Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1984

/ Nr.9

- S.9

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Kein Altöl in den Kanal schütten!
Biologische Stufe des Klärwerkes durch Öl fast „arbeitsunfähig"
(Th) Obwohl die Beseitigung
von Altöl durch das Altölgesetz und durch Umweltschutzbestimmungen in anderen Gesetzen hinreichend geregelt ist,
gelangen diese Substanzen immer wieder, auch in größeren
Mengen, in das städtische Kanalnetz und damit ins Klärwerk. Zuletzt passierte dies im
August, wobei 10 bis 15 Liter
Mineralöl verschiedener Giftigkeitsgrade — so die Fachleute — genügten, um die biologi-

sche Stufe des Klärwerkes in
ihrer Wirksamkeit schwer zu
beeinträchtigen.
Da diese Vorgangsweise erklatant gegen das Gesetz verstößt
und zudem einen schweren Verstoß in Richtung Umweltschutz
darstellt, hat der Verursacher
zwar mit einer empfindlichen
Geldstraße zu rechnen, die
Schäden, die der Umwelt zugefügt wurden, sind jedoch nicht
mehr rückgängig zu machen.
Wie allseits bekannt ist, schreibt

das Gesetz zwingend die Abgabe der Altöle, sofern sie nicht
weiterverarbeitet werden, an eine Altölsammelstelle vor. Für
den Raum Innsbruck sind es
folgende Firmen, die für die
Abholung bzw. Weiterverarbeitung herangezogen werden
können: Fa. Winkler, Höhenstraße 17a, Innsbruck; Fa. Daka, Münchner Str. 36, Schwaz;
Fa. Höpperger, Rietz; Fa. Müller, Bundesstraße, St. Johann
i. T. Alte tierische und pflanzliche Fette (Speiseöle) in größeren Mengen, wie sie z. B. in gewerblichen Betrieben anfallen,
Rückläufig gegenüber 1983 — Vorsicht im Herbst werden von Seifen- und Waschmittelherstellern weiterverar(Th) Die in diesen Wochen in Möglichkeiten abseits des A u - beitet: Fa. Walde, Innstraße
23, Innsbruck; Fa. Holluschek,
ihr Betätigungsfeld zurückkeh- toverkehrs nützen.
renden Schüler, Studenten und Bis Ende August ereigneten Schöpfstraße 19, Innsbruck. In
Berufstätigen sind vielfach sich im Stadtgebiet 117 Fahr- kleineren Mengen können beiRadfahrer. Um ihnen ein radunfälle, die einen Toten, 19 de Arten von Öl überdies im
Höchstmaß an Sicherheit im Schwerverletzte und 93 Leicht- städtischen Zentralhof in der
Straßenverkehr bieten zu kön- verletzte forderten. Die Ursa- Roßau abgegeben werden.
nen, baut die Stadtgemeinde chen sind laut Verkehrspolizei Was verursacht das Altöl im
sukzessive ihr Radwegenetz, hauptsächlich auf das unvor- Klärwerk? Durchschnittlich faldas zur Zeit 16 Kilometer um- sichtige Wechseln des Fahrstrei- len im Klärwerk 600 Liter
faßt, aus. Einigermaßen be- fens ohne Handzeichen, das Schmutzwasser pro Sekunde
fremdend ist jedoch die Tatsa- Rechtsvorschlängeln in stehen- an. In der mechanischen Klärche, daß viele Radfahrer dann den Kolonnen, das Fahren in stufe werden daraus täglich 8 bis
doch immer wieder neben den der Straßenmitte und das 10 m Feststoffe entfernt. In der
biologischen
Radwegen fahren (was zudem Nichtbeachten des Rotlichtes nachfolgenden
verboten ist!) oder von den für zurückzuführen. Im Hinblick
sie geschaffenen Einrichtungen auf die kommende dunklere
an den Kreuzungen, wie z. B. Jahreszeit muß auch auf Bean der Kreuzung Sillgasse/Mu- leuchtungsmängel an den Fahrseumstraße, keinen oder nur rädern, wie z. B. das fehlende
wenig Gebrauch machen. Der Rücklicht, hingewiesen werden.
Radfahrer als der ungeschützte- Ebenso sei daran erinnert, daß
ste Teilnehmer im Straßenver- wohl das Schieben des Rades
kehr ohne spezielle Ausbildung auf dem Gehsteig, nicht aber
sollte im eigenen Interesse die das Fahren gestattet ist.

