Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.5
- S.4
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Lebensraum Innsbruck
Mit gebündelter Kraft
zur Klimaneutralität
Die Stadt Innsbruck und ihre Beteiligungen sind Vorreiter bei Nach
haltigkeit, Energieeffizienz und Klimabewusstsein. Damit das auch für die
nächsten Generationen so bleibt, investieren die Tochterunternehmen
laufend in zukunftsweisende Projekte.
Klimafitte Beteiligungen
Die Europäische Union (EU) hat die Mission
„Klimaneutrale und intelligente Städte“ ins
Leben gerufen, an der auch Innsbruck – neben acht weiteren österreichischen Städten – beteiligt ist. Das angestrebte Ziel ist
es, bis 2030 klimaneutral zu werden. Gemeinsam mit IIG, IKB und IVB nimmt die
Stadt dafür an der bundesweiten Ausschreibung „Fit4UrbanMission“ teil. Die
bereits vor einigen Jahren eingerichtete
Smart-City-Gruppe, die sich aus MitarbeiterInnen des Stadtmagistrats, der IIG, der
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INNSBRUCK INFORMIERT
IANI
© W. GIUL
IKB und der IVB zusammensetzt, feilt aktuell an einer koordinierten Strategie.
Mobile Immobiliengesellschaft
Die IIG setzt etwa bei ihrem selbst gesteckten Ziel, CO2-neutral zu werden, verstärkt
aufs Rad. Sechs E-Bikes wurden vor Kurzem für Dienstfahrten der MitarbeiterInnen
angeschafft. Die neuen Räder sind Teil des
betrieblichen Mobilitätskonzepts und können am Firmensitz in der Roßau an sogenannten induktiven Stationen aufgeladen
werden. Dabei wird ein Magnetfeld erzeugt,
das einen leeren Akku binnen zwei Stunden wieder vollständig aufladen kann. Auch
mehrere E-Autos, die mit Strom aus der eigenen PV-Anlage geladen werden, sorgen
für klimafreundliche Fortbewegung. Nicht
nur bei der Mobilität der Mitarbeitenden,
sondern besonders beim Bauen setzt die
IIG ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Das aktuelle Projekt „Höhe 129 – Zentrum Hungerburg“ ist dafür das beste Beispiel: In Holzbauweise und als Passivhaus entsteht am
alten Steinbruch ein Gebäude für betreutes
Wohnen und städtische Wohnungen für Familien. Im Rahmen des EU-Projekts „Buildin-Wood“ wurde „Höhe 129“ als Pilotprojekt für Innsbruck ausgewählt. „Ziel dieses
Systems ist es, standardisierte Lösungen für den mehrgeschoßigen Holzbau zu
schaffen und dadurch klimafreundliches
Bauen zu forcieren“, erklärt Bürgermeister Georg Willi. Generell arbeitet die IIG zur
Erreichung der Klimaneutralität an einem
umfassenden Stufenplan für den Gesamtbestand ihrer Gebäude. Verschiedene Indikatoren – von der Energieeinsparung bis zu
den CO2-Bilanzen – werden in der Bewertung herangezogen, um unter Berücksichtigung langfristiger ökonomischer, ökologischer und sozialer Auswirkungen das
passende Energiesystem zu finden. Aufgrund ihrer Photovoltaik-Offensive ist die
IIG mittlerweile die größte Inhaberin von
PV-Flächen in Innsbruck.
Auf der Überholspur
Auch die IVB setzten auf Mobilität auf zwei
Rädern. Das Erfolgsmodell „Stadtrad“ ist
mittlerweile eine zentrale Säule des Mobilitätsangebotes in Innsbruck. Aktuell gibt
es 360 Räder an 43 Verleihstellen im gesamten Stadtgebiet. Die Nutzungszahlen
der vergangenen Monate belegen die positive Bilanz und den eindeutigen Trend nach
oben: In den Monaten Jänner, Februar und
März wurden mehr als doppelt so viele Rä-
© F. OSS
D
er Klimawandel ist nicht nur mess-,
sondern zusehends auch spürbar. So
ist in Österreich die mittlere Jahrestemperatur seit 1880 um etwa zwei Grad
angestiegen. Der Alpenraum ist von den
Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen. Ohne energieeffizientes
Bauen, umweltfreundliche Mobilität und
den Umstieg auf ökologische Stromgewinnung ist die notwendige Veränderung nicht
möglich. Lesen Sie hier eine kleine Auswahl
der zahlreichen Maßnahmen, die von der
Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG),
der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
(IKB) und der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) bereits
gesetzt wurden.
