Innsbruck Informiert
Jg.2019
/ Nr.4
- S.18
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Lebensraum Innsbruck
Straßen und Plätze
als Erlebnisraum
Die Anforderungen an den öffentlichen, innerstädtischen Raum
sind hoch, wird er doch von vielen verschiedenen Menschen
auf ganz unterschiedliche Weise genutzt und gebraucht. In der
Tiroler Landeshauptstadt sind Straßen und Plätze Erlebnisräume
für alle – davon profitiert letztendlich auch die Wirtschaft.
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INNSBRUCK INFORMIERT
ressourcenschonende Umgang mit dem,
was uns zur Verfügung steht, spielt auch
in der Gestaltung von Straßen und Plätzen eine zentrale Rolle. Öffentlicher Raum
ist knapp, gerade deswegen muss er bestmöglich genutzt werden.“ Dementsprechend hoch sind die städtischen Qualitätsansprüche, die seit 2013 etwa durch
den Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB)
vertreten werden. Hinzu kommen Architekturwettbewerbe, die für einen kreativen Wettbewerb sorgen und unterschiedliche Ansätze zum Vorschein bringen. 200
solcher Wettbewerbe wurden in Innsbruck
seit 1985 durchgeführt.
Geteilter Raum
IAN FORC
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Grundsätzlich erfüllen öffentliche Aufenthaltsflächen und Straßen eine unver-
© CHRIST
E
inkäufe erledigen, sich mit FreundInnen in einem Café treffen, ein Eis
in der Sonne genießen, entspannt
durch die Stadt flanieren, eine Veranstaltung besuchen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad, Auto und zu Fuß
von A nach B gelangen – die Brandbreite an Aktivitäten, die öffentliche Flächen
möglich machen müssen, ist groß. Hinzu
kommen die facettenreichen NutzerInnen. Dabei erstreckt sich die Palette von
Menschen, die in der Innenstadt wohnen,
über jene, die dort arbeiten oder ihre Freizeit verbringen, bis hin zu TouristInnen
und Tagesgästen.
Büros, Wirtschaftsbetriebe, Wohnungen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen
sowie Gastronomie befinden sich in direkter Nachbarschaft. Bei der Gestaltung
und Nutzung muss weit gedacht werden,
denn gerade öffentliche Plätze und Straßenzüge müssen sich in das bestehende
Bild und die vorhandenen Gegebenheiten
optimal einfügen. Der damit einhergehenden Bedeutung des Ressorts Tiefbau ist
sich die zuständige Stadträtin Mag.a Uschi
Schwarzl bewusst: „Der nachhaltige und
zichtbare Funktion. Sie lenken die Mobilität und sorgen dadurch für Sicherheit und
Ordnung. Der Verlauf von Straßenzügen,
Geh- und Radwegen, aber auch Ampeln
sowie Begegnungszonen und Schutzwege
geben die Verhaltensregeln für das Miteinander in einer Stadt vor. Doch innerstädtischer Straßenraum ist weit mehr. „Er ist
immer auch ein Treffpunkt, an dem die
Stadt mit Leben erfüllt wird. Dafür muss
Platz geschaffen werden“, ist Stadträtin
Schwarzl überzeugt. Dies geschieht einerseits durch die möglichst weitgehende Verlagerung des ruhenden Individualverkehrs in Tiefgaragen. Gab es 2009
beispielsweise noch 6.700 Stellplätze in
24 Tiefgaragen, sind es inzwischen – mit
Stand November 2018 – 8.877 Stellplätze in 29 Garagen. Andererseits wird konti-
„Dort, wo man sich wohlfühlt, hält man sich
gerne auf. Diese Tatsache fließt unmittelbar
in die städtischen Tiefbauprojekte mit ein.
Dadurch entsteht nicht nur für Bewohnerinnen
und Bewohner sowie Gäste, sondern auch für die
Wirtschaft ein Mehrwert.“
Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl