Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.2

- S.24

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_02
Ausgaben dieses Jahres – 1992
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
AUS DER BUDGET-DEBATTE DES
INNSBRUCKER GEMEINDERATES 1992:
INNSBRUCK IST
MEHR A L S „ N U R "
OLYMPIASTADT
Innsbruck
ist
nicht nur international bekannte
Sportund
Olympiastadt,
Innsbruck hat
1 auch einen großen
| Ruf als Kultur| Stadt, um deren
• kulturelles AngeStR. Mag. Hermann Girstmair
bot uns so manche anderen österreichischen Städte beneiden. „Diesen Ruf gilt es zu pflegen und
zu erhalten", war die Aufforderung des
K u l t u r s t a d t r a t e s , Mag. Hermann
Girstmair, an den Gemeinderat im Rahmen der Budgetdebatte.
(bp) Natürlich müssen dazu die finanziellen
Voraussetzungen geschaffen werden. Den
Wert der Kultur kann man nicht errechnen,
was sie aber kostet, schlägt sich im Budget
der Stadt in konkreten Zahlen nieder. Am
Beispiel des Tiroler Landestheaters: Obwohl es die höchste Auslastung aller österreichischen Bundesländertheater aufweisen
kann, nämlich 82 Prozent, „verschlang" es
mehr als 122 Millionen Schilling. (Im Vergleich: Graz hat bei einer Auslastung von 65
Prozent Deckungsbeiträge von 260 Millionen Schilling zu bezahlen). Die Konzerte
der Stadt Innsbruck (Symphonie-, Kammerund Meisterkonzerte) zählten 1991 im Gegensatz zum Vorjahr mit 3321 eine leicht
rückgängige Abonnentenzahl. Keine Sorgen
braucht sich die Stadt um ihren Musiknachwuchs zu machen. Insgesamt 1.738
j unge Musiker studieren an der Musikschule,
ihren Außen-stellen bzw. der Singschule.
Ein ereignisreiches Jahr gab es 1991 für die
städtische Bücherei. Im Frühjahr konnte die
50-Jahr-Feier begangen werden. Im Sommer 1991 war die Bücherei wegen der Umstellung auf EDV, die sich seither bestens
bewährt hat, für neun Wochen geschlossen.
Das Ziel des Kulturreferenten ist es, die
Bücherei-Zweigstelle O-Dorf stärker ins
Bewußtsein der Bewohner dieses Stadtteiles zu bringen. Außerdem werden Möglichkeiten zur besseren Bücherversorgung
von Senioren und von Altenheimen ins Auge
gefaßt. Ein längerfristiges Anliegen ist es,
den Stadtteil Hötting-West durch die Stadtbücherei mit Büchern zu versorgen.

12

Im Schul- und Kindergartenbereich möchte
StR. Mag. Hermann Girstmair „eine Lücke
füllen, die mir bisher unlogisch erschien":
Während es für Kindergartenkinder und
Hauptschüler einen Mittagstisch gibt, fehlte dieser bisher im Volksschulbereich gänzlich. Seit Jänner 1992 konnte aber in HöttingWest der erste Volksschultagesheimhort
eingerichtet werden. Auch im O-Dorf soll
ein solcher Hort errichtet werden.
Wieviel die Stadt die städtischen Pflichtschulen, Kindergärten und Schülerhorte
im Jahr 1991 gekostet haben, sei kurz
aufgeschlüsselt: Volksschulen rund 47
Mio. Schilling, Hauptschulen rund 36
Mio., Kindergärten rund 68 Mio. und
Schülerhorte etwa 11 Mio. Schilling.
Kulturstadtrat Girstmair erläuterte in seiner
Rede anläßlich der Budgetdebatte auch,
welche Veranwortung man für die Jugend
trage: „Die Stadt hat nicht Jugendarbeit zu
machen, aber Voraussetzungen zu schaffen, daß die, die Jugendarbeit leisten, sie
auch leisten können." Im Rahmen der „Förderung Jugendarbeit und Jugendheime"
vergab die Stadt Innsbruck über Antrag des
gerneinderätlichen Ausschusses für
Jugendfragen an 51 Innsbrucker Jugendorganisationen insgesamt 1.460.000
Schilling. So bekommt der „Verein Jugend
und Gesellschaft" eine Subvention von
700.000 Schilling zur Erhaltung der drei
Jugendtreffs Hötting-West, Pradl und
Olympisches Dorf.


