Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.5
- S.31
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Stadtgeschichte
Maße bewilligt. Die vier Wächter haben bisher für 15 halbe Nächte je 2000 K bezogen
und forderten 6000 K, der Gemeinderat hat
aber nur 4000 K bewilligt. Da die Nachtwächter sich mit dieser Erhöhung nicht
zufrieden gaben, sind sie einfach ausgeblieben und bis zur Stunde ist es nicht gelungen, eine Wiederaufnahme des nächtlichen Feuerwachdienstes zu erreichen. Im
Interesse der allgemeinen Sicherheit wird
es Sache der Gemeinde sein, diesen unhaltbaren Zustand zu beseitigen.
© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (3)
16. Mai
Blick auf die neue Universität am Innrain, 1914.
Innsbruck vor 100 Jahren
von Martin Glotz
2. Mai
Gemüsebau-Kurse für Anfänger. Um
den mehrfach wahrgenommenen Mißerfolgen, die Anfänger im Gemüsebau
begegnen, soweit tunlich abzuhelfen, beabsichtigt der Gartenbauverein Innsbruck
bei entsprechender Teilnahme, eventuell
Anmeldung, aus dem Kreise der Vereinsmitglieder, eventuell auch aus jenen der
Schrebergartenbesitzer, im Laufe des Mai
d. J. mehrtägige Kurse über Gemüsebau für
Anfänger abzuhalten. Anmeldungen hiezu
wollen daher ehemöglichst beim Vereinsobmann, Kochstraße 10, 1. Stock, von
11–1 Uhr eingebracht werden.
Bürgerschüler Leopold Huber weggestoßen. Diese Bosheit quittierte Lorenz mit
einem Fußtritt auf das Gesäß des Schülers,
der Junge war aber darüber so aufgebracht,
daß er einen Stein ergriff und diesen gegen
Lorenz schleuderte. Unglücklicherweise
traf der mit starkem Schwung geschleuderte Stein Lorenz an der rechten Kopfseite;
der Aufschlag war so heftig, daß Lorenz bewußtlos und an der Stelle des Unfalles von
starkem Wundfieber befallen wurde. Der
Verletzte wurde dann mit dem Kraftwagen
der Rettungsabteilung in seine Wohnung
gebracht. Gegen den gewalttätigen Jungen
wurde bereits die Anzeige erstattet.
de seinerzeit vom Einzelrichter wegen
unbefugten Handels mit Medikamenten
und wegen Kettenhandels zu vier Wochen
strengem Arrest und 400 K Geldstrafe verurteilt. Penz hatte im Cafe „Biener“ einem
gewissen Payr 56 Gramm Morphium, das
er von einem Kriegskameraden geschenkt
erhalten haben will, verkauft. Er hat sich
hiedurch des unbefugten Handels mit
Medikamenten und, weil er diesen Artikel
einer ihm als Schieber bekannten Persönlichkeit veräußert hatte, auch des Kettenhandels schuldig gemacht. Das Berufungsgericht hat das erstrichterliche Urteil
bestätigt.
4. Mai
9. Mai
11. Mai
Ein gewalttätiger Schüler. Bei einem Fußballspiel an der Stadtgrenze hat sich am
1. d. M. nachmittags ein Unfall absonderlicher Art zugetragen. Der Telegraphist Anton Lorenz hielt einen Fußball zum Stoßen
bereit, der Ball wurde ihm aber von dem
Bestätigte Verurteilung eines Morphiumhändlers. Vor dem Berufungssenat
beim Landesgericht Innsbruck wurde
gestern über die Berufung verhandelt, die
Emil Penz aus Innsbruck wegen Schuld
und Strafe erhoben hatte. Emil Penz wur-
Die Feuerwächter im Stadtturm streiken.
Die nächtliche Feuerwache aus dem Stadtturm macht seit 1. Mai keinen Dienst mehr.
