Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.2

- S.25

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die Theresienstraße zur Bürgerstraße geführt werden? Die Frage soll eine in Auftrag
gegebene, vergleichende Projektstudie klären.
Die Arbeit am Verkehrskonzept hat neben
der Planungsabteilung auch dem Straßenund Verkehrsamt, für das StR. Dr. Hummel
politisch verantwortlich ist, eine gewaltige
Mehrarbeit beschert, für deren Bewältigung
der Verkehrsstadtrat offiziell dankte: Hatte
es 1990 noch 1.724 Bescheide gegeben, so
waren 1991 (in nur 11 Monaten) schon
2.138 auszufertigen. Die Verordnungen nach
der Straßen- und Verkehrsordnung stiegen
von 117 auf 145, die Vorlageberichte (an
den Verkehrsausschuß, etc.) von 658 auf
789. Neue Aufgaben (Anwohnerparken!)
kamen dazu. Die Anforderungen werden in
Zukunft sicher nicht geringer werden. Doch
die Verkehrsberuhigung ist ein lohnendes

STADTWERKE:
ERFOLGREICH
DURCH NEUE
RECHTSREFORM
Stadtrating. Gert
Greil ist überzeugt, daß auch
kommunale Unternehmen erfolgreich sein können.
Die Therapie:
Neue Rahmenbedingungen nach
betriebs- und
StR. Ing. Gert Greil
marktwirtschaftlichen Grundsätzen in einer zu gründenden Kommunal-AG. Dies wird einer der
Schwerpunkte der politischen Gespräche im Jahr 1992 sein.
(We) „Auch ein kommunales Unternehmen
kann erfolgreich sein, wenn jene Voraussetzungen geschaffen werden, die eine
Unternehmensführung nach betriebs- und
marktwirtschaftlichen Grundsätzen ermöglichen." Beispiele dafür gibt es, wie Stadtwerke- Ressortchef Stadtrat Komm.-Rat Ing.
Gert Greil in seinem Bericht zur Budgetdebatte des Innsbrucker Gemeinderates
ausführte. Die Stadtwerkebetriebe in Linz
und Salzburg rangieren in der Zeitung
„Gewinn 1991" unter den 32 reichsten Firmen Österreichs an 10. bzw. 1 I. Stelle. Sie
haben jene Änderungen bereits vollzogen,
die auch in Innsbruck geplant sind. 1992
soll eine Klärung bringen, für welche
Rechtsform sich Innsbruck entscheidet. In
weiterer Folge ist ein Zusammenschluß der
Stadtwerke und der Innsbrucker Verkehrsbetriebe sowie eventuell noch andererer
Betriebe in einer Kommunal-AG geplant.
Damit könnten jene strukturellen Probleme
beseitigt werden, die es von Jahr zu Jahr

schwerer machen, die Investitionen zu
finanzieren bzw. die Abschreibungen zu
erwirtschaften. Dazu gehört ein neues
Dienstrecht ohne Pragmatisierungen sowie
die Befreiung der Stadtwerke von allen Belastungen, die nichts mit ihrer Zielgebung
und ihrem Auftrag zu tun haben: Ein
Aktionsrahmen, in dem rasches Handeln,
Inovation und Kreativität gefördert werden.
Intensive politische Gespräche im laufenden
Jahr sollen eine Lösung bringen, wenn es
nach der Zielvorstellung des StadtwerkeRessortchefs geht.
Im Erfolgsplan 1992 sind für sämtliche
Stadtwerke-Unternehmungen insg. Aufwendungen in der Höhe von 1,468 Mrd. S
und Erträge von 1,22 Mrd. S geplant. Es
ergibt sich dadurch, unter Einrechnung der
Tarifanpassungen beim Elektrizitäts- und
Wasserwerk sowie bei den Bädern, ein Abgang von rund 174 Mio. S. Der Schwerpunkt des Investitionsbedarfes (insgesamt
104,348 Mio. S) liegt mit rund 60 Prozent
beim E-Werk; etwa 14 Prozent der
Gesamtinvestitionen müssen für das Gaswerk, 19 Prozent für das Wasserwerk (u. a.
ist eine Sanierung der Decke des Hochbehälters Mühlau fällig), drei Prozent für
die Bäder und etwa vier Prozent für die
Verwaltung aufgebracht werden. Im Sonder-Investitionsplan "92 werden rund 150
Mio. S benötigt. Darin sind u. a. enthalten
die Neuerrichtung des Umspannwerkes
Mitte mit einer Leistungsverdoppelung, die
Errichtung einer zentralen Schaltwarte, der
Ausbau der Gashochdruckleitung und die
Generalsanierung des Hallenbades Höttinger
Au. Die neue vergrößerte Freizeitanlage
Rossau soll mit Saisonbeginn wieder zur
Verfügung stehen.


