Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.6

- S.10

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Von 10. Juli bis 12. September heißt es wieder „Volle Fahrt voraus!“
für die jungen Passagiere des Innsbrucker Ferienzugs. Die Veranstaltungen werden vom Referat für Kinder- und Jugendförderung
in Kooperation mit zahlreichen Organisationen, Vereinen und
PartnerInnen organisiert. Das Programm ist online unter
www.junges-innsbruck.at abrufbar. Die Anmeldung startet ab
28. Juni und ist ebenfalls unter demselben Link zu finden.

Inwieweit haben sich die
Wünsche und Ziele von Familien
verändert?

Familien haben unterschiedliche Bedürfnisse, denen die Stadt Innsbruck mit einem
vielfältigen Angebot entgegenkommt.
THREIN
ERENA KA

ERBUNG/V

© TIROL W

Miteinander
der Generationen
Um als familienfreundliche Stadt zu gelten, sind viele Faktoren
zu berücksichtigen – wichtig ist dabei, dass alle gleichermaßen
angesprochen werden: Kinder und Jugendliche ebenso wie
(berufstätige) Eltern und SeniorInnen.

A

ktuell leben etwa 31.000 Familien in Innsbruck, in knapp 17.300
davon leben Kinder. 7.300 junge
Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren
stehen 24.600 Angehörigen der 65-PlusGeneration gegenüber. Wie das Miteinander zwischen den Generationen gelingt, wie sich Prioritäten von Familien
verschoben haben und welche Rolle die
Wirtschaft in einer familienfreundlichen
Stadt spielt, darüber spricht Stadträtin
Mag.a Christine Oppitz-Plörer im Interview.
18

INNSBRUCK INFORMIERT

Was zeichnet Innsbruck als
familienfreundliche Stadt aus?
Innsbrucks Vielfalt spiegelt sich auch in
den Familien wider. Für mich als Familienstadträtin ist es wichtig, die Menschen dabei zu unterstützen, ihre Lebensmodelle zu verwirklichen. Das
gelingt nur, wenn die Jüngsten gut und
sinnvoll betreut werden – wie etwa
durch das Angebot des Innsbrucker Ferienzugs. Oder auch die etwas älteren
Jugendlichen, die mit den Jugendtreffs
sichere Orte vorfinden, um sich im kon-

sumfreien Raum auszutauschen. Aber
auch, dass SeniorInnen mit ihren Enkelkindern Ausflüge unternehmen und
dabei die Vorteile des SeniorInnenausweises nützen können. Zudem gibt es
zahlreiche Veranstaltungen für die ganze Familie, die von Innsbrucker Institutionen, Vereinen, Organisationen und
Privatpersonen organisiert werden. Im
Familienkalender unter www.innsbruck.
gv.at , Leben | Soziales , Familien | Elternschaft ist die breite Palette an Angeboten übersichtlich dargestellt.

Seit vielen Jahren kümmere ich mich um
die Belange der Innsbrucker Familien. Die
Lebensverhältnisse von Familien sind
natürlich in ständiger Veränderung, damit ändern sich auch ihre Bedürfnisse.
Diese Entwicklungen muss man als Stadt
schon vorzeitig erkennen, um Familien in
allen Situationen bestmöglich unter die
Arme zu greifen. Was mir meine Erfahrungen aber auch zeigen, ist, dass es in
erster Linie darum geht, gehört zu werden. Deshalb gilt nach wie vor, die Jugend
zu unterstützen und zu fördern, und ihr
Räume zur Entfaltung zu geben, wie etwa
in den elf Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit (OJA). Die ältere Generation
hat die Möglichkeit, unter anderem im
Rahmen der insgesamt 33 SeniorInnenstuben, ihre sozialen Kontakte zu pflegen
und sich – betreut von ehrenamtlichen
MitarbeiterInnen – im gemütlichen Kreis
auszutauschen.

Die Bedürfnisse der Generationen unterscheiden sich stark.
Wie kann ein Miteinander
gelingen?
Dass sich die Bedürfnisse zwischen den
Altersgruppen unterscheiden, liegt in der
Natur der Sache. Ich lege den Fokus lieber auf das, was sie eint – nämlich der
Wunsch, sich in der Gesellschaft wiederzufinden und aufgehoben zu fühlen. In
den Stadtteiltreffs der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) beispielsweise, können sich Jung und Alt austauschen und
zudem voneinander lernen. Oder die Initiative „Peterle hilft“, bei der zahlreiche
Kaufleute und Organisationen Kindern
bei Bedarf zur Seite stehen. Die gelebte
generationenübergreifende Solidarität in
Innsbruck schätze ich sehr. Vor allem weil
sie zeigt, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in Innsbruck sehr stark ist.

Auch heuer kann der Ferienzug nur in eingeschränkter Form stattfinden. Um flexibel reagieren zu können, ist das Programm nur
digital erhältlich. Veranstaltungen finden in Kleingruppen statt,
größtenteils im Freien sowie regional und ohne Übernachtungen. Es gilt die strenge Einhaltung der geltenden Covid-19Regelungen.

Die wirtschaftliche Entwicklung
einer Stadt darf beim Thema
Familie nicht ausgeklammert
werden. Welche Vorteile bringt
das mit sich?
Wie familienfreundlich eine Stadt ist, ist
auch maßgebend für die Wirtschaft vor
Ort. Denn wo Familien wegziehen, ziehen auch Arbeitskräfte weg – aktuelle und zukünftige. Im Zweifelsfall auch
die Unternehmen selbst. Innsbruck steht
hier als Standort sehr gut da, wie auch
die jüngste Einzelhandelsstrukturanalyse zeigt. Seit 2009 gibt es im Einzugsgebiet einen Einwohnerzuwachs von knapp
acht Prozent. Gleichzeitig hat sich das
Kaufkraftvolumen um 29 Prozent gesteigert. Entscheidend ist, dass Familien alles im städtischen und stadtnahen

Umfeld finden, was sie benötigen. Dazu
zählen auch sichere Arbeitsplätze, hochqualifizierte Betreuungsangebote, Räume für Jugendliche sowie ein sicheres,
soziales Auffangnetz für die ältere Generation. Denn nur mit Familien in einer lebendigen Stadt wird es gelingen, die Zukunft der Städte zu gestalten und dabei
sowohl den Ansprüchen der nachwachsenden Generation als auch den Bedürfnissen der Älteren gerecht zu werden.
Familien bilden das Rückgrat der sozialen Strukturen einer Gemeinde. Als Stadt
ist es unser klarer Auftrag, ein familienfreundliches Umfeld zu schaffen, in dem
alle – von den Jüngsten bis zu den Ältesten – ihren Platz finden.
Das Interview führte Andrea Dullnigg.

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