Stadtnachrichten
Jg.1992
/ Nr.2
- S.3
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VORHABEN UND
PLÄNE INNSBRUCKS
M VISIER
Der traditionelle Neujahrsempfang des Bürgermeisters für Innsbrucks Medienvertreter fand am 10. Jänner in der „Villa Blanka" statt. Schwerpunkte im Budget 1992,
Bereiche, bei denen ein Abschluß in Sicht ist, ebenso wie Vorhaben, für die die Stadt
einen Neubeginn setzt sowie die Forderungen Innsbrucks an Bund und Land hatte
Bürgermeister Romuald Niescher in seiner Ansprache „verpackt".
Neujahrsempfang für die Innsbrucker Medienvertreter in der Villa Blanka. Im Bild stehend Bürgermeister Romuald Niescher, weiters v. /. Tirol-Kurier-Chef Herwig Schmid!, Stadtrat Dr. Bruno
Wallnöfer, ORF-Redakteur Gerald Aichner, Dr. Bernhard Platzer, Mitglied der TT-Chefredaktion,
und Viiebürgermeist er Rudolf Krebs.
(Foto: Murauer)
(We) Breit gefächert ist die Palette der Vorhaben und Absichten der Stadt Innsbruck
für das Jahr 1992.
Praktisch „unter Dach und Fach" bezeichnete der Bürgermeister die Vertragsunterzeichnung mit der TIWAG, betreffend das
Heimfallsrecht des Achensees, den Neubau
des Casinos und dessen Eröffnung am 5.
Dezember 1992, die Sanierung, Adaptierung
und Vergrößerung des Kongreßhauses
sowie die Erweiterung des Baggersees. Mit
rund 600 Mio. Schilling ist der Ausbau des
Klärwerkes eine „Jahrhundertinvestition";
begonnen wurde damit bereits im Herbst.
Weitere große Projekte sind der Umbau
des Kolpinghauses Dreiheiligen in ein
Schwesternheim, der Ausbau des Heimes
am Hofgarten, beinhaltend 48 Pflegebetten
und eine Tagesheimstätte (Gesamtkosten
50 Mio. S), die Renovierung der Stadtsäle,
die Realisierung der Beschneiungsanlage
und einerneuen Patscherkofelbahn bis voraussichtlich Winter 94/95, der Ausbau des
Rathauses mit einer Geschäftspassage
(Ausfüllen der Lücke zwischen MariaTheresien-Straße und Fallmerayerstraße)
und nicht zuletzt die Errichtung einer
Kommunal-AG, in der die Stadtwerke, die
Innsbrucker Verkehrsbetriebe und in einer
zweiten Stufe eventuell auch der gesamte
Bereich der Entsorgung zusammengeschlossen sein werden.
STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1992
Ein wesentlicher Schwerpunkt ist natürlich
auch die Umsetzung des Innsbrucker
Verkehrskonzeptes, für die 41,3 Mio. S
vorgesehen sind (Ausführlicher Bericht
darüber auf den Seiten 6 und 7).
Auf der Hut wird man sein müssen - so das
Stadtoberhaupt - daß im neuen Finanzausgleich ab 1993 die österr. Gemeinden besser
bedient werden. Die Landesumlage gehöre
abgeschafft. In den vergangenen acht Jahren, inklusive 1992, hat die Stadt Innsbruck
an das Land Tirol Zahlungen in der Höhe
von mehr als einer halben Milliarde Schilling
geleistet. Der historisch begründete Umstand einer „Besteuerung" der Gemeinden
sei heute nicht mehr gegeben; die Gemeinde-autonomie bedarf durch deren Aufgabenstellung dringend einer stärkeren
finan-ziellen Ausstattung. Statutarstädten
wie Innsbruck steht auch ein entsprechender finanzieller Ausgleich für die mit der
Besorgung der Bezirksverwaltung anfallenden Aufgaben zu, die sich jährlich mit
rund 58 Mio. Schilling zu Buche schlägt.
Nicht minder dringend ist die Forderung an
den Bund, zur Bewältigung der Nahverkehrsprobleme einen Beitrag zu leisten.
Während die Verkehrseinrichtungen am
Lande vom Bund bezahlt werden, muß
Innsbruck horrende Summen für den Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel ausgeben.
Eine entsprechende Unterstützung muß
daher kommen; die Republik Österreich
kann sich dieser Aufgabe nicht entziehen,
betonte Niescher.
Weitere Projekte, für die sich Innsbruck
beim Bund „stark" machen muß, sind die
Errichtung der SOWI-Fakultät am ehemaligen Fennerkasernenareal, die Sanierung
bzw. der Ausbau des Herzog-Otto-Ufers,
der Bau des Autobahnzubringers Innsbruck
Mitte sowie die Einhausung der Autobahn
im Bereich Sieglanger. „Wenn für einige
Dutzend Häuser am Schönberg eine Lärmgalerie gebaut wird, hat Innsbruck wohl zu
mindest das gleiche Recht für ein weitaus
dichter besiedeltes Wohngebiet."
An die Adresse des Landes geht die Forderung nach einem gerechten Abgangsdeckungsschlüssel beim Landeskrankenhaus. Bürgermeister Niescher denkt an eine
Abrechnung der Patienten - mit EDV-Hilfe
müßte es möglich sein - nach der jeweiligen
Herkunft aus den Bezirken. Ein Innsbrucker
zahlt heute mindestens doppelt soviel wie
jemand in einem anderen Bezirk. Geändert
sollten auch der Personalschlüssel beim
Pflegeheim sowie der Aufteilungsschlüssel
(derzeit je 50 Prozent Stadt und Land) beim
Landestheater werden; der Stadt gehört das
Theatergebäude und der Grund, was nach
dem jetzigen Modus überhaupt nicht berücksichtigt wird.
Für die Arbeit im Stadtparlament drückte
Bürgermeister Niescher die Hoffnung aus,
daß das gute politische Klima erhalten bleiben möge.
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