Bekanntlich hat der Innsbrucker Gemeinderat ein Gesuch der vier Nachtwächter
um Lohnerhöhung nur in eingeschränktem
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Renovierung der Johanneskirche am
Innrain. Die in ihrem Bau wunderschöne
Barockkirche am Innrain soll in der nächsten Zeit renoviert werden. Alles, was mit
der Reinheit ihres Stiles nicht in Einklang
steht, wird verschwinden; so die Kanzel,
der Marienaltar und die Kreuzwegstationen. Die durch das oftmalige Aufstellen
des Heiligen Grabes beschädigten Stukkaturen sollen vervollständigt werden und
auch die Wand wird eine neue Färbelung
erhalten. Der Entschluß der Besitzer der
Kirche, der Liguorianer, ist jedenfalls auch
von jedem Kunst- und Heimatfreunde lebhaft zu begrüßen und auch, daß eine Innsbrucker Bürgerin durch eine große Spende
seine Ausführung erst möglich macht, ist
anerkennend festzustellen. Die Ausführung der Arbeiten wurde dem Architekten
Dr. Clemens Holzmeister übertragen. Seine
bisherigen Arbeiten bürgen jedenfalls dafür, daß es ihm gelingen wird, die bisher
störenden Elemente in der schönen Kirche
durch etwas Gutes, Wertvolles und Bleibendes zu ersetzen, das sich mit den architektonischen und malerischen Formen
aus dem 18. Jahrhundert zu einem einheitlichen Ganzen harmonisch verbindet.
18. Mai
Eine Delogierung während der Trauung
des Wohnungsinhabers versuchte, wie der
„A. T. A.“ berichtet, das städtische Wohnungsamt am Dienstag im Hause Kapuzinergasse Nr. 8. Dort wohnte seit Sommer
1921 im Sekretariat der christlichen Gewerkschaften in zwei kleinen Zimmern der
Sekretär Mayer, der am gleichen Tage in
Kolorierte Ansicht
der Johanneskirche (JohannesNepomukKirche), 1895.
Im Stadtturm befand sich die städtische Feuerwache.
Foto, um 1910.
der Stadtpfarrkirche am Traualtare stand.
Während die Partei in der Kirche war, fand
sich die Kommission des Wohnungsamtes in der Wohnung ein und ordnete an,
daß die Wohnung und das Sekretariat um
12 Uhr mittags geräumt sein müsse. Durch
Intervention der Abgeordneten Steinegger
und Loreck wurde ein Aufschub der Delogierung erreicht.
19. Mai
Raddiebstahl. Einem Knaben, der weit zur
Schule hat, wurde am 18. vormittags im
Gebäude des Pädagogiums ein dort eingestelltes Herrenfahrrad gestohlen. Das Rad,
Marke „Styria“, hat schwarzen Rahmenbau.
Besonderes Kennzeichen ist, daß beide
Kotschützer mit glänzenden Linien eingelegt sind; auf dem rückwärtigen Kotschützer steht eingeprägt: J. Puch u. Comp., Graz.
Im rückwärtigen Reifen ist ein neuer Reithhoferschlauch montiert. Mittellungen an
die Polizei erbeten.
22. Mai
Wettbewerb für den Innsbrucker Universitäts-Neubau. Das Preisgericht über
den Ideen-Wettbewerb für die Ausgestaltung des Baublockes der neuen Universität hat am 13. d. M. die eingereichten
Entwürfe geprüft. Dem städtebaulich hervorragenden Entwurfe mit dem Kennwort
„In letzter Stunde“, Verfasser Architekt Luis
Welzenbacher, wurde der erste Preis, und
den Entwürfen mit den Kennworten „Süddeutsche Forschungsstätte“, Verfasser Architekt Alois Egger, Bauoberkommissär der
Landesregierung und „K. K.“, Verfasser Architekt Dr. Klemens Holzmeister, Professor
an der Gewerbeschule, je ein zweiter Preis
zuerkannt. Der Entwurf mit dem Kennwort „Zange“, Verfasser die Architekten
Prachensky und Baumann aus Innsbruck,
wurde zum Ankaufe empfohlen. Die eingelangten Entwürfe gelangen ab Sonntag,
den 21. Mai im Rundsaale des „Ferdinandeums“ zur Ausstellung.
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