Bisher 117 Radfahrunfälle

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Klärstufe übernehmen Bakterien die Reinigung des Wassers.
Gelangt nun eine größere Menge von Öl in die Becken, so kann
der Abbauprozeß infolge Sauerstoffmangels nur in sehr eingeschränktem Maße stattfinden, und die Folge ist, daß die
Abwässer nur zum Teil geklärt
dem Inn zugeführt werden.
Bei starker Verunreinigung
durch ö l müssen sämtliche
Klärbecken geräumt und gesäubert werden, was bedeutet, daß
für die Dauer von rund zwei
Wochen der biologische A b bauprozeß nicht in vollem Umfang stattfindet. Eine relativ
lange Spanne, besonders wenn
man sich vor Augen hält, daß
die Reinigung des Abwassers zu
70 Prozent (!) in der biologischen Klärstufe stattfindet. Bedenklich stimmt auch, daß das
Klärwerk heuer bereits dreimal
starke Ölverschmutzungen hinnehmen mußte; bisher war dies
nur ein- bis zweimal jährlich der
Fall gewesen.
Viel wird vom Umweltschutz
gesprochen, hier könnte er
praktiziert werden.
• A m 15. September endete in
den städtischen Saunabetrieben
die Sommerzeit, womit nun
auch wieder vormittags geschwitzt werden kann.

Die Post umwirbt den Kunden
Erweitertes, renoviertes Postamt 6022 eröffnet
(Gr) A m 6. September eröffnete der Präsident der Post- und
Telegraphendirektion für Tirol
und Vorarlberg, Dr. Harald Carezzi, das erweiterte und grundlegend renovierte Postamt 6022
in der Prinz-Eugen-Straße. Die
neuen Kunden- und Amtsräume, die freundlich und zweckmäßig gestaltet sind, bieten nun
sechs Schalterplätze, drei Fernsprechstellen und 102 Schließfächer. Vor dem Postamt stehen
zwei Münzfernsprecher. Bür-

germeister Romuald Niescher
begrüßte dieses erweiterte A n gebot für die Innsbrucker Bevölkerung und würdigte den
unter Präsident Dr. Carozzi forcierten Weg der Post zum Kunden, der neue Postämter in
Arzl, Hötting, der Lohbachsiedlung und im D E Z und umfassende Renovierungen für
die Postämter Fischerstraße,
Stainerstraße und schließlich
die Hauptpost selbst gebracht
hat.

Promenade in Mariahilf: Eigene Geh- und Radwege
Seit Anfang September laufen auf der Promenade in Mariahilf
Bauarbeiten. Wo bisher eine gemeinsame Trasse für Fußgänger und
Radfahrer zur Verfügung stand, wird es in Zukunft einen zwei Meter breiten Fußweg und daneben — in rotem Asphalt — einen 2,5
Meter breiten Radweg geben. Nach Beendigung der rund zwei Monate in Anspruch nehmenden Bauarbeiten ist sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer eine eigene durchgehende Verbindung
abseits des Verkehrs entlang des Inns von der Innbrücke bis nach
Kranebitten gegeben. Im Rahmen der Arbeiten werden fünf Birken
undzweiAhorne versetzt, auch wird der Spielplatz neu gestaltet. Die
Kosten für das 350 Meter lange Teilstück betragen 1,5 Millionen
Schilling.
(Foto: Murauer)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1984, Nr. 9

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