Innsbruck Informiert

Jg.2022

/ Nr.9

- S.4

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Lebensraum Innsbruck

Jede eingesparte
Kilowattstunde zählt
Die Lage ist ernst. Unsere Energieversorgung ist sehr verletzlich
geworden. Wir sind viel zu stark von Öl und Gas abhängig. Russland
erpresst Europa mit seiner Energiepolitik. Raus aus Öl und Gas ist
das Gebot der Stunde. Das braucht aber Zeit. Energiesparen geht
schneller.

Vorschläge werden
laufend geprüft
„Als Bürgermeister lasse ich mir von den
Energieversorgern unserer Stadt laufend
berichten – über die aktuellen Entwicklungen bei der Versorgung und bei den Preisen. Und wir besprechen Energie-Einsparpotenziale.“ Von der EU-Kommission kam
bereits der Vorschlag für eine 19-GradRegel für öffentliche Gebäude, Büros und
kommerzielle Gebäude. Und auch im Rahmen des Städtebundes werden die unter6

INNSBRUCK INFORMIERT

schiedlichsten Varianten geprüft. In städtischen Gebäuden wie auch im privaten Umfeld können wir alle durch Reduktionen bei
Kühlung, Heizung und Beleuchtung beitragen, der Energiekrise entgegenzuwirken.
Einige Städte haben bereits die Beleuchtung öffentlicher Plätze und Gebäude reduziert. In Innsbruck läuft diese Prüfung
gerade – wo das umsetzbar ist und welche Sparpotenziale es bringt. „Für mich
gibt es in diesem Zusammenhang keine
Denkverbote. Ich stehe dafür, die Folgen
einzelner Maßnahmen in Bezug auf den Sicherheitsaspekt genau zu hinterfragen und
erst dann in die Umsetzung zu gehen, wenn
die Auswirkungen bzw. der Nutzen konkret
abschätzbar sind“, betont Bürgermeister
Georg Willi.

Austausch und
Machbarkeitsstudie
Als städtische Beteiligung und Innsbrucks
zentralster Energieversorger ist die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) der
wichtigste Partner für die Stadt. Gemeinsam mit ihr finden regelmäßige Gesprächsrunden statt. Einerseits sind dabei konkrete Maßnahmen Thema, andererseits
ist es wichtig, die BürgerInnen als Kund­

Innen transparent über die Kostenseite
zu informieren und praktische Hilfestellungen anzubieten. (Vgl. Energiespartipps
in dieser Ausgabe auf Seite 8 und 9.) Die
Stadt Innsbruck hat zudem gemeinsam mit
TIGAS und IKB bereits im ersten Quartal
2022 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag
gegeben, die neben einer Bestandsanalyse aufzeigen soll, welche Möglichkeiten
der klimafreundlichen Wärmeerzeugung in
Innsbruck umsetzbar sind. Darauf aufbauend wird ein konkreter Maßnahmenkatalog
entwickelt. „Eine klimafreundliche, energieautonome Zukunft ist ohne eine nachhaltige Transformation der Wärmeversorgung nicht denkbar. Aus diesem Grund
sehen wir uns nun genau an, welche Alternativen in Innsbruck sinnvoll und machbar
sind, um die Abhängigkeit der Gasversorgung aus Russland zu reduzieren“, erklärt
der Bürgermeister.

Hilfe und Unterstützungs­
möglichkeiten
Wie prognostiziert, bleiben die steigenden
Energiekosten ein großes Thema. In diesem Zusammenhang kommt der vom Bund
initiierte Energiekostenausgleich in der
Höhe von 150 Euro, der auch bei der IKB im-

RSTOCK

© SHUTTE

Eine erfolgreiche Bewältigung der Energiefrage gelingt nur
durch gemeinsame Anstrengungen.

mer noch eingelöst werden kann, zum Tragen. Zusätzlich hat die IKB Härtefall-Fonds
eingerichtet. Mehr dazu unter www.ikb.at.
Die Stadt Innsbruck hat als Antwort auf die
Teuerung am Energiesektor zudem mit der
Verdoppelung des Heizkostenzuschusses
für finanzschwache Innsbrucker BürgerInnen gemäß der Heizkostenzuschuss-Richtlinie reagiert. Die Mittel stehen bereits für
das Jahr 2022 zur Verfügung. Die Förderung wird auch im Kalenderjahr 2023 fortgeführt. Weitere Informationen dazu unter www.innsbruck.gv.at | Bauen Wohnen
| Förderungen.

BürgerInnenveranstaltungen
vor Ort
Um die InnsbruckerInnen bei Fragen zum
Thema Energie direkt abzuholen, werden
in Innsbruck in den kommenden Wochen
BürgerInnenveranstaltungen in den Stadt-

© F. OSS

I

nnsbruck kann bei Energieeffizienz und
Energieraumplanung schöne Erfolge
vorweisen: etwa sehr viele Passivhäuser, sanierte Wohnanlagen und Bildungseinrichtungen, intelligent vernetzte Stromund Wärmenetze mit einem hohen Anteil
an erneuerbaren Energien. Die Kläranlage
Roßau ist zum Kraftwerk geworden und
liefert Wärme und Elektrizität auch für
benachbarte Anlagen wie das Hallenbad
Olympisches Dorf. Jetzt besteht aber die
Gefahr einer akuten Energieknappheit, die
unsere Gesellschaft zum Umdenken und
Finden von schnellen Lösungen zwingt. Zudem schlägt die Teuerung auch bei diesem
Thema durch.

„Wenn wir zum Beispiel unsere Elektrogeräte möglichst
energiesparend einsetzen, das Warmwasser effizient
aufheizen und die Beleuchtung umstellen, kann jeder
Einzelne in den eigenen vier Wänden ordentlich Kosten
sparen. Mittels gezielter Infoveranstaltungen und anderer
Aktionen werden die Innsbruckerinnen und Innsbrucker in
den kommenden Monaten zudem von der Stadt unterstützt.“
Bürgermeister Georg Willi

teiltreffs angeboten. „Hier soll mit einfachen Tipps und Tricks gearbeitet werden,
um Energiekosten zu sparen.“ Verschiedene ExpertInnen klären die Bevölkerung
über Förder- und Energiesparmöglichkei-

ten auf. Die ersten Termine stehen bereits
fest: „Ich würde mich freuen, wenn viele
von Ihnen dieses Angebot wahrnehmen“,
schließt der Bürgermeister. Details dazu
auf Seite 9. KR
INNSBRUCK INFORMIERT

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