Innsbruck Informiert
Jg.2023
/ Nr.1
- S.10
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auszuloten, welche Handlungsbedarfe es
gibt und welche Potenziale sich für eine
Qualitätssteigerung identifizieren lassen, wurde Ende Juni die Standortoffensive Rossau gestartet. Bei einem Standortforum und einem Stakeholderworkshop
wurde UnternehmerInnen, Beschäftigten,
städtischen MitarbeiterInnen und allen Interessierten die Gelegenheit geboten, eigene Vorstellungen einzubringen und die Zukunft der Rossau aktiv mitzugestalten.
„Das große Interesse an diesen Veranstaltungen zeigt, wie wichtig dieser Weiterentwicklungsprozess und auch die
Einbindung der Stakeholder ist“, betont
Stadtplanerin DIin Daniela Allmeier von
Raumposition. „Vor Kurzem haben wir
auch eine breit angelegte Onlineumfrage
durchgeführt, um ein besseres Verständnis über Situation und Rahmenbedingungen vor Ort zu erhalten. Dank der regen
Teilnahme konnten wir umfassende Daten
und Informationen sammeln, die wichtige
Erkenntnisse für die nächsten Planungsschritte liefern.“
Mitreden, teilhaben und sich einbringen –
Zukunftsperspektiven für die Rossau werden
gemeinsam diskutiert.
© V. SCHALK
Rossau – ein Stadtteil
mit Potenzial
Die „Standortoffensive Rossau“ soll das Beste aus Innsbrucks größtem
Wirtschaftsgebiet hervorbringen, aber auch Herausforderungen
und Chancen aufzeigen, um die Rossau zukunftsfit zu machen.
HER
© C. FORC
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INNSBRUCK INFORMIERT
Kommunalsteueraufkommens
entspricht. „Nicht zuletzt das enorme Steueraufkommen bringt auf den Punkt, was
die Innsbrucker Bürgerinnen und Bürger
wissen: Die Rossau ist rasant gewachsen. Aus diesem Grund sind stark veränderte Rahmenbedingungen und eine Weiterentwicklung des Gebietes notwendig“,
hält Wirtschaftsstadträtin Mag.a Christine
Oppitz-Plörer fest.
„Durch die Einbindung und aktive Mitarbeit
aller Beteiligten sollen umsetzbare Verbesserungsmaßnahmen hervorgehen. Mit
deren Hilfe wollen wir das größte städtische
Wirtschaftsgebiet zum attraktivsten Standort
Westösterreichs weiterentwickeln.“
Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
Den bisherigen Ergebnissen zufolge wird
die Vielfalt an unterschiedlichen Wirtschaftszweigen in der Rossau als Chance
gesehen, da sie eine gewisse Krisensicherheit bietet. Aufgrund der Nähe zur Stadt
und der Bedeutung als Achse im europäischen Nord-Südkorridor ist die Rossau
ein beliebter Wirtschaftsstandort mit gewachsenen Strukturen. Das belegt auch die
gute Auslastung der Büro- und Gewerbeflächen, wobei kaum mehr Reserven bzw.
Leerstand zu verzeichnen seien. Nichtsdestotrotz gebe es aufgrund des rasanten
Wachstums seit den 1960er-Jahren auch
einiges an Nachholbedarf.
Ein zentrales Thema mit großem Handlungsbedarf sehen die Beteiligten im Verkehr, insbesondere aufgrund des hohen
Aufkommens im Autoverkehr und der Nadelöhr-Situation am Griesauweg als einzige Nord-Süd-Verbindung. „Potenzial besteht vor allem im Ausbau des öffentlichen
Personennahverkehrs. Unseren Erhebungen zufolge können sich 90 Prozent der
Begleiteter Prozess
Unter Federführung des Amtes für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration sowie des Amtes Immobilien, Wirtschaft und Tourismus wurde ein Prozess
zur Weiterentwicklung der Rossau in die
Wege geleitet. Mit der Begleitung betraut
ist das Wiener Planungsbüro Raumposition, das viel Erfahrung in der Moderation
und Steuerung komplexer Stadtentwicklungsprozesse mitbringt. Langfristiges Ziel
der Standortoffensive ist es, das größte
städtische Wirtschaftsgebiet unter aktiver Mitwirkung aller Beteiligten, also auch
UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen,
zum attraktivsten Standort Westösterreichs zu machen.
Um die unterschiedlichen Interessen und
Bedürfnisse zusammenzubringen und
Geschichte der Rossau
© STADT INNSBRUCK
S
eit den 1960er-Jahren hat sich in
der Rossau viel getan. Aus dem ehemals beschaulichen, vorwiegend
landwirtschaftlich genutzten Gebiet im
Osten der Stadt wurde Innsbrucks größtes Gewerbe-, Handels- und Industriegebiet. Heute werden am Standort Rossau
jährlich rund 15 Millionen Euro an Kommunalsteuer erwirtschaftet, was rund
25 Prozent des gesamten städtischen
Nachholbedarf
Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Rossau
entstand als Gewerbegebiet in den 1960erJahren. Als erster größerer Betrieb siedelte sich
der Milchhof Innsbruck 1963 in der Valiergasse
an. Seit den 1980er-Jahren kamen zu dem
klassischen Industrie- und Gewerbegebiet
vermehrt Handels- und Dienstleistungsbetriebe
hinzu. Bekannt ist die Rossau aber auch für
den Baggersee, ein beliebtes Freizeitgebiet der
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG.
Heute arbeiten zwölf Prozent aller
Beschäftigten Innsbrucks in der Rossau.
Über 10.000 Menschen sind in mehr als
800 Betriebs-, Geschäfts- und
Produktionsräumen beschäftigt.
Beschäftigten einen Umstieg auf Öffis vorstellen, wenn Verbindungen schneller und
direkter werden“, erläutert Allmeier.
Darüber hinaus wurde auch der öffentliche Raum diskutiert, der als wesentlicher
Standortfaktor für das Finden von Fachkräften gelte. Um diesen aufzuwerten, sei
zum Beispiel eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität oder der Ausbau von sozialer Infrastruktur wie Kinderbetreuung oder
Gastronomie erforderlich. Nicht zuletzt
wurde der Energieaspekt, etwa die Gründung von Energiegemeinschaften, der Ausbau von Fernwärme oder von Photovoltaik-Anlagen, als großes Zukunftsthema für
die Betriebe in der Rossau genannt. Auch
über eine mögliche Etablierung einer zentralen Koordinations- und Netzwerkstelle,
die die Zielsetzungen der Standortoffensive vorantreibt, wurde intensiv beraten.
Die UnternehmerInnen der Rossau sprechen sich für ein Gebietsmanagement aus,
das beispielsweise andere Gewerbestandorte dieser Größenordnung haben. Zu den
Aufgaben zählen die Vernetzung, Beratung
und Begleitung.
Nachdem die Phase des Erhebens und
Analysierens abgeschlossen ist, wird dieses Jahr ein Entwicklungskonzept erarbeitet, welches den UnternehmerInnen,
Beschäftigten und politischen EntscheidungsträgerInnen zur Diskussion gestellt
und gemeinsam verdichtet wird. Damit soll
das Konzept auf einer breiten Basis stehen
und mit kurz-, mittel- und langfristigen
Maßnahmen ausgestattet sein. MD
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LEBEN IN IGLS
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