dr.in
Renate Krammer-Stark

m junge Menschen und Personen, die
bereits im Berufsleben stehen, für einen Job in der Pflege zu motivieren, müssen
wir Entwicklungsschritte setzen und neue
Möglichkeiten in diesem Bereich anbieten.
Ein Angebot ist die Einführung einer dreijährigen Pflegelehre. Auch bei den Anreizen
für Pflegeausbildung müssen wir ansetzen.
Für die Pflegeunterstützung zu Hause wird
mit Community Nursing nun in der ländlich
strukturierten Pilot-Projektregion Arzl und
Mühlau ein attraktives Angebot für pflegende Angehörige im Mai geschaffen. Dazu

amtliche Engagement ist. Angehörige und
Nachbarn leisten unglaublich wichtige Arbeit. Der große Pool an Freiwilligen ist damit eine notwendige Entlastung für hauptamtlich tätige Pflegekräfte und zeigt, dass
ein stabiles gesellschaftliches Netzwerk für
die Versorgung, Betreuung und vor allem
Begleitung unserer älteren Mitmenschen
unabdingbar ist.
Helfen wir zusammen und investieren einen Teil unserer Zeit darin, uns umeinander zu kümmern, hinzuschauen und füreinander einzusetzen.

startet im Herbst in Innsbruck das Projekt
CareManagement mit dem Landesinstitut
für integrierte Versorgung. Neben dem ISD
Sozialservice können wir durch diese Angebote eine bedürfnis- und bedarfsorientierte Beratung für die Betroffenen, so an die
richtigen Stellen weitervermitteln.

Ihre Stadträtin für Familien
und SeniorInnen
Mag.a Christine Oppitz-Plörer
www.fuer-innsbruck.at

Ing. Mag. Johannes
Anzengruber BSc.
Vizebürgermeister

INNSBRUCK INFORMIERT

25