I

I n C I V I M I 9«7MMM

VERKEHRSI

Das Problem des
überbordenden
Verkehrs teilt
Innsbruck mit
allen Städten. Die
Rückgewinnung
der
urbanen
Lebensqualität
bedingt die Einschränkung des
StR. Dr. Harald Hummel
motorisierten
Individualverkehrs in den Ballungszentren. Das Innsbrucker Verkehrskonzept ist ein Schritt in diese Richtung.
Seine Verwirklichung wird uns, berichtete Verkehrsstadtrat Dr. Harald Hummel, noch Jahre beschäftigen.

STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1992

(bp) Auf die Verwaltung komme „eine harte Arbeit zu", die Umsetzung sämtlicher
Maßnahmen des Verkehrskonzeptes (VKZ)
werde „ein Jahrzehnt umfassen", zitierte
der Verkehrsstadtrat die Meinung von Univ.Prof. Retzko, der mitverantwortlich war für
die Konzepts-Erstellung. StR. Dr. Hummel:
„Die Umsetzung des Verkehrskonzeptes
kann die Gemeinde nicht allein bewerkstelligen - hier müssen Bund und Land kräftig
mithelfen." Unterbleibt diese Mitwirkung,
könnte das VKZ nur zum Teil realisiert
werden.
Im Jahre 1991 faßte der Stadtsenat die notwendigen Grundsatz- und wesentliche
Detail-Beschlüsse zur Verwirklichung des
Verkehrskonzeptes: Am 8. März, 30. April,
16. Juli und 21. November. Auch den
Phasenplan, nach dem die Umsetzung erfolgen soll, hat die Stadtregierung gutgeheißen.
Manche Bürger verstehen nicht, warum
alles so lange dauert. StR. Dr. Hummel
nannte das Beispiel des geplanten Rückbaus des Straßenzuges Museumstraße Burggraben - Marktgraben: Allein für
die Planung wird der damit beauftragte
Ziviltechniker ein Jahr benötigen! Die
Untersuchung über die Möglichkeiten für
einen Auffangparkplatz an der Autobahnabfahrt Innsbruck-West durch ein
privates Ingenieurbüro wurde Anfang
Dezember 1990 in Auftrag gegeben und
lag nach einem Jahr noch nicht vor!
Am 16. Juli 1991 bekannte sich der Stadtsenat zu den „Grundsäulen des VKZ": Es
sind dies vor allem:
• Die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung (mit ihr wurde bereits begonnen,
sie wird heuer fortgesetzt);
• Die Attraktivierung des regionalen Öffentlichen Personalverkehrs (ÖPNV) gleichfalls in die Wege geleitet, zum guten
Teil seit Jahresbeginn bereits in Geltung;
• Die Verkehrsführung in beiden Richtungen in der Herzog-Otto-Straße (wobei zwei
Bundesministerien ihre Arbeit koordinieren müssen);
• Die Realisierung des Autobahnanschlusses
Innsbruck-Mitte (mit der vorgesehenen
Straßenschleife ins Stadtzentrum - vgl. den
ausführlichen Bericht auf Seite 6 und 7):
Hier sollte man heuer bei der Planung
entscheidend weiterkommen.
Auffassungsunterschiede gibt es durchaus.
Hinsichtlich der Trasse der Straßenbahnlinie 1: Soll sie, aus der Museumstraße
kommend, über den Marktgraben oder über