Innsbrucker Stadtnachrichten
Jg.1984
/ Nr.8
- S.4
Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Umweltteppich für Innsbruck
Initiativen für den Schutz unseres Lebensraumes
(We) Um seine Freizeit im Grünen verbringen zu können, muß
der Großstädter im allgemeinen
irgendwo hinaus aufs Land fahren. Der Innsbrucker hat es da
besser: er hat den Wald vor der
Haustüre.
Doch in Innsbruck ist Baugrund
knapp geworden, und so ist
unsere Stadt in besonderem
Maße darauf angewiesen, vor
menschlicher Willkür und unbegrenztem Zugriff geschützt
zu werden.
Wie Innsbrucks Stadtplaner
Dipl.-Ing. Dr. Arnold Klotz in
einer Pressekonferenz des Bürgermeisters zu dieser Problematik ausführte, sind im Raum
zwischen Telfs und Jenbach in
den Jahren von 1971 bis 1981
1400 Hektar Grund für Siedlungszwecke verbraucht worden, was für Innsbruck eine 25prozentige und für das restliche
Umland sogar eine 40prozentige Steigerungsrate bedeutet.
So ist für Bürgermeister Romuald Niescher der Schutz unseres Lebensraumes nicht nur
kommunale Notwendigkeit,
sondern auch ein persönliches
Anliegen. „Die Schönheit und
der Erholungswert dieser Stadt
müssen mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen
Mitteln geschützt werden", be-
tonte der Bürgermeister im
Rahmen der Pressekonferenz
und stellt sich dabei einen Umweltteppich vor, der, geknüpft
aus erweiterten Schutzgebieten, über die Tiroler Landeshauptstadt gebreitet werden
soll.
Die Chance, daß diese „Vision"
des Bürgermeisters verwirklicht
werden kann, scheint durchaus
realistisch. Schon heute steht
rund die Hälfte der Fläche Innsbrucks unter Naturschutz. Nun
kommt es darauf an, diesen
Umweltteppich
weiterzuweben. Naturschutzgesetz, Forstgesetz und die Karwendelschutzverordnung sind die gesetzlichen Instrumente dafür.
Natürlich ist man in dieser Frage auch auf engsten Kontakt mit
den Umlandgemeinden angewiesen, man wird Gespräche
führen mit den zuständigen
Ämtern der Tiroler Landesregierung, der Bundesforstverwaltung, der Landeslandwirtschaftskammer sowie mit den
kompetenten
Vereinigungen
wie Alpen verein, Bergwacht
etc. So wird man in aufgeschlossener Zusammenarbeit von behördlicher wie auch privater
Seite die Schönheit und den Erholungswert von Innsbruck
schützen und erhalten können.
Neue Kunststoffbahn am Tivoli
Die alte Tartanbahn hat nach elf Jahren ausgedient
(Th) Innsbrucks Leichtathleten
können sich freuen: seit kurzem
präsentiert sich der Tivoli-W-IPlatz mit einer nagelneuen
Kunststoffoberfläche in einheitlichem Dunkelrot.
Wie vielleicht einigen noch erinnerlich sein wird, wurde im
März 1973 die damals erste
Tartanbahn Österreichs am T i voli in Betrieb genommen. Sie
löste die Aschenbahn ab und
ließ damit neue Zeiten für die
Sportler anbrechen.
Nach elf Jahren intensivster
Benützung mußte nun die
Kunststoffoberfläche im Ausmaß von 5570 m erneuert
werden. Dabei wurde im Bereich der Laufbahnen auf den
bestehenden Untergrund eine
2
Seite 4
neue 5-mm-Schicht aufgetragen. Im Bereich der Weit- und
Stabhochsprunganlagen sowie
im Sektor West mit den Hochsprung- und Speerwurfanlagen
wurde zudem, um Pfützenbildungen zu vermeiden, der Untergrund entsprechend wasserdurchlässig gemacht. Gleichzeitig wurde die gesamte Bahn
neu vermessen und markiert
(3745 Laufmeter weiße Linien
und farbige Markierungen).
Die im Schul- und Vereinssport
intensiv genutzte Anlage, auf
der auch regelmäßig internationale Wettkämpfe ausgetragen
werden, entspricht nun wieder
voll den Richtlinien. Die Kosten
der Arbeiten betrugen 2,6 Millionen Schilling.
Bürgermeister Niescher überreichte Ernennungsdekrete
Im Rahmen einer kleinen Feier, an der mit Bürgermeister Romuald
Niescher auch Stadtrat Dr. Schlenck, Bezirksschulinspektor Steinlechner und SR Dr. Reisigner teilnahmen, überreichte kürzlich der
Bürgermeister an drei Lehrpersonen Dekrete, mit denen sie zu Direktoren ernannt wurden. Es sind dies: Volksschuloberlehrer Waltraud Mahringer, Volksschule St. Nikolaus, Volksschuloberlehrer
Sieglinde Plössnig, Volksschule Arzl, und Hauptschulhauptlehrer
Edith Schreyer, Hauptschule Wüten.
(Foto: Eliskases)
Mehr Wissen bringt Vorteile
1000 Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen
(Th) Für alle jene, die einen Berufseinstieg planen, die ihre berufliche Position festigen oder
ausbauen wollen oder die sich
beruflich verändern möchten,
ist jetzt der Zeitpunkt, die entsprechenden Weichen zu stellen. Bedeutende Hilfe dabei
könnte das Wifi-Schulungsprogramm 1984/85 mit seinen
1000 Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen bieten,
das seit kurzem mit einem Umfang von 360 Seiten aufliegt.
Neu aufgenommen in die reichhaltige Palette der Schulungsveranstaltungen wurde z. B. ein
Seminarpaket zum Thema
„Werbung hilft verkaufen", ein
Textverarbeitungskurs für Sekretariatskräfte, ein Lehrgang
für technische Grafik. Bei der
Festlegung neuer Veranstaltungen werden unter anderem auch
Anregungen der heimischen
Wirtschaft und Nachfragen von
Seiten der Kursteilnehmer berücksichtigt.
Eine riskante Vorgangsweise
Abstellen von Autowracks kann teuer kommen
(Gr) Wer glaubt, sich seines
Autowracks dadurch entledigen zu können, daß er es einfach
auf irgendeiner öffentlichen
Verkehrsfläche abstellt und
dort seinem weiteren Schicksal
überläßt, kann unliebsame
Überraschungen erleben. Da
nach den Bestimmungen der
Straßenverkehrsordnung
das
Aufstellen von Kraftfahrzeugen
oder Anhängern ohne polizeiliches Kennzeichen einer besonderen Bewilligung bedarf und
dies auch für Fahrzeuge mit
Wechselkennzeichen gilt, wird
von der Behörde der Eigentü-
mer eines unzulässig abgestellten Fahrzeuges ermittelt und
gegen diesen ein Strafverfahren
eingeleitet, in dem Strafen bis
zu 10.000 Schilling verhängt
werden können. Die Behörde
kann überdies solche Fahrzeuge
entfernen lassen, wobei dann
der Fahrzeughalter die aufgelaufenen Kosten zu bezahlen
hat.
Weshalb also solche Risiken
eingehen, wo doch Autowracks
ohne Kostenaufwand beispielsweise bei der Schretteranlage in
Hall abgegeben werden können?
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1984, Nr. 8