KOSTENLOSE
GRIPPEIMPFUNG IN
DEN WOHNHEIMEN
Mit
einigen
grundsatzpolitischen Bemerkungen, in
denen er seiner
Überzeugung
Ausdruck verlieh,
daß der öffentliche Gesundheitsdienst neben der
Erfüllung seiner
vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Aufgaben, gemeinsam mit Partnern auch von
außerhalb der Verwaltung, auf die
kommunalpolitsche Bühne treten müsse,
begann Stadtrat Peter Moser seine Ausführungen im Rahmen der Budgetdebatte.
(Th) Die Bevölkerung soll das Gefühl haben, daß sie in dem Wunsch nach mehr

STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1992

Lebensqualität unterstützt wird. Zur Durchführung der vorgesehenen Projekte ist u. a.
die Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes
mit Ärzten, Krankenhäusern, Wohlfahrtsverbänden, Wirtschaftsunternehmen und
Bildungsträgern erforderlich. Der Redner
ging dann auf die Erfahrungen der zum
zweiten Mal durchgeführten Gesundheitsinformationswoche ein, die 1991 dem
Thema „Selbsthilfegruppen" im Großraum
Innsbruck gewidmet war. Vom 12. bis 14.
November boten in der Messehalle im
Saggen 23 Selbsthilfegruppen, zwei
gewerbliche Anbieter sowie die
Landessanitätsabteilung und das städtische Gesundheitsamt ihr Informationsmaterial an. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch ein Selbsthilfegruppenhandbuch als Nachschlagewerk
aufgelegt.
„Das Gesundheitssystem Österreichs fördert
die Entstehung von Selbsthilfegruppen nicht,
aber es fordert sie heraus", denn anstelle den
Körper als Ganzes zu sehen wird nur das
kranke Organ oder der verletzte Körperteil
behandelt. Ziel der SelbsthilfegruppenInformationsmesse war die Schaffung einer
Plattform, von der aus die Bevölkerung
leichter anzusprechen sein wird. Als
Kontaktstelle für die Gruppen wird das
städtische Gesundheitsamt fungieren.
Weil bekanntlich bei alten und chronisch
kranken Menschen die Gefahr einer
Grippeerkrankung besonders groß ist,
stellte die Stadtgemeinde im Rahmen eines Pilotversuches für die Bewohner der
städtischen Altenheime und des Heimes
am Hofgarten kostenlos Grippe-Impfstoff
zur Verfügung. Sollte sich die Aktion bewähren, so wird nicht nur an eine Fortsetzung
der Vorsorgeimpfung gedacht, sondern
eventuell auch an eine Intensivierung der
Vorsorgeuntersuchungen in den städti sehen
Alten- und Pflegeheimen.
Für das Jahr 1992 wird die Erstellung einer
Innsbrucker Gesundheitsstudie ins Auge
gefaßt, die durch eine repräsentative
Befragung Auskunft über den Gesundheitszustand der Bevölkerung geben soll.
Hinsichtlich der auch in unserem Bundesland immer größer werdenden Aids-Problematik führte Stadtrat Moser an, daß die
klassischen Risikogruppen für Aidsinfektionen, also Drogenabhängige und
Homosexuelle, in dieser Form praktisch
nicht mehr existieren, da immer mehr
Heterosexuelle als HIV-Positive aufscheinen. Jüngste Untersuchungen haben
ergeben, daß bei den 25- bis 45jährigen
Männern in Innsbruck bereits ein HIVPositiver auf 175 Gesunde kommt. Diese
Erkenntnis sollte einen größeren finanziellen Beitrag der Stadtgemeinde für die
Aidshilfe Tirols zur Folge haben.


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