Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.11
- S.29
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Bunter November
Das Tiroler Landestheater bringt im November unter anderem
kritisches Theater über die Ski-Welt Tirols auf die Bühne. Für Kinder
gibt es ein reizendes Schauspiel von Christine Nöstlinger zu erleben.
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as Schauspiel „Konrad oder Das
Kind aus der Konservenbüchse“ von Christine Nöstlinger ist im
November in den Kammerspielen zu sehen. Glücklicherweise sind die Geschichten von Christine Nöstlinger bis heute aus
den Kinderzimmern nicht wegzudenken,
denn immer steckt in ihnen ein Plädoyer
für kindliche Anarchie. „Ihnen werden die
vereinigten Versandhäuser noch einmal
ein Denkmal errichten“, schimpft der arme
Briefträger, der Frau Berti Bartolottis Bezirk
zugeteilt ist. Schon wieder muss er ein Riesenpaket die Treppen hinaufschleppen, das
wiegt bestimmt um die 25 Kilo! Darin: eine
Riesendose. Und darin wiederum: ein fabrikneues Kind. Steril verpackt, pflegeleicht
und bestens erzogen. Aber zurückgeschickt
wird nichts, da will sich Frau Bartolotti
doch lieber um Kleidung und Zuneigung für
den siebenjährigen Konrad kümmern.
Auf Spurensuche in den Alpen:
Die „Gondelgeschichten“ machen
komplexe Inhalte erfahrbar.
Die Oper „Lakmé“ von Léo Delibes feiert am
26. November im Großen Haus Premiere.
Schauplatz ist Indien während der Kolonialzeit. Delibes’ Werk erzählt von der Liebe
zwischen Lakmé, der Tochter eines HinduPriesters, und dem englischen Offizier Gerald. Lakmés Vater versucht mit brutalen
Mitteln, diese Verbindung zu verhindern.
Frederick will seinen Freund Gerald wieder zurück in die Armee holen. Können die
Gefühle des ungleichen Paares diesen Anfechtungen standhalten? Léo Delibes‘ Werk
verzaubert durch seinen melodischen Einfallsreichtum.
Gondelgeschichten
Das dokumentarische Theaterprojekt im
[K2] handelt von der Ski- und Bergwelt Tirols. In der Corona-Pandemie wurde einmal
© GÜ
Exotische Optik
mehr deutlich, wie einflussreich der Wintertourismus – und die Männer, die hinter
ihm stehen – wirklich sind. Auch aus dem
Tourismusministerium hieß es: „Das oberste Ziel muss sein, dass eine Wintersaison
stattfinden kann.“ Aber um welchen Preis?
Wie abhängig ist die Politik von der Seilbahnwirtschaft? Sind wilde Après-Ski-Partys, riesige Skischaukeln und Tonnen von
Kunstschnee überhaupt zukunftsträchtig?
Was bleibt von Österreich, wenn der Klimawandel den heiligen Wintertourismus unmöglich macht?
Klang des Schicksals
Am 10. und 11. November lädt das Tiroler Symphonieorchester zum 2. Sympho-
niekonzert mit Erich Wolfgang Korngolds
Konzert für Violine und Orchester D-Dur
op. 35 und Pjotr Iljitsch Tschaikowskys
Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64. Korngold
war „einer der ersten glühenden Bewunderer von Strawinsky“ und hat sich vom
einstigen Wunderkind zum erfolgreichen Opern- und schließlich zum gefragten Filmmusikkomponisten entwickelt.
Mehr als ein halbes Jahrhundert zuvor
setzte sich Tschaikowsky in seiner fünften Symphonie mit dem Thema Schicksal
auseinander. Die Einleitung bezeichnete
Tschaikowsky als „völlige Ergebung in das
Schicksal“. Das marschartige „Generalthema“ durchzieht als eine Art programmatische Leitidee alle vier Sätze. AS
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