Innsbruck Informiert

Jg.2022

/ Nr.11

- S.10

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© LAND TIROL/DORFMANN

IANI

© W. GIUL

Frauenförderung in Führungspositionen und der Schutz dienstnehmender Eltern waren wichtige Themen bei den Konferenzen der
Beauftragten für Gleichbehandlung und Anti-Diskriminierung.

Weisungsfrei und vertraulich
Auch 25 Jahre nach Erlass des Tiroler Landesgleichbehandlungsgesetzes ist Gleichbehandlung am Arbeitsplatz auch
im öffentlichen Dienst noch immer Thema.

S

eit 1. März 2022 ist Sabine Floßmann
Ansprechpartnerin für alle städtischen Bediensteten in Fragen von
Gleichbehandlung. Wann immer man sich
ungleich behandelt glaubt, sich ungerecht
behandelt fühlt, eine Entscheidung einer/
eines Vorgesetzten nicht nachvollziehen
kann, kann man sich an die Gleichbehandlungsbeauftragte wenden.

Konkrete Hilfe
„Manchmal kann man rasch Hilfe leisten,
vielleicht auch vermitteln, eine gemeinsame Lösung finden, nicht immer geht es dabei auch um Gleichbehandlungsfragen. 33
Jahre Erfahrung im Gemeindedienst sind
hier nützlich“, erläutert Sabine Floßmann:
„Oft kommt man auch zu mir, weil man sich
etwas von der Seele reden will oder weil
man sich selbst nicht sicher ist und eine
andere Meinung, eine Perspektive von außen braucht.“
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INNSBRUCK INFORMIERT

Bewusstsein schaffen
Zu den Aufgaben einer Gleichbehandlungsbeauftragten gehört es, Bewusstsein
zu schaffen für die geltende Rechtslage,
für immer noch vorhandene Ungleichbehandlung, für versteckte Diskriminierung
und deren Folgen, auch dafür sein eigenes
Handeln zu hinterfragen. „Diskriminieren
passiert nicht nur im Handeln, auch in der
Sprache, im (Ver-)Schweigen. Nicht immer
ist diese Ungleichbehandlung beabsichtigt,
sie kann erlernt sein. Etwas, was man nie in
Frage gestellt hat. Wichtig ist, wie es beim
Gegenüber ankommt", ergänzt Floßmann.
Wichtig sei auch die langfristigen Folgen
der eigenen Entscheidungen zu kennen,
wenn man sich etwa für Teilzeit entscheidet, wichtig auch darüber zu informieren,
dass Gleichbehandlungsmaßnahmen zum
Erfolg eines Unternehmens beitragen, weil
unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden müssen. „Unser Ziel,“ so Floß-

Kontakt Stadt Innsbruck
Sabine Floßmann
Hotline: +43 664 8118759
E-Mail: istgleich@magibk.at

mann, „ist, dass es positive Diskriminierung nicht mehr braucht.“ Der Weg dorthin
ist allerdings noch weit und steinig. Corona
hat hier einiges verschleppt, manches aber
auch sichtbar gemacht und angestoßen,
gerade im Bereich der Digitalisierung, im
Zusammenhang mit Homeoffice, mit flexiblen Arbeitswelten. Die wichtigen regelmäßigen Vernetzungstreffen der Gleichbehandlungsbeauftragten waren physisch
nicht möglich. Bei den zwei Konferenzen
der österreichischen Gleichbehandlungsund Antidiskriminierungsbeauftragten
Ende September in Innsbruck ging es daher besonders darum, sich gegenseitig auf
den neuesten Stand zu bringen. UI