Innsbruck Informiert

Jg.2022

/ Nr.3

- S.13

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HER

„Als ehemaliger Pächter der Arzler
Alm kenne ich die Herausforderungen, die der Almbetrieb mit sich
bringt, genau. Es freut mich, dass wir
Halbe-halbe auf unseren Almen leben.“
Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc

MEILINGER: Man wird als Frau manchmal unterschätzt. Wenn ich etwa in Verhandlungen gehe, und da wird nach dem
Chef verlangt bzw. dem Mann. Da muss
man sich schon sehr behaupten, um auch
wahrgenommen zu werden, als Frau und
als Chefin. Das passiert vor allem im Umgang mit Geschäftspartnern, im Betrieb
selber ist das kein Problem.

Wie wird man von Gästen angesprochen, die einen nicht kennen?
Mit Fräulein?
SCHERB: Da mich sehr viele kennen, passiert das nicht oft, aber Fräulein kommt
vor (lacht).
MEILINGER: Da ich hauptsächlich in der
Küche arbeite, stellt sich das Problem für
mich nicht.

Alm ja vor allem den persönlichen, freundschaftlichen Umgang mit allen.
MEILINGER: Man ist alles zugleich: Partnerin,
Geschäftspartnerin, Chefin. Wichtig ist mir,
dass ich auch mit meinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern auf Augenhöhe bin.

Was tun Sie zum Ausgleich?
SCHERB: Für mich ist die Alm an sich schon
ein Ausgleich (lacht). Im Ernst: Als Hüttenwirtin gehe ich voll auf, auch die Beziehung zu meinem Mann und meiner Familie tut mir gut.
MEILINGER: Das kenne ich. Ich stehe am
Abend oft in der Küche, da kann ich in
Ruhe ich sein. Ich gehe aber auch gerne in
die Natur oder treffe mich, so gut es geht,
mit meinen Freundinnen. WG

Frau Chefin auf der Alm
Ruth Scherb war Lohnbuchhalterin, bis sie auf Umwegen zur Gastronomie kam. Die Mutter von vier
(erwachsenen) Kindern ist seit 2018
gemeinsam mit ihrem Mann, Pächterin der „Bodensteiner“. Innsbrucks
höchstgelegene Alm ist für ihre Hausmannskost und Aussicht bekannt. Sie
fasst bis zu 150 Gäste.
Christina Meilinger führt gemeinsam
mit ihrem Partner Alexander Hulak seit
Juli 2020 die Arzler Alm, die vor allem
von Familien wegen ihrer Erreichbarkeit und geringen Gehzeit geschätzt wird.
Die Alm mit der größten Terrasse (für
250 Personen) ist auch ein Treffpunkt für
MountainbikerInnen.
Sonja Schütz bekam als erfahrene Wirtin den Zuschlag für die neuerrichtete Umbrüggler Alm, die sie seit ihrer Eröffnung im
November 2015 gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten führt. Die Alm oberhalb der
Hungerburg ist ein beliebtes Wanderziel und
ganzjährig geöffnet. Sie bietet Platz für insgesamt 180 Gäste.

Das Gespräch führte Wilhelm Giuliani.

Sind Beruf und Privatleben auf der
Alm vereinbar?
MEILINGER: Da wir die Alm zu zweit führen,
müssen wir schauen, als Paar noch Zeit zu
haben, das ist schon eine große Herausforderung. Soziale Kontakte finden vor allem in der Winterpause statt bzw. werden
da so gut wie möglich nachgeholt.
SCHERB: Meine Kinder sind zum Glück
schon erwachsen. Ich habe auch einige Jahre als Alleinerzieherin mit kleinen
Kindern in der Gastronomie geschafft, da
geht’s mir jetzt vergleichsweise gut.

In welcher Rolle fühlen Sie sich
am wohlsten?

www.schuelerhilfe.at

SCHERB: Also das Chefin-Sein mag ich am
wenigsten. Ich mag und schätze an der

Die Nachhilfe / 7x in Tirol

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