Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.1
- S.17
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Gesamter Text dieser Seite:
Das Tiroler Landestheater im neuen Jahr
Mit absurd-komischen Stücken von Otto Grünmandl und Peter Handke sowie
zwei weiteren Premieren startet das Tiroler Landestheater (TLT) ins Jahr 2022.
Edward Albees Drama „Wer hat Angst vor
Virginia Woolf?“ geht so tief unter die Haut,
dass es fast unerträglich ist.
Moderner Klassiker
Das Schauspiel „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ von Edward Albee (Deutsch
von Alissa und Martin Walser) ist ein Psy-
chodrama mit beklemmender Atmosphäre. Martha und George – sie ist die Tochter
des Universitätsrektors, er an eben dieser
Uni Geschichtsprofessor – kommen stark
angeheitert von einer Feier nach Hause.
Dass Martha zu dieser späten Stunde noch
den neuen, wesentlich jüngeren Biologieprofessor Nick und dessen Frau eingeladen hat, ist George eigentlich nicht recht.
Der Alkohol fließt in Unmengen, die Laune
steigt – auch durch den albernen Vorschlag
Marthas, das Kinderlied „Wer hat Angst
vorm bösen Wolf?“ umzudichten. Allmählich kippt die Stimmung.
Entfesselte Natur
Die beiden Kompositionen des 3. Symphoniekonzerts am 18. und 19. Jänner (Leitung: Kerem Hasan) verbindet das Erleben, das Durchleben oder auch Überleben
von Natur – in ihrer Schönheit und all ihrer
Urgewalt. In seiner sechsten Symphonie
„Pastorale“ bietet Ludwig van Beethoven
den ZuhörerInnen weit Tiefgründigeres als
pure Tonmalerei, nämlich musikalische
Analogien zu dem, was in seinen Augen
Natur ausmacht: das Prinzip der Beständigkeit im ewigen Wandel. Am Anfang von
Igor Strawinskis „Le Sacre du Printemps“
steht zunächst eine ganz simple Phrase des Solofagotts – wie ein erster Keim
des Frühlings, der die Natur zum Erwachen
bringt – ehe sich die ganze Urkraft der vor
Rhythmik schier berstenden Ballettmusik
entfaltet. AS
© DOMIN
IK HOLLAU
S
Für den Besuch einer Veranstaltung des
TLT gilt aktuell der 2-G-Nachweis. Bitte
informieren Sie sich vor dem Veranstaltungsbesuch unter www.landestheater.at
oder telefonisch unter +43 512 520744.
Das Jugendzentrum Z6 erhält
den „Preis der Vielfalt“. Die
offizielle Verleihung findet im
kommenden Frühjahr statt.
M
Ayad Akhtar, geboren in New York und aufgewachsen in Wisconsin, erzählt in sei-
ner melancholisch-boulevardesken Tragikomödie „The Who and the What“ („Der
Wer und das Was“) in den Kammerspielen
von der brillanten pakistanisch-amerikanischen Schriftstellerin Zarina. Seit Jahren
setzt sie sich mit dem Thema „Frauen und
Islam“ auseinander und versucht nun, sich
dem Propheten Mohammed als Menschen
jenseits aller Idealisierungen zu nähern. Ihr
Vater Afzal – zwar tolerant, aber in seinen
Vorstellungen von Religion eher konservativ gestimmt – macht sich ohne Zarinas
Wissen mittels einer Kontaktanzeige für sie
auf die Suche nach einem Eheman. Eine
brisante Geschichte mit leichter Hand und
klugem Humor.
RSTOCK.CO
Auf Partnersuche
Städtische Auszeichnung für Initiativen zur Integration vergeben.
© SHUTTE
E
s wird ein ganz besonderer Theaterabend zweier außergewöhnlicher österreichischer Literaten: Am
Sonntag, 9. Jänner, feiert „Grufttheater:
Weissagung“ mit Stücken von Otto Grünmandl (Uraufführung) und Peter Handke
im [K2] Premiere. Die Handlung: Karner hat
eine durchschlagende Idee, die nicht nur
das Theater an sich, sondern auch seine Finanzen revolutionieren wird: das Grufttheater. Mit wenigen Handgriffen aufgebaut,
bietet es mit seinen Vorhängen und Grüften unendliche Möglichkeiten theatraler
Vielfalt. „Eingeweiht“ wird das fertige Grufttheater mit der Innsbrucker Erstaufführung
des Debütstückes „Weissagung“ des Literaturnobelpreisträgers Peter Handke.
„Preis der Vielfalt“ geht
an Jugendzentrum Z6
S
eit 2008 zeichnet die Stadt Innsbruck
jährlich herausragende Aktivitäten im Integrationsbereich mit dem
„Preis der Vielfalt – Zusammenleben fördern“ aus. 2021 geht die mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung an das Jugendzentrum
Z6 für das Projekt „Kulturproduktionen“.
Insgesamt wurden 22 Projekte eingereicht.
Mit der Verleihung des Preises an das Z6
zeichnet die Stadt das eingereichte Projekt
„Kulturproduktionen“ aus, das Jugendliche
mit Migrationshintergrund dabei unterstützt, die eigene Identität und Erfahrungen zu reflektieren, weiterzuentwickeln
und sich als Teil eines größeren demokratischen Wir zu erleben und dieses Wir aktiv
zu gestalten.
„Wir würdigen mit dieser Auszeichnung zum
einen die Einrichtung selbst und die Arbeit
ihrer engagierten MitarbeiterInnen. Zum
anderen ist der Preis auch ein dankendes
Zeichen gegenüber jungen Menschen, die
es insbesondere in Zeiten von Covid-19 besonders schwer hatten und haben“, betonte die Jury, bestehend aus Stadträtin Mag.a
Elisabeth Mayr, Dipl. Soz.-Wiss.in Zeliha
Arslan (Vorsitzende des Ausschusses für
Bildung, Gesellschaft und Diversität), Mag.
Hannes Gstir (Land Tirol), Meral Sevencan
(Integrationsbeauftragte Stadt Kufstein)
und Amtsvorstand DI Dr. Wolfgang Andexlinger (Stadtplanung, Stadtentwicklung und
Integration).
Ein Zuhause für Jugendliche
„Das Jugendzentrum schafft für Jugendliche, die von Ausgrenzung betroffen sind,
Raum, sich auszudrücken, leistet mit seiner
Arbeit einen wichtigen Beitrag gegen Radikalisierung und trägt damit zur Entwicklung eines demokratischen Bewusstseins
bei. Das Z6 vertritt seit vielen Jahrzehn-
ten und trotz oftmals heftigem Gegenwind
eine klare Haltung für junge Menschen, die
von Diskriminierung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Exklusion betroffen sind.
Es steht dafür, auf Augenhöhe Diversität sowie Mitbestimmung und Demokratie zu leben. Nicht zuletzt in Zeiten, in denen Räume für junge Erwachsene immer weniger
werden, ist das Z6 ein wichtiger Ort für exklusionsgefährdete Jugendliche, ja, vielmehr noch: ein Zuhause“, so die weitere Begründung der Jury.
Mit dem „Preis der Vielfalt“ ehrt die Stadt
Personen und Institutionen, die sich im
alltäglichen Leben um Integration von Zugewanderten besonders verdient machen
und das Zusammenleben in der Stadt fördern. Aufgrund von Covid-19 findet die offizielle Verleihung an das Jugendzentrum Z6
nicht wie üblich im Dezember, sondern im
Frühjahr 2022 statt. AS
INNSBRUCK INFORMIERT
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