Mit klimafreundlichen Projekten, Maßnahmen und Konzepten
setzen sich die Stadt Innsbruck und ihre Beteiligungen für ein
nachhaltiges Innsbruck ein.
„Im Licht drohender Klimaszenarien
müssen wir jetzt handeln. Mit gebündelter Kraft stellen wir uns den
aktuellen Herausforderungen und
der Mission ,klimafitte Stadt‘.“
Bürgermeister Georg Willi
der ausgeliehen als noch ein Jahr davor. Insgesamt sind das 33.335 Verleihvorgänge.
Auch mit dem voll ausgebauten Tram- und
Busliniennetz, das jährlich knapp 70 Millionen Fahrgäste befördert, tragen die IVB
eine wesentliche Verantwortung zur klimafreundlichen Mobilität. Aktuell arbeiten die IVB an der Dekarbonisierung der
gesamten Busflotte. Dabei wird zwischen
„sauberen“ und „emissionsfreien“ Transportmitteln unterschieden. Während ersteres unter anderem Gasbusse und Busse
mit synthetischen Kraftstoffen beschreibt,
fallen Batterie-, Oberleitungs- und Wasserstoff-Busse unter die zweite Kategorie. Nun
gilt es, die für Innsbruck nachhaltigste und
effizienteste Lösung aus den genannten
Technologien zu finden.
Power-Pakete
Die IKB hat sich im Jahr 2020 dazu verpflichtet, in Bezug auf alle direkt beinflussbaren
Emissionen bis 2030 klimaneutral zu werden. Hierbei hat die IKB im vergangenen Jahr
einen Dekarbonisierungspfad entwickelt,
der Jahr für Jahr Projekte vorsieht, um verschiedene Betriebsstätten, Bäder und den
gesamten Fuhrpark zu dekarbonisieren. So
konnte vor einigen Monaten auch die letzte Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. Um Innsbruck klimaneutral
zu gestalten, spielt Strom eine wichtige Rolle, daher ist ein weiterer Fokus auf den Ausbau von erneuerbaren Energien essenziell.
Die IKB ist ebenfalls Vorbild, vor allem, wenn
es um ökologische Energiegewinnung geht.
So errichtete das städtische Unternehmen
unter anderem auf dem Dach der IVB-Remise eine 1.000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage (PV). Diese erzeugt den Strom
für rund 60 Haushalte. Mit dem Kauf von sogenannten „Sonnenkraft-Paketen“ konnten
Innsbrucker BürgerInnen einen aktiven Beitrag zur Energieversorgung und zum lokalen Umweltschutz leisten. 250 Pakete zum
Verkaufspreis von je 250 Euro standen zur
Verfügung und konnten online erworben
werden. Für jedes Paket stellte die IKB Gutscheine zur Verfügung, die entweder als
Gutschrift auf die Stromrechnung oder als
Einkaufsgutscheine eingelöst werden konnten. Ein Kraftpaket ähnlicher Art ist die Kläranlage der IKB im Gewerbegebiet Roßau.
Als eine der modernsten Anlagen Europas
wird dort bereits seit 1976 Biogas erzeugt,
das in weiterer Folge zu Wärme und Strom
umgewandelt wird. Täglich entstehen dort
etwa 9.000 Kubikmeter Gas, das für den Eigenstrombedarf der Kläranlage verwendet
wird. Der Wärmeüberschuss wird wiederum
zur Beheizung des Hallenbads im Olympischen Dorf und des Restaurants am Baggersee verwendet. Der jährlich produzierte
Strom entspricht dem Verbrauch von 1.200
durchschnittlichen Haushalten. AD
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