Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.1
- S.19
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Die Kulturstrategie wächst weiter: Aktuell bearbeitet die
Arbeitsgruppe die Ergebnisse aus den Workshops. Der Entwurf
des Strategiepapiers ist im März 2022 öffentlich einsehbar.
D
ie sieben Mitglieder der Arbeitsgruppe haben maßgeblichen Anteil
an der Verdichtung der WorkshopErgebnisse und derzeit an der Erarbeitung
des Kulturstrategie-Papiers. Diese Personen wurden bereits im Jänner 2021 zur
inhaltlichen Unterstützung bei der Erstellung der „Kulturstrategie Innsbruck 2030“
ausgewählt. Die Auswahl der Mitglieder
erfolgte durch die Projektgruppe im Kulturamt der Stadt Innsbruck, die dabei auf
eine möglichst ausgewogene Zusammensetzung hinsichtlich Trägerschaften, Disziplinen, Kompetenzen und Geschlechter
achtete.
Wertvolles Bindeglied
Die Mitglieder arbeiteten an den Inhalten
der Kulturstrategie, diskutieren die eingebrachten Vorschläge und Ideen aus den
Workshops und nahmen auch selbst daran teil. Die Arbeitsgruppe bildet ein wichtiges Bindeglied zu den verschiedenen
Kunst- und Kulturbereichen in der Stadt,
denn ihre Tätigkeitsfelder sind wichtige
Schnittstellen zu vielen anderen Bereichen im Innsbrucker Kulturleben.
Helene Schnitzer ist eines der Mitglieder
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INNSBRUCK INFORMIERT
der Arbeitsgruppe und hat als Geschäftsführerin der TKI (Tiroler Kulturinitiativen)
vor allem die so genannte „Freie Szene“ im
Blick. Die TKI ist Interessenvertretung und
Netzwerk von 159 Kulturinitiativen in Tirol,
98 davon haben ihren Sitz in Innsbruck.
„Freie Kulturinitiativen sind ein wichtiger
Teil der Kunst- und Kulturlandschaft. Meist
sind sie als Vereine oder Kollektive organisiert und verfügen in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen über ein sehr spezialisiertes Fachwissen. Kulturinitiativen sind oft
sehr nah an aktuellen künstlerischen und
kulturellen Strömungen und aufgrund ihrer kleinteiligen Struktur flexibler als die
großen ‚Kulturtanker‘“, betont Schnitzer.
Sie sieht kleinere Kulturinitiativen, die
auch in der Förderung des künstlerischen
Nachwuchses eine zentrale Rolle spielen,
daher als wichtige Ergänzung zu den etablierten Kultureinrichtungen und hält fest:
„Mir ist es daher wichtig, dass die Bedeutung der Freien Szene erkannt und wertgeschätzt wird und dass sich die Arbeitsbedingungen in diesem Feld verbessern,
denn diese sind in der Regel noch immer
sehr prekär und mit viel Selbstausbeutung
verbunden.“
Fair, leistbar und transparent
An Innsbrucks Kulturleben begeistert Helene Schnitzer vor allem die Vielfalt: „Für
die Größe der Stadt gibt es ein sehr vitales Kulturleben und ein breites kulturelles Angebot.“ Handlungsbedarf sieht sie
vor allem bei der fairen Verteilung von
Ressourcen, bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, beim Zugang zu leistbaren Räumen für die Produktion und
Repräsentation vor allem von zeitgenössischer Kunst und Kultur und bei der Ausgestaltung von transparenten Förderkriterien.
Kultur und Demokratie
Die Ergebnisse des Kulturstrategieprozesses haben jedoch nicht nur für jene Bedeutung, die im Kunst- und Kulturbereich
arbeiten, sondern schaffen Rahmenbedingungen für die Bevölkerung. Schnitzer
betont: „Ein vielfältiges kulturelles Angebot ist nicht das Sahnehäubchen, ein verzichtbarer Luxus, sondern ein wichtiger
Bestandteil einer jeden demokratischen
Gesellschaft. Die Freiheit der Kunst ist ein
in der Verfassung verankertes Grundrecht
und auch der Zugang zu Kunst und Kultur
© ANNA REPPLE
Kulturstrategie 2030:
Kultur verbindet
Im Kulturstrategie-Prozess werden zahlreiche Schnittstellen sichtbar, die eine vielfältige Kulturszene fördern.
sollte allen Menschen offenstehen – sei
es in Form der aktiven Mitgestaltung oder
als Publikum. Außerdem sollten wir auf
das gestalterische und visionäre Potenzial
der Kreativen in Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Fragen, die uns alle betreffen,
nicht verzichten.“
Breites Spektrum
Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe sind
Monika Abendstein (bilding, Kunst- und
Architekturschule für Kinder und Jugendliche), Karl C. Berger (Tiroler Volkskunstmuseum), Isabel Gabbe (Department für
Musikpädagogik Innsbruck der Universität
Mozarteum Salzburg), Petra Poelzl (Tiroler
Künstler:innenschaft), David Prieth (p.m.k.
Plattform mobile Kulturinitiativen, TKI und
IG Kultur Österreich) und Nicola Weber (WEI
SRAUM. Designforum Tirol).
Öffentliche Beteiligung
Im Jänner diskutiert der gemeinderätliche
Kulturausschuss die vorgeschlagenen Ziele und Maßnahmen für die „Kulturstrategie
2030“, anschließend erarbeiten die Mitglieder der Arbeitsgruppe in einer Klausurtagung Ende Jänner den Entwurf des Strategiepapiers.
Im März wird der Strategie-Entwurf auf der
Webseite www.kulturstrategie-innsbruck.at
veröffentlicht und es startet eine einmo-
natige, öffentliche Begutachtungsphase, zu
der alle Interessierten wieder eingeladen
werden. Anschließend werden die eingegangenen Anmerkungen und Ergänzungen
zur Endfassung ausgearbeitet. Interessierte
sollten den Newsletter abonnieren, um aktuell informiert zu bleiben. AS
Kontakt und
Informationen
Kulturamt der Stadt Innsbruck
Rita Hebenstreit
Tel.: +43 512 5360 1912
kulturstrategie@innsbruck.gv.at
Zeitstrahl
Dezember 2019
StadtsenatsBeschluss
Juni 2020
bis März 2021
April bis
November 2021
Grundlagenarbeit
Workshops
März 2022
Mitte 2022
Herbst 2022
öffentliche Begutachtungsfrist (online) des
Strategie-Entwurfs
voraussichtlich
politischer
Beschluss
Beginn der
Umsetzung
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