Innsbruck Informiert

Jg.2022

/ Nr.3

- S.21

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Der Forschungsband „PerspektivenBildung“
der KPH Edith Stein befasst sich kritisch mit
der Wirkmacht von Bildern und ihren Folgen
im pädagogischen Kontext.

Mit sechs MitarbeiterInnen forscht Gundula
Ludwig (M.) im Center Interdisziplinäre
Geschlechterforschung Innsbruck.

Gesundheitsberufe sind
noch immer weiblich
In der Gesellschaft wird der Frau traditionell die Rolle der Pflegerin oder Betreuerin
zugesprochen. Entsprechend sind auch die
von der fh gesundheit angebotenen Studienund Lehrgänge zu 80 Prozent von Frauen
belegt. „Der Pflegeberuf ist aber nicht nur
für Frauen, sondern auch für Männer ein erfüllender und spannender Beruf mit zahlreichen Spezialisierungsmöglichkeiten“,
betont FH-Rektor Mag. Walter Draxl, MSc.
Studierende des Pflegestudiums bekommen seit 2022 finanzielle Unterstützung
über diverse Pflegestipendien. Diese Fördermöglichkeiten sollen die Ausbildung
für Pflegeberufe zusätzlich attraktivieren. Informationen dazu finden Sie unter
www.fhg-tirol.ac.at

© MICHELLE SCHMOLLGRUBER

„Buben erobern die Welt und Mädchen backen Kuchen.“ Häufig werden Mädchen und Frauen durch
geschlechterstereotype Vorstellungen immer noch
bestimmte Plätze in der gesellschaftlichen Hierarchie zugewiesen. Um diese Klischees gerade in der
LehrerInnenbildung aufzubrechen und Mädchen
und Frauen den Zugang zu allen Ausbildungen und
Berufen zu ermöglichen, beschäftigte sich die
Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Edith
Stein in ihrem letzten Forschungsband „PerspektivenBildung“ mit der Wirkmacht von Bildern und
ihren Folgen. Das Bewusstsein darüber gehört zur
pädagogischen Kompetenz von Studierenden und
Lehrenden und wird an der Hochschule forciert.
Die Aufhebung von Klischees soll zudem auch
jungen Männern einen leichteren Zugang zum
Beruf des Volksschullehrers eröffnen.

Geschlechterforschung ankurbeln
An der Universität Innsbruck wurde 2019 die
Forschungsplattform Geschlechterforschung:
Identität - Diskurse – Transformation zum Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) erweitert. Die Leitung dieser fakultätsübergreifenden Organisationseinheit, welche auch
als Anlaufstelle für Gender und Queer Studies an
der Universität Innsbruck dient, hat 2021 Univ.-Prof.
in
Dr.in Gundula Ludwig übernommen.
Im Center wird interdisziplinär zu Geschlechterfragen geforscht: Warum wird Sorgearbeit immer noch
von Frauen dominiert, Politik jedoch von Männern?
Wie hat der Kolonialismus unsere Vorstellung von
Sexualität geprägt? Warum kommt es in der Covid19-Pandemie zu einem Anstieg an Gewalt in Familien?
Da lange Zeit Frauen, Schwarze Menschen und ArbeiterInnen der Zugang zu Universitäten verwehrt war, ist
laut Ludwig starker Aufholbedarf nötig, um eine inklusive Universität sowie eine Ausweitung der Forschungsperspektiven zu stärken. „Ich kann jungen Frauen den
vielfältigen Beruf als Wissenschaftlerin nur empfehlen.
Diversität ist aus wissenschaftlichen und demokratiepolitischen Gründen anzustreben. Dafür müssen sich jedoch
auch Strukturen an der Universität nachhaltig verändern“,
argumentiert Ludwig.
Auf dem Youtube-Kanal der Universität Innsbruck stellt sich
das CGI mit seinen vielschichtigen Aufgabengebieten in einem Videobeitrag vor.

Bis zu 80 Prozent der
StudentInnen an der
FH Gesundheit sind
weiblich.

© GERHARD BERGER

© KPH EDITH STEIN

Klischees aufbrechen

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