Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.9
- S.9
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Gesamter Text dieser Seite:
Lebensraum Innsbruck
Der Kindergarten Kranebitten
erhielt die „Klima aktiv“-Aus
zeichnung in Gold.
© IIG
Sanieren, sparen und
das Klima schützen
Nicht erst seit der Ukrainekrise werden beim Bau und bei der
Sanierung von Innsbrucker Bildungs- und Sporteinrichtungen modernste
Standards umgesetzt und damit Geld sowie wertvolle Energie gespart.
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INNSBRUCK INFORMIERT
Dabei erhielt das Gebäude eine thermische
Hülle, eine mechanische Lüftungsanlage
und ein neues Dach, darüber hinaus wurden die Fenster getauscht.
Klimaaktives Sanieren
NDA
Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft
(IIG), eine 100-Prozent-Tochter der Stadt,
investiert massiv in erneuerbare Energieträger. Insgesamt errichtete die IIG bisher
an 17 Standorten von Schulen bzw. Kindergärten Photovoltaikanlagen, kurz PV-Anlagen, mit denen eine saubere und emissionsfreie Stromerzeugung möglich ist. Mit
einer Fläche von 758 Quadratmetern befindet sich die größte PV-Anlage auf dem
Dach der Volksschule Reichenau, gefolgt
von der Neuen Mittelschule O-Dorf mit
© R. KUBA
K
lein bzw. bei den Kleinsten anzufangen, das lohnt sich. Diesem Motto entsprechend werden städtische
Schulen, Horte, Kindergärten, Krippen,
aber auch Sporteinrichtungen klima- und
zukunftsfit und Kinder von Anfang an mit
dem Thema Energiebewusstsein vertraut
gemacht. „Mit dem Innsbrucker Energieentwicklungsplan sowie dem EU-Projekt
Sinfonia werden bereits seit Jahren konkrete Schritte zur Förderung der Energieeffizienz in die Praxis umgesetzt“, freut sich Bildungsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr über
die Fortschritte in Sachen Klimaschutz.
Konkret verfolgt Sinfonia das Ziel, den
Energiebedarf durch qualitativ hochwertige Sanierungen sowie innovative Energiekonzepte um 40 bis 50 Prozent zu senken.
Außerdem soll der Anteil an erneuerbaren
Energien um 20 Prozent gesteigert und der
CO2-Ausstoß um 20 Prozent reduziert werden. Im Jahr 2016 wurden im Zuge der Sanierung der Siegmairschule in Pradl sowie der Volksschule Angergasse die ersten
Sinfonia-Projekte durchgeführt. 2017 bis
2018 wurde die Volksschule Neu-Arzl auf
den neuesten technischen Stand gebracht.
582 Quadratmetern. Die PV-Anlage am Kindergarten Hötting umfasst eine Fläche von
266 Quadratmetern mit 146 PV-Modulen.
Diese erzeugen jährlich etwa 58.600 kWh
umweltfreundlichen
Ökostrom,
was
einer durchschnittlichen Versorgung von
23 Haushalten entspricht.
„Klimaaktives Sanieren ist ein automatischer Bestandteil bei unseren Großinstandsetzungs-Projekten“, erklärt Matthias
Gerl, Bereichsleiter der Projektleitung bei
der IIG. „In Abhängigkeit von den zeitlichen
Ressourcen werden diese Projekte auch
nach dem Klimaaktiv-Kriterienkatalog zertifiziert.“ Letzterer dokumentiert und bewertet die energetische und ökologische
Qualität neu gebauter und sanierter Gebäude. Die Bewertung und Qualitätssiche-
„Seit Jahren werden städtische
Bildungs- und Sporteinrichtungen
klimaaktiv saniert. Damit sparen
wir nicht nur bei den Kosten, sondern
leisten auch einen wichtigen Beitrag
zum Klimaschutz.“
Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr
rung von Gebäuden in „klimaaktiv Qualität“
erfolgt nach einem einfachen 1.000-Punkte-System. „Bestes Beispiel dafür ist die Sanierung der Volksschule Angergasse, welche mit 950 Punkten in Gold ausgezeichnet
wurde“, nennt Gerl ein Vorzeigeprojekt.
Neben der Verringerung der internen elektrischen Lasten, zum Beispiel durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung, sind PV-Anlagen wichtige Bausteine zur Erhöhung der
erneuerbaren Anteile im Zuge von Großinstandsetzungen. Der hinsichtlich Baumaßnahmen zahlenmäßig geringere Neubau
wird ohnehin seit Jahren in Passivhausbauweise hergestellt. Der Altbestand benötigt
hingegen eine genaue Analyse. Laut IIG-Experten nimmt der Nachhaltigkeitsgedanke
im Sinne von ökologischen Baumaterialien
immer mehr Bedeutung beim Bauen und
Sanieren ein.
Großes Einsparungspotenzial
Dass sich klimaaktives Sanieren bezahlt
macht, zeigen die sanierten Volksschulen
Pradl-Ost, Neu-Arzl und Angergasse. Allein
der Heizwärmebedarf in diesen drei Schulen konnte deutlich reduziert werden. In
der Volksschule Angergasse zum Beispiel betrug der Heizwärmebedarf vor der
Sanierung 129,1 kWh/m² pro Jahr, nach der
Sanierung nur mehr 13,4 kWh/m² pro Jahr.
Einsparungspotenzial bietet auch die Umrüstung städtischer Bildungseinrichtungen sowie Sporthallen auf LED. „Durch die
zu erwartende Energieeinsparung und die
längere Lebensdauer der LED-Leuchten
haben sich die Kosten bereits nach zweieinhalb Jahren wieder amortisiert“, weiß
Stadträtin Mayr. Ein erfolgreiches Pilotprojekt ist die Skatehalle am Sillside-Areal. Sukzessive werden nun alle Hallen auf
LED umgestellt.
„Neben der Reduktion des Energieverbrauchs und dem damit verbundenen geringeren CO2-Ausstoß wirken sich qualitätsvolle Sanierungen auch zum Vorteil
auf die Nutzer aus“, zeigt Matthias Gerl einen weiteren Vorteil auf. „Dies macht sich
beispielsweise durch gute Luft, eine homogene und gleichmäßige Beleuchtung
und durch Behaglichkeit in den Räumen
bemerkbar.“ MD
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