Innsbruck Informiert

Jg.2023

/ Nr.1

- S.7

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HER

Lebensraum Innsbruck
„Um die Versorgung pflegebedürftiger
Menschen in Innsbruck weiterhin zu sichern,
müssen wir laufend in allen Bereichen der
Pflege investieren und durch systematische
Schritte den Pflegeberuf attraktivieren.“
Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc

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Derzeit kümmern sich mehr als 550 Menschen
als stationäre Pflegekräfte bei der ISD um das
Wohlergehen der älteren MitbürgerInnen.

Gepflegt altern

Strukturplan Pflege
Der Strukturplan Pflege des Landes Tirol sieht vor, dass in Innsbruck insgesamt
1.488 Langzeit- und 50 Kurzzeitpflegebetten geschaffen werden. Diese Vorgaben sind mit der Vertragsunterzeichnung
mit dem Heim St. Vinzenz für Innsbruck
erfüllt. Der Sozialpakt regelt die Kostentragung zwischen dem Land Tirol und

Im Bereich Pflege steht die Stadt Innsbruck
vor großen Herausforderungen. Mit gezielten
Maßnahmen sollen diese gemeistert werden.

D

ie Pflege und Betreuung älterer
Menschen hat in der Stadt Innsbruck einen hohen Stellenwert. In
den kommenden Jahren gilt es, die offensichtlichen Probleme in diesem Bereich
zu lösen. Den demografischen Wandel
und der damit einhergehende steigende
Pflegebedarf sowie der Personalmangel
sind dabei zwei der größten Faktoren, die
dabei zu berücksichtigen sind. Zahlreiche
Maßnahmen wurden in Innsbruck bereits
in Angriff genommen und umgesetzt. Damit die Pflegeversorgung in der Landeshauptstadt auch weiterhin gewährleistet
ist, benötigt es aber eine neue strategische Vorgehensweise.
So ist die „Pflegestrategie 2033“ ein Teil
der geplanten Handlungen gegen den aktuellen Pflegenotstand. Sie gilt als Leitlinie für die nächsten zehn Jahre, an der
sich die Stadt im Pflegebereich orientieren will. Die „Pflegestrategie 2033“
nimmt sichnicht nur der allgemeinen Herausforderungen zum Thema Pflege an,
sondern gibt auch Aufschluss über Fragen, wie hoch etwa die Bedarfe für die
einzelnen Betreuungsangebote sind und
welche Möglichkeiten es gibt, um die Ef-

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INNSBRUCK INFORMIERT

fizienz in den Versorgungsstrukturen zu
optimieren.
Der für Soziales zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber,
BSc hält fest: „Das Thema Pflege in all seinen Facetten ist mir aufgrund meiner persönlichen Ausbildung und beruflichen
Tätigkeit im Gesundheitsbereich ein besonderes Anliegen. Im Speziellen war die
Corona-Pandemie in den vergangenen
beiden Jahren für alle Beteiligten extrem
belastend. Dennoch konnten durch den
geregelten Austausch essentielle Punkte
aus den Bereichen stationäre und mobile Pflege mit den in Innsbruck tätigen Systempartnerinnen und -partnern konkretisiert und durchgeführt werden.“

Leistbare Dienstwohnungen
Die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH
(ISD) mit ihren neun Wohn- und Pflegeheimen und unterschiedlichen Angeboten im mobilen Pflegesektor ist eine
100-prozentige Tochtergesellschaft der
Stadt Innsbruck. Die Stadt hat dadurch
viele Möglichkeiten der Lenkung in Belangen der Pflege. Als Westösterreichs
größter Pflegedienstleister bietet die ISD

zität für pflegebedürftige Personen erweitert und zugleich der Strukturplan Pflege
des Landes Tirol erfüllt“, freut sich Vizebürgermeister Anzengruber. Details unter
ibkinfo.at/langzeitpflege-st-vinzenz.

den Gemeinden für die Bereiche Mindestsicherung, Grundversorgung, Rehabilitation und Pflege im Verhältnis 65 zu
35 Prozent.

Neue Pflegekoordinationsstelle
Eine weitere Maßnahme ist die Schaffung
einer Pflegekoordinationsstelle. Aufgrund
von Personalmangel fällt es Pflegeeinrichtungen, Krankenanstalten und anderen SystempartnerInnen immer schwerer,
qualifiziertes Personal zu akquirieren. Neben bereits eingeleiteten Maßnahmen zur
Verbesserung im Pflegebereich ist eine
qualitätsvolle Personalorganisation und

die damit verbundene Kooperation mit
Pflegeausbildungsstätten eine notwendige Initiative, um die Versorgung in der
Langzeitpflege sicherzustellen.
Dafür soll – geplant ab dem Frühjahr 2023 –
die neu eingerichtete Pflegekoordinationsstelle den öffentlichen Heimträgern
sowie den mobilen Pflegeeinrichtungen
bzw. jenen Einrichtungen, die eine Vereinbarung im Rahmen des Strukturplans
Pflege des Landes Tirol in der Stadt Innsbruck haben, zur Seite stehen. Diese hilft
bei der Vernetzung und Kooperation mit
Ausbildungsstätten sowie der Besetzung
von Pflegekräften. MF

zum Beispiel für ihr Pflegepersonal auch
Dienstwohnungen an. „Es ist uns gelungen, bisher rund 80 leistbare Dienstwohnungen zur Verfügung zu stellen. Unser
Ziel ist es, weitere Wohnungen für das
Pflegepersonal der Innsbrucker Soziale
Dienste zu schaffen“, erklärt Dr. Hubert
Innerebner, Geschäftsführer der ISD.

Hilfe und Unterstützung
In Mühlau und Arzl finden seit April 2022
pflegende Angehörige zur Entlastung
handfeste Unterstützung durch zwei
Community Nurses (diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen). Ziel
des Projektes ist es, vor Ort niederschwellig kompetente Ansprechpartnerinnen zu
haben, ausgebildete Pflegekräfte, die ihr
Fachwissen und ihre Erfahrung an pflegende Angehörige weitergeben. Mehr dazu unter
ibkinfo.at/communitynurses.
Kürzlich wurde mit dem Heim St. Vinzenz
der Barmherzigen Schwestern zur Sicherung der stationären Versorgung bei Pflegebedürftigkeit ein Vertrag für den weiteren Ausbau von 50 Langzeitpflegeplätzen
unterzeichnet. „Damit wird die Bettenkapa-

tiroler.at/karriere
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