Innsbruck (Amtsblatt)
Jg.1976
/ Nr.11
- S.6
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Neue Plätze für Fußballspieler
Bau eines Sportzentrums in A m r a s —
(Th) Für Innsbrucks
Fußballfreunde sind erfreuliche Dinge
im Gange. Im „sportlichen Viertel" der Tiroler Landeshauptstadt, dem Gebiet um das Eisstadion und die Tivoli-Anlagen,
werden neue Fußballplätze angelegt. Mit dem ehemaligen
Wackerplatz, den die Stadtgemeinde zu Beginn dieses Jahres
auf weitere zehn Jahre gepachtet hat, wird das „Sportzentrum
Wiesengasse" im Endausbau auf
rund 18.000 qm drei Fußballplätze mit den erforderlichen
Räumlichkeiten
umfassen. Die
Grundfrage war bei diesem Projekt nicht einfach zu lösen, da
die Stadtgemeinde nicht im Besitz des ganzen Areals ist. Um
dennoch die unbedingt erforderlichen drei Plätze anlegen zu
können, mußte für das mittlere
Fußballfeld im Interesse der Allgemeinheit der Enteignungsweg
beschritten werden.
Für den östlichen Platz, den früheren Wackerplatz, ist eine
grundlegende Sanierung vorgesehen, wobei auch die hier befindlichen baufälligen Gebäude
entfernt werden. Einen „Hauch
Olympia" wird das Sportlerhaus
im Westen der drei Plätze verbreiten; es ist das Empfangsgebäude des Olympischen Dorfes
der vergangenen Spiele, durch
das alle im Dorf wohnenden
Sportler und Funktionäre geschleust wurden. Der rund 50
Meter lange, ebenerdige Fertigteilbau wird nun, indem er die
Erstmals kombiniertem Natur- und
zwölf
Umkleidekabinen,
die
Kantine, die sanitären Anlagen
usw. aufnimmt, wieder einer
„sportlichen Verwendung" zugeführt.
Zur Zeit laufen die Arbeiten am
westlichen Platz auf Hochtouren,
die Erstellung des Unterbaues
des Fußballfeldes ist in vollem
Gange. Da die Rasensportplätze in unseren Breitengraden
durch die Witterung einerseits
und durch die enorme Strapazierung, die wiederum mit der
stärkeren sportlichen Freizeitbeschäftigung zusammenhängt, andererseits den Verantwortlichen
immer wieder Anlaß zu Sorge
geben, versucht die Stadtgemeinde neue Wege zu beschreiten. Die österreichische Firma
Bunzl und Biach, die sich dieses
Problemes in ihrer Forschungsabteilung angenommen hat, entwickelte ein Grasvlies, das als
synthetische Schutzmatte über
den Grassamen und die empfindlichen Pflanzenteile zu liegen kommt. Die Graswurzeln
sind also vor Beschädigungen
Kunststoffrasen
auch bei starker Inanspruchnahme geschützt, die Grashalme
wachsen durch die Matte hindurch immer wieder nach.
Das Kernstück des neuen Rasens
liegt jedoch im Unterbau, der
sowohl eine tiefliegende Kiesschicht als auch andere, mit Düngemitteln
und
verschiedenen
Zusätzen angereicherte Schichten umfaßt. Alles in allem ein
kostspieliger Aufwand, an den
wohl kaum weder ein Spieler
noch ein Zuschauer denkt! Da
aber der beste Rasen nur bei
gleichbleibender Feuchtigkeit intakt bleibt, wird auch eine automatische Beregnungsanlage installiert. Für entsprechende Beleuchtung bei Trainings- und
Wettkampfspielen in den Abendstunden ist - ebenfalls für alle
drei Plätze - eine zwölf Masten
umfassende Flutlichtanlage mit
insgesamt 20 Leuchten vorgesehen.
Der im Bau befindliche westliche Platz wird im Herbst kommenden Jahres spielbereit sein.
Für die gesamte Sportanlage,
die von Innsbrucks Fußballspielern sicher sehr begrüßt werden
wird, rechnet man mit Kosten in
der Höhe von elf Millionen
Schilling.
Innsbrucker, von
denen man spricht
• Pfarrer Günther Jonischkeit
wurde von der Superintendentialversammlung der evangelischen Diözese
Salzburg-Tirol
zum neuen Senior für die Tiroler
evangelischen Gemeinden und
zum Vertreter des Superintendenten gewählt.
• Mit 70 Jahren bestieg Johann Zublasnig am 13. Oktober
nach fünftägigem Anmarsch und
bei 10 Grad Kälte den Gipfel
des 6000 Meter hohen Kilimandscharo.
Sauna-Freiluftraum ohne Dach
N e u e A n l a g e im O l y m p i s c h e n Dorf mit Besonderheiten —
(Th) Als Geheimtip unter den
innsbrucker
„Schwitzfreudigen"
gilt derzeit die neue Sauna im
Olympischen Dorf. Sie ist dem
im Vorjahr eröffneten Hallenbad angeschlossen und weist in
zweierlei Hinsicht Bemerkenswertes auf. Der Freiraum, der
zur Abkühlung sehr geschätzt
Schwimmhalle sonntags geöffnet
wird, ist hier nicht überdacht,
so daß den Besuchern die Erfrischung in besonderem Ausmaß
- im Sommer eventuell verbunden mit einem Sonnenbad - geboten wird. Da sich der Saunabesuch in Gruppen zunehmender Beliebtheit erfreut, wurde
eine der beiden Saunakammern
so dimensioniert, daß darin eine
Runde von 20 bis 30 Personen
gemütlich Platz findet. Sicher
eine willkommene Anregung für
manchen Verein! Dienstag, Donnerstag und Samstag ist die
Sauna den Damen vorbehalten,
Montag, Mittwoch und Freitag
steht sie im Zeichen der Herren.
Das Hallenschwimmbad mit seinen auf 30 Grad vorgewärmten
Fluten hält ab 21. November auf
vielfachen Wunsch auch
an
Sonn- und Feiertagen mit Ausnahme der Weihnachts-, Osterund Pfingstfeiertage offen. A l lerdings bleibt dafür die Badeanstalt in der Amraser Straße
geschlossen.
Das Schwimmbad Olympisches
Dorf ist an Werktagen von 9
bis 21.30 Uhr, an Samstagen von
9 bis 19.30 Uhr und ab 21. N o vember an Sonntagen ebenfalls
von 9 bis 19.30 Uhr geöffnet;
Saunabetrieb - Frauen: 9 bis
21.30 Uhr, am Samstag 9 bis
19.30 Uhr, Männer: 10 bis 19.30
Uhr, letzter Einlaß an der Kassa
eine Stunde vor Betriebsschluß.
Blide auf das zukünftige
Sportzentrum
Wiesengasse, das mit
plätze und ein Sportgebäude umfassen wird.
Seite 6
dem früheren
Wackerplatz
drei
neue
(Foto:
FußballMurauer)
• Oberarchivrat Univ.-Doz. Dr.
Othmar Hageneder wurde zum
ordentlichen Universitätsprofessor für Geschichte des Mittelalters und historische Hilfswissenschaften an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt.
Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976. Nr. 11