Stadtnachrichten
Jg.1992
/ Nr.2
- S.9
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Gesamter Text dieser Seite:
ES LOHNT SICH:
SCHON BEIM EINKAUFAN
DEN ABFALL DENKEN!
Die Müllberge steigen, und damit auch die Entsorgungskosten. Daher muß die Müllflut
gebremst werden. Seit Jahresbeginn gilt in Innsbruck die Devise: Müll vermeiden,
Gebühren sparen. Was dabei alles zu beachten ist, wie teuer „ I h r " Müll seit dem
I.Jänner 1992 ist und wie Sie ab 1993 mit geringeren Kosten auskommen können, sagt
Ihnen dieser A r t i k e l . W e i t e r e Fragen werden gerne vom A m t Müllbeseitigung,
Zentralhof, Rossaugasse 5, beantwortet. Telefon: 45 5 75, Klappe 32, 33 und 34.
(We) Das Jahr 1992 ist da, und mit ihm auch
Verteuerungen in vielen Bereichen. Allein
von der Stadt gingen im Lauf des Jänner
Bescheide für die Grundsteuer, die Gehwegabgabe und die neue Müllgebührenabgabenverordnung an die ca. 9500 Liegenschaftseigentümerbzw. Hausverwaltungen.
Viel unerfreuliche Post also. Doch einige
Innsbrucker haben die bei den neuen Müllgebühren angebotene Sparvariante ausgenützt. Rund 600 Anträge auf Verringerung
des Müllgefäßvolumens sind bereits im Amt
für Müllbeseitigung bzw. im Stadtsteueramt
eingelangt. Das heißt, diese Innsbruckerinnen und Innsbrucker werden in Hinkunft
bemüht sein, weniger Müll zu produzieren.
Denn die Devise bei den Hausmüllgebühren
lautet: Müll vermeiden - Gebühren sparen.
Warum wird die Müllentsorgung teurer?
Die Deponiekosten steigen; die Gesetzgebung schreibt vor, daß alle anfallenden
Kosten durch die Müllgebühren abgedeckt werden müssen; auch die Altstoffund Problemsammlungen müssen aus
dem Erlös der Müllgebühren finanziert
werden.
Wie bereits mehrmals berichtet, setzen sich
die Müllgebühren nunmehr aus einer gegenüber früher stark reduzierten Grundgebühr (nach Wohn- und Nutzflächeneinheiten) und aus einer weiteren Gebühr (nach
dem Müllaufkommen) zusammen. Der Begriff der Nutzfläche wurde ausgedehnt.
Bereiche, die früher pauschal abgerechnet
wurden, wie zum Beispiel alle öffentlichen
Gebäude, Schulen, Universität, Klinik, aber
auch Wohnungen, die als Arztpraxen oder
Kanzleien etc. dienen, sind nun in der
Nutzflächenberechnung beinhaltet.
Ein Rechenbeispiel soll verdeutlichen, was
„Ihr" Müll seit dem 1. Jänner 1992 kostet:
Die Grundgebühr beträgt im Jahr pro
Wohneinheit (jeder bewohnbare Raum ab
sechs Quadratmetern) oder Nutzflächeneinheit (eine Einheit sind 16 Quadratmeter)
89 Schilling. Die weitere Gebühr errechnet
sich aus 14 Groschen pro Entleerung mal
dem Gefaßvolumen mal 52 Abholungen im
Jahr. (z.B.: 14x120 (bei einem 120-LiterMüllgefäß) x 52 ergibt öS 873,60 im Jahr.
Dazu kommt die Grundgebühr (zum Beispiel
bei vier Räumen) 89 x 4 - öS 356. Macht
nach Adam Riese zusammen öS 1229,60,
zuzüglich 10 % USt., im Jahr.
Die Vorschreibung erfolgt vierteljährlich
(zum 15.2; 15.5; 15.8; 15. IL), am Bescheid
scheint allerdings nur der Jahresbetrag auf.
Nochmals: Wer also Müll vermeidet und
daher auch weniger bzw. kleinere Müllgefäße benötigt, kann bei der weiteren Gebühr
einiges einsparen. Allerdings es gibt auch
eine Grenze: Das „Vorhaltevolumen" beträgt 30 Liter pro Person und Woche.
Ausnahmem gibt es nur, wenn tatsächlich
noch weniger Müll anfällt - was allderdings
glaubhaft gemacht werden muß. Wer glaubt,
so sparen zu können, daß er mit Müllsäcken
auskommt, kann dies beantragen. Die Säkke müssen allerdings unter Vorlage des
Bescheides und des Erlagscheinabschnittes
STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1992
im Zentralhof, Rossaugasse 5, abgeholt
werden. 13 Stück pro Quartal. Die Säcke
müssen am Tag der Müllabholung an
den Gensteigrand gestellt werden. Nur
dann werden sie entsorgt. Ab 15. Februar
nimmt die Müllabfuhr auch nur mehr
von der Stadt ausgegebene OriginalMüllsäcke mit. Achtung: Alle anderen
Säcke oder Schachteln etc. werden ausnahmslos liegen gelassen. Auch hier ein
Rechenbeispiel : 14 Groschen x 60 (60-LiterSack) x 13 ergibt öS 109,20 im Quartal.
Diese Müllsäcke sind nicht zu verwechseln
mit den Säcken für fallweisen Übermüll:
Wer Müllgefäße eingespart hat, jedoch
glaubt, daß manchmal mehr Müll als üblich
anfallen könnte, kann sich Übermüll-Säcke
(auch auf Vorrat) eintun. Sie sind in der
Stadtsteuerkasse (Rathaus, MariaTheresien-Straße, 1. Stock) oder im
Zentralhof Rossau erhältlich. Ein Sack für
Übermüll kostet inkl. USt. öS 14,30. Nur
auf diese Weise kann Übermüll in Zukunft
entsorgt werden. Wird soviel Müll in
das Müllgefäß gestopft, daß sich der
Deckel nicht mehr schließen läßt, kostet
dies einen 30prozentigen Aufschlag
pro Abholung und Gefäß. Im Wieder
holungsfall wird zwangsweise ein
zusätzliches Gefäß aufgestellt.
Wer im Vorjahr nicht reagiert hat, jetzt aber
glaubt, mit weniger Müllgefäßvolumen
auskommen zu können, für den ist der „Zug"
noch lange nicht abgefahren: Bis 30. Sept.
1992 ist Zeit, Anträge auf Reduzierung bzw.
Verkleinerung der Müllgefäße für das Jahr
1993 zu stellen. In Wohnanlagen liegt der
„Ball" nun bei (wenn vorhanden) Hausvertrauensleuten bzw. bei den Hausverwaltungen, die in Informationsabenden den
Sparwillen der einzelnen Hausbewohner
abklären könnten. Je nachdem, was dabei
herauskommt, kann dann um eine Reduzierung der Müllgefäße angesucht werden,
was dann auch eine Verminderung der Betriebskosten zur Folge hätte. Denn, wer Müll
vermeidet, spart Gebühren.
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PRIVATE AUTOABSCHLEPPUNG!
Ähnlich wie die Kontrolle der Kurzparkzonen, soll künftig auch die Abschleppung verkehrsbehindernd abgestellter Autos eine Privatfirma besorgen:
Die Stadt Innsbruck schreibt diese Leistung jetzt öffentlich aus. Teilnehmende
Finnen können zwei Varianten anbieten:
Entweder nur das Abschleppen, oder
Abschleppen und die Verwahrung der
Autos. Jeder Anbieter hat zumindest die
erste Variante anzubieten. - Die Ausschreibung ist im Serviceteil dieser Zeitung (Heftmitte) veröffentlicht.
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