Innsbruck Informiert

Jg.2023

/ Nr.5

- S.43

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ckenprojekte realisiert werden: Einerseits
der Um- und Ausbau der heutigen Grenobler Brücke, damals noch „Reichenauer Brücke“, zwischen dem Langen Weg und dem
Olympischen Dorf, die für das Verkehrsaufkommen zu klein geworden war. Als zweite
Maßnahme war andererseits die Errichtung
der späteren Freiburger Brücke zwischen
Innrain und Höttinger Au unter dem Namen
„Holzhammerbrücke“ vorgesehen.
Der Umbau der Reichenauer Brücke war
nach rund eineinhalb Jahren abgeschlossen und konnte knapp zwei Monate vor
Beginn der Olympischen Spiele 1976 offiziell für den Verkehr freigegeben werden.
Schwieriger gestaltete sich die Situation
bei der Holzhammerbrücke. Einige hundert
AnrainerInnen der Holzhammerstraße, die
zu diesem Zeitpunkt eine stille Sackgasse hin zum Inn bildete, protestierte gegen
das Projekt „Holzhammer-Brücke“, welches
zur Folge haben sollte, dass „ihre“ Straße
in Kombination mit der Brücke zum Verbindungsstück für die Bundesstraße B 174
zwischen Südring und Höttinger Au wurde.
Die Proteste waren erfolglos. Eine weitere
Problematik stellte die Art der Ausführung
dar: Die Beteiligten in Bund und Stadtregierung konnten sich lange Zeit nicht einigen,
ob das Projekt als Flachbrücke, Hochbrücke
oder als Untertunnelung des Inns durchgeführt werden sollte. Aus diesen Gründen
kam es zu massiven Verzögerungen des
Projekts. Erst im Jahr 1978 konnte mit dem
Bau begonnen werden.
Für die beiden neuen, prestigeträchtigen
Brückenprojekte beschloss der Gemeinderat auf Vorschlag des Kulturausschusses
im Mai 1980 eine Umbenennung in „Freiburger Brücke“ statt „Holzhammerbrücke“
und „Grenobler Brücke“ statt „Reichenauer
Brücke“. Freiburg und Grenoble waren die
beiden ersten (und damals einzigen) Städte, mit denen Innsbruck eine Partnerschaft

Bürgermeister Dr. Alois Lugger mit einer Abordnung der Stadt Freiburg bei der Brückentaufe der
„Freiburger Brücke“ am 28. Juni 1980. Die Brücke ist zu diesem Zeitpunkt noch im Bau.

geschlossen hatte: Freiburg war seit 1963,
Grenoble seit 1964 offiziell Innsbrucks
Partnerstadt. Die feierlichen „Taufen“ beider
Brücken erfolgten im Beisein von Delegationen aus beiden befreundeten Städten am
28. Juni 1980. Zu diesem Zeitpunkt war die
Freiburger Brücke allerdings noch gar nicht
fertiggestellt, wie im Bild ersichtlich wird.

Zur New-Orleans- und Tiflis-Brücke
In den 1980er- und 1990er-Jahren kamen
weitere Partnerstädte hinzu: Sarajevo,
Tiflis, New Orleans und Krakau. Partnerstädte zu „Paten“ neuer Innsbrucker Brücken zu machen wurde quasi zur „Tradition“,
der die jeweilige Innsbrucker Stadtregierung gerne nachkam. Im Jahr 2001 wurde
die New-­
Orleans-Brücke als Verbindung
zwischen dem Baggersee in der Roßau und
dem Olympischen Dorf für den Verkehr frei-

Ganz
nah
dran.

gegeben. New Orleans war zu diesem Zeitpunkt erst seit sechs Jahren Innsbrucks
Partnerstadt, jedoch waren die Beziehungen der beiden Städte schon lange besonders gut: Gemeinsame Austauschprojekte
der beiden Universitäten und das jährlich
stattfindende New-Orleans-Festival zeugen von einer jahrzehntelangen engen Zusammenarbeit.
Die neueste der „Partnerschafts“-Brücken
bildet die Tiflis-Brücke über die Sill, welche als Teil der Neugestaltung eines Naherholungsgebietes am Sillzwickel umgesetzt
wurde. Sie wurde im Jahr 2011 eröffnet. Die
beiden „neuen“ Brücken stehen in einem
interessanten Kontrast zur stark befahrenen Grenobler und Freiburger Brücke: Sie
sind nur für den Fußgänger- und Radfahrerverkehr, bzw. die New-Orleans-Brücke auch
für den öffentlichen Verkehr geöffnet.

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