Innsbruck Informiert
Jg.2022
/ Nr.7
- S.13
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Gesamter Text dieser Seite:
Politik & Stadtverwaltung
FPÖ INNSBRUCK
Fußgängerzonen den Fußgängern vorbehalten
F
KOPF
ußgänger sind von Haus aus die
„schwächsten“
Verkehrsteilnehmer,
wenn es zu Verkehrsunfällen kommt. Darüber hinaus finden sich unter ihnen überdurchschnittliche viele Angehörige vulnerabler Gruppen wie Kinder, hochbetagte oder
behinderte Menschen. Es muss also sichergestellt werden, dass sich Fußgänger auch
im urbanen Bereich mit teils hohem Verkehrsaufkommen sicher bewegen können.
Dabei ist nicht nur ein Schutzbedürfnis vor
dem motorisierten Verkehr zu beachten,
sondern mit steigender Tendenz auch ge-
Ihre
GR Beatrix Klaus
© R. SU
CHRISTINE OPPITZ-PLÖRER – FÜR INNSBRUCK
Vorrang für fußgängerfreundliche Stadtgestaltung!
Die Fraktionen im Gemeinderat
D
ie Themenvorgabe erfolgt durch die
Gemeinderatsfraktionen nach dem
Muster der „Aktuellen Stunde“. Dabei wird
ein vorgeschlagenes Thema von stadtpolitischer Bedeutung debattiert. Lesen Sie in
dieser Ausgabe die Meinung der Fraktionen
zum Thema „Eine Stadt für die Menschen –
Innsbruck braucht mehr Fußgängerzonen!“. Die Auswahl des Schwerpunktes
erfolgte durch „Für Innsbruck“ (FI) für
die Gemeinderatssitzung am Mittwoch,
22. Juni 2022.
Sitzung des Gemeinderates im Juli
Seien Sie bei der nächsten öffentlichen
Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates
am Donnerstag, 14. Juli 2022, live dabei.
Der Link zum barrierefreien Livestream
der gesamten Sitzung wird wie gewohnt
auf www.ibkinfo.at veröffentlicht. Zusätzlich wird die „Aktuelle Stunde“ ab ca.
9.00 Uhr live auf FREIRAD (105,9 MHz im
Großraum Innsbruck) und über den LiveStream unter www.freirad.at übertragen.
Die Sendung gibt es auch zum Nachhören:
cba.fro.at/series/die-aktuelle-stundegemeinderat-innsbruck.
F
ußgänger*innen sind mit Abstand die
größte Gruppe der Verkehrsteilnehmer.
Innsbruck ist eine Stadt der kurzen Wege
und zahlreiche Menschen nutzen bspw.
die Innpromenade, um auch längere Strecken zu Fuß zurückzulegen. An anderer
Stelle fehlt es noch an attraktiven Fußwegen und Orten zum Verweilen. Uns liegt
am Herzen, dass wir Fußgänger*innen bei
der Aufteilung des öffentlichen Raumes
nicht nur mitdenken, sondern priorisieren.
Radinfrastruktur ist wichtig, doch wir setzen uns stets für Flächentrennung ein, da-
mit Fußgänger*innen nicht unter die Räder
kommen.
Es braucht entschleunigte und sichere Räume, die Aufenthaltsqualität bieten,
für Gastgärten, fürs Flanieren, für Familien und spielende Kinder, für alle Generationen. Deshalb haben wir auch unseren
„Masterplan Gehen“ initiiert. Auch den neuen Messepark sehen wir als Chance für eine
Fußgängerzone und möchten diese und
weitere Möglichkeiten nutzen, um Innsbruck von einer Stadt für die Räder zu einer
Stadt für die Menschen zu machen.
Ihre Stadträtin
Mag.a Christine Oppitz-Plörer
www.fuer-innsbruck.at/
zukunfth
DIE GRÜNEN
ÖVP INNSBRUCK
Mehr Platz für die Schwächeren und Langsameren
Eine Stadt für die Menschen-Innsbruck braucht mehr Fußgängerzonen
W
D
er sich in der Stadt langsam bewegt,
hat nur in wenigen Straßenzügen
Vorrang. Das wollen wir Grüne ändern: Deswegen schaffen wir Platz für die, die zu Fuß
oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das
ist übrigens die große Mehrheit – es melden sich immer noch oft Eltern mit Kindern, die nicht einmal einen Gehsteig am
Schulweg haben. Wir Grüne wollen deshalb Fußgänger:innen und Radfahrer:innen
dabei unterstützen, damit sie sich nicht
auf wenigen Quadratmetern tummeln
müssen, während daneben der KFZ-Ver-
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genüber dem Fahrradverkehr. Nicht zuletzt
die Erfindung des E-Bikes hat die Zahl der
Radfahrer – und mit ihnen auch die Zahl der
rücksichtslosen Rad-Rowdys – in den vergangenen Jahren stark ansteigen lassen. Bei
der Einrichtung von Fußgängerzonen ist daher unbedingt dafür zu sorgen, dass diese
wirklich den Fußgängern vorbehalten sind
und das Radfahren dort verboten ist. Zudem muss das Radfahrverbot mit hohem
Kontrolldruck überwacht werden. Nur so
sind Fußgänger wirklich sicher.
INNSBRUCK INFORMIERT
kehr auf vierspurigen Straßen rollt: Denn
kein:e Radfahrer:in fährt gerne auf einem
Gehsteig oder schlängelt sich zwischen
Fußgänger:innen durch. Mehr Platz zum
Spazieren, mehr Platz zum Flanieren und
Verweilen, mehr Platz zum Radfahren: Das
ist unser Ziel für Innsbruck. Und das Klima
sagt dazu auch danke.
Amtsführende Stadträtin
Mag.a Uschi Schwarzl
ie Maria Theresienstrasse ist seit dem
Jahr 2009 Fußgängerzone und erfreut
neben einheimischen Shoppinghungrigen
auch viele Touristen. Flanieren ohne Störung von Autos, Bussen und Radfahrern
schafft Lebensqualität in der Stadt und
zieht seit Jahren Menschen an und erfreut
somit auch die Wirtschaft.
Vor kurzem wurde versucht durch eine Begegnungszone in der Innenstadt dieses Gefühl räumlich zu erweitern. Dieses Projekt
scheiterte jedoch enorm. Wie man feststellen musste, funktionieren diese Begeg-
nungszonen nicht. Fußgänger können nicht
wie vorgesehen queren, RegioBusse donnern durch die Straßen, wie zum Beispiel in
der Meranerstrasse und fördern nicht gerade das Shoppingvergnügen.
Wenn man in Innsbruck mehr für Menschen tun möchte, wird es nicht ausreichen
eine autofreie Innenstadt zu fordern ohne
Handlungen zu setzen. Es braucht eine Erweiterung der Fußgängerzone wo es Sinn
macht, nämlich dort, wo Handel und Gastronomie angesiedelt sind.
GR Mariella Lutz
Verkehrssprecherin VP
Innsbruck
INNSBRUCK INFORMIERT
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