Innsbruck Informiert
Jg.2023
/ Nr.12
- S.4
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ANDA
© F.BÄR, R.KUB
Der neugestaltete
Messepark: Ergebnis eines
Beteiligungsprozesses.
Bei der Umgestaltung des LuggerPlatzes konnte die Bevölkerung
selbst mitbestimmen.
Der öffentliche Raum ist für alle da – und soll von allen
genutzt werden. Um dabei möglichst viele Interessen zu
berücksichtigen, kümmert sich die Geschäftsstelle für
BürgerInnenbeteiligung darum, dass die Bevölkerung gehört und
in Entscheidungsprozesse eingebunden wird.
W
as ist eigentlich eine Stadt? „Jede
Stadt ist ein Gemeinschaftswerk.
Alle, die hier leben, sollten dabei die Möglichkeit haben, dieses Werk
im Rahmen der Möglichkeiten mitgestalten“, erklärt Lukas Weiss, MSc, Leiter der
Geschäftsstelle für BürgerInnenbeteiligung. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen
Mag.a Andrea Kreisl und Sarah Rasi, BSc
ist er dafür zuständig, die Bevölkerung bei
wichtigen Zukunftsfragen und Projekten
der Stadt einzubinden.
„Wir fungieren als Schnittstelle zwischen
der Bevölkerung, der Politik und der Verwaltung“, erklärt Lukas Weiss: „Wir sam6
INNSBRUCK INFORMIERT
meln die vielfältigen Stimmen aus der
Bevölkerung und erarbeiten daraus gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern,
den relevanten Ämtern und der Stadtpolitik tragfähige Lösungsvorschläge für
alle. Weil die Bedürfnisse und Ansprüche,
was umgesetzt oder errichtet werden soll,
häufig sehr verschieden sind, ist es unsere Aufgabe, einen Interessensausgleich
zu schaffen.“
Öffentliche Raumgestaltung
Wie BürgerInnenbeteiligung in der Praxis aussieht, zeigt das Projekt COOLYMP.
Für die klimafitte Umgestaltung des
DDr.-Alois-Lugger-Platzes im Olympischen
Dorf wurde ein breiter Beteiligungsprozess gestartet. Anwohnende aller Altersgruppen, Schulen, Vereine, Institutionen
und weitere Stakeholder wurden hier über
mehrere Monate in verschiedenen Formaten nach ihren konkreten Wünschen und
Ideen für die Neugestaltung gefragt.
„COOLYMP zeigt erfolgreich, worauf es bei
Beteiligungsprozessen ankommt: Im Mittelpunkt stehen die Menschen und ihre
Ideen, quasi als ExpertInnen ihres unmittelbaren Lebensumfelds. Nach Befragungen der Bevölkerung vor Ort haben wir
mehrere Beteiligungsformate für alle Ziel-
© F. OSS
Die Gemeinschaftswerkstatt
gruppen veranstaltet. In offenen Workshops konnten wir die Vorstellungen der
Menschen bündeln, priorisieren und basierend auf mehr als 200 Vorschlägen gemeinsam einen Plan für den neuen Platz
ausarbeiten. Bei jedem Schritt war hier
die Bevölkerung dabei“, führt Lukas Weiss
aus.
Der gemeinsam erstellte Plan sieht eine Attraktivierung des Platzes durch Begrünung,
Beschattung und Zonierung des Areals sowie multifunktionale Räume vor. Im Sommer 2025 wird das Projekt fertig sein – und
die Vorstellungen der Bevölkerung in die
Praxis umgesetzt.
Bereits fertig ist die Neugestaltung des
Messeparks im Zuge des Projekts coolINN. Auch hier waren die Vorstellungen
und Ideen der Bevölkerung zentral für die
erfolgreiche Umgestaltung: „Der Messepark war vor der Neugestaltung eine triste
Verkehrsinsel. Den Wünschen der Bevölkerung entsprechend wurde das gesam-
te Areal umgestaltet. Neue Bepflanzung,
großzügige Grünflächen, Wasserläufe sowie gemütliche Sitzbereiche laden nun
zum Verweilen ein“, erklärt Andrea Kreisl
(BürgerInnenbeteiligung).
„Öffentliche Räume müssen auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgelegt sein.
Durch Beteiligungsprozesse finden wir heraus, wie die Räume genutzt werden. Ziel
dabei ist, einen Ausgleich zwischen den
verschiedenen Interessen und Stimmen
aus der Bevölkerung zu finden – damit der
öffentliche Raum so gestaltet wird, dass er
auch von allen genutzt werden kann“, betont Bürgermeister Georg Willi.
Feiern im öffentlichen Raum
Manchmal unterscheiden sich die Stimmen
der Bürgerinnen und Bürger, was die Nutzung anbelangt – etwa beim Thema Feiern
im öffentlichen Raum. Auch hier agiert die
Geschäftsstelle als Knotenpunkt und Vermittlerin.
„Der öffentliche Raum ist für alle da.
Entsprechend wichtig und zu begrüßen ist
es, wenn sich Bürgerinnen und Bürger an der
Gestaltung beteiligen – und selbst einbringen.
Die BürgerInnenbeteiligung ist hier eine wichtige
Schnittstelle, um Ideen, Wünsche und Anliegen der
Bevölkerung zu sammeln und gezielt umzusetzen.“
Bürgermeister Georg Willi
„Mit runden Tischen und Infoveranstaltungen
schaffen wir Möglichkeiten zum niederschwelligen Austausch von VeranstalterInnen mit der Politik, der Verwaltung und
Behörden. Wir stehen in engem Austausch
mit den SzenevertreterInnen und arbeiten intensiv und auf Augenhöhe an konkreten Angeboten und Lösungen“, erklärt Andrea Kreisl.
Bei der Suche nach Flächen und Orten für
Feiern im öffentlichen Raum im Innsbrucker
Stadtgebiet setzt die Geschäftsstelle für
BürgerInnenbeteiligung auch auf die
Mithilfe der Bevölkerung. Insbesondere
interessierte GrundstückseigentümerInnen sind eingeladen, sich per Mail an
post.buergerbeteiligung@innsbruck.gv.at
zu wenden.
Beteiligung 2.0
Nicht jeder Mensch kann und will an offenen und öffentlichen Beteiligungsveranstaltungen teilnehmen. „Daher möchten
wir zukünftig neben Vor-Ort-Veranstaltungen auch die Möglichkeit bieten, sich
online beteiligen zu können. Hier ein entsprechendes Angebot zu schaffen, ist einer unserer Arbeitsschwerpunkte derzeit.
Die Stadtpolitik näher zu den Bürgerinnen
und Bürgern zu bringen, ist unser Ziel. Wir
freuen uns deshalb über alle Menschen, die
sich gerne beteiligen wollen, Engagement
zeigen und sich aktiv einbringen“, so Lukas
Weiss abschließend. FB
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