Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.7
- S.10
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Die Teuerung hat große Auswirkungen
auf die heimische Wirtschaft.
Inflation kommt
die Wirtschaft teuer
Vieles wird teurer – aber das sorgt nicht für vollere Taschen
bei den Wirtschaftstreibenden, ganz im Gegenteil. Auch für
sie sind die Kosten in den vergangenen Monaten gestiegen.
M
it ersten Juni ist ein Großteil der
Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte,
gefallen – so zum Beispiel die Maskenpflicht im Handel. Eigentlich sollte nun
der Aufschwung der Wirtschaft weitergehen. Doch mehrere Faktoren bremsen die
Euphorie: „Die Teuerung betrifft natürlich
auch die Wirtschaft. Probleme mit Verfügbarkeiten und Lieferketten kommen
ebenfalls hinzu wie die Tatsache, dass
der Krieg in der Ukraine neben einer humanitären Katastrophe auch große wirt-
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INNSBRUCK INFORMIERT
schaftliche Herausforderungen darstellt“,
erklärt Wirtschaftsstadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer. Die stark gestiegenen
Energiepreise sind beispielsweise ein Problem, mit dem auch Wirtschaftstreibende zu kämpfen haben. Hier besteht – wie
auch für Privatpersonen – die Möglichkeit
unterschiedliche Energiekostenzuschüsse zu beantragen bzw. Erleichterungen in
diesem Bereich zu erfahren. So werden die
spezifischen Energieabgaben (Erdgasabgabe und Elektrizitätsabgabe) beispielsweise bis Juni 2023 um rund 90 Prozent
gesenkt. Auch über eine Treibstoffrückvergütung vom Bund sollen besonders inländische Klein- und Mittelunternehmen
mit hohem Treibstoffaufwand entlastet werden. Förderungen für den Umstieg
auf dekarbonisierte, also kohlenstoffarme
Antriebsformen sollen zudem Anreize und
Erleichterungen schaffen.
Liquidität durch Energiepaket
Vor Kurzem wurde vom österreichischen
Finanzminister Dr. Magnus Brunner, LL.M.
ein Energiepaket präsentiert, das für Liqui-
© C. FORC
HER
© SHUTTE
„Die Teuerung betrifft auch die Innsbrucker
Unternehmerinnen und Unternehmer. Auch
für sie sind die Kosten in vielen Bereichen
gestiegen. Zusätzlich gehört derzeit der
Arbeitskräftemangel auf allen Ebenen zu den
größten Problemen für unsere Wirtschaft. Diesen Herausforderungen gilt es, sich zu stellen.“
Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
dität bei Unternehmen sorgen soll. „Dieses
Paket ist eine Sofortmaßnahme, die dafür
sorgt, dass Unternehmen kurzfristig flüssige Finanzmittel zur Verfügung haben“,
fasst Oppitz-Plörer die Maßnahme zusammen. Konkret geht es um die Möglichkeit
für Unternehmen, die Vorauszahlung der
Einkommens- und Körperschaftssteuern
im Jahr 2022 auf 50 Prozent herabzusetzen. Voraussetzung dafür ist entweder, dass
für das Kalenderjahr 2021 bzw. das im Jahr
2022 endende abweichende Wirtschaftsjahr ein Anspruch auf Energieabgabevergütung besteht oder der Energiekostenanteil mehr als drei Prozent der Gesamtkosten
ausmacht. Mehr Informationen dazu finden
sich auf der Webseite des Finanzministeriums www.bmf.gv.at.
Inflation auf Langzeithoch
Während die Inflation – oder auch Teuerung – 2021 in Österreich noch bei 2,8 Prozent lag, stieg sie 2022 auf mehr als sechs
Prozent. Das bedeutet, dass Verbraucher
Innen weniger für ihr Geld bekommen als
beispielsweise im Jahr davor. Während
50 Euro zwar weiterhin 50 Euro sind, gehen sich aufgrund der gestiegenen Infla-
tion dafür nun allerdings beispielsweise an der Zapfsäule weniger Liter Benzin
aus als zuvor. Auch bringt der sprunghafte Anstieg der Inflationsrate Verunsicherung mit sich, die Preisentwicklung lässt
sich schwer bis kaum vorhersehen. Projekte werden auf Eis gelegt, Investitionen
neu bewertet und oftmals zurückgestellt.
Von Bund, Land und Stadt gibt es daher
zahlreiche Maßnahmen, um die Teuerung
abzufedern und die Wirtschaft anzukurbeln. „Ein bekanntes Sprichwort lautet
,Geht es der Wirtschaft gut, geht es allen
gut‘ – allerdings gilt das auch anders herum. Die Bevölkerung muss ebenfalls liquide Mittel zur Verfügung haben, um in die
Wirtschaft investieren zu können. Somit
kommen die zahlreichen Unterstützungen, die auch seitens der Stadt für Privatpersonen angeboten werden, indirekt natürlich auch der Wirtschaft zugute“, weiß
Stadträtin Oppitz-Plörer. Trotz hoher Inflation gibt es auch Positives zu vermelden:
„Die Wirtschaft erholt sich – das belegen
beispielsweise die Kommunalsteuerzahlen aus dem ersten Quartal. Und natürlich
sind auch die wieder hohen Nächtigungszahlen erfreulich.“ DG
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