Innsbruck Informiert

Jg.2023

/ Nr.1

- S.15

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„Die Zeit ist aus den Fugen“
Mit „Hamlet“ von William Shakespeare, dem meistgespielten Drama
der Weltliteratur, und Elfriede Jelinek starten das Tiroler Landestheater
und das Tiroler Symphonieorchester ins neue Jahr.

© FLORIAN LECHNER

D

Das Mitmachen hat sich gelohnt. Unter allen UmfrageteilnehmerInnen wurden fünf Klimatickets Innsbruck und drei Freizeittickets verlost.
Die Übergabe fand durch IVB-Geschäftsführer Martin Baltes (3. v. r.) im IVB-KundInnencenter statt.

Unterwegs durch Innsbruck
Hat sich das Mobilitätsverhalten seit der Coronapandemie verändert? Um dieser
Frage nachzugehen, führten die IVB eine Umfrage durch. Die Ergebnisse belegen
ein Plus bei der umweltschonenden Fortbewegung.
Die Coronapandemie hat seit 2020 viele
Lebensbereiche verändert. Auch die Art,
wie wir uns bewegen, war davon
betroffen. Inwieweit das auf den Alltag
Einfluss nahm, zeigt die im Auftrag der
IVB durchgeführte Mobilitätsstudie.
Von Juli 2021 bis zum Juni 2022 wurden
1.219 InnsbruckerInnen telefonisch und
online befragt, wie sie in und durch die
Stadt kommen.
Die Ergebnisse:
Die Pkw-Nutzung nimmt ab. Waren es
2019 noch 26 Prozent, die täglich mit
dem Auto fuhren, ging die Zahl auf
19 Prozent zurück. Rund ein Drittel der
Befragten gaben zudem an, kein

eigenes Fahrzeug zu besitzen.
D
 as Fahrradfahren liegt immer mehr
im Trend. Der tägliche Gebrauch
kletterte von 35 auf 39 Prozent.
D
 ie öffentlichen Verkehrsmittel werden weniger genutzt. Rund ein Viertel
der Befragten nutzen laut Aussagen
fast täglich die Öffis. 2019 waren das
noch 31 Prozent.
D
 er Blick auf eine prozentuale Aufteilung nach Verkehrsmitteln, dem so­
genannten Modal-Split-Modell, zeigt,
dass sich insgesamt 73 Prozent der
InnsbruckerInnen umweltbewusst, also
mit Rad, Öffis oder zu Fuß, bewegen.
Das ist ein Plus von sechs Prozent
gegenüber 2019.

I m Vergleich zur Vorcoronazeit 2019
ging der Anteil von AutofahrerInnen
von 33 auf 27 Prozent zurück. Aber
auch die Nutzung der öffentlichen
Verkehrsmittel sank von 20 auf
15 Prozent. Dafür stieg der Anteil von
RadfahrerInnen und FußgängerInnen
entsprechend.
Die Umfrage zeigt auch: Wer eine Zeit­
karte besitzt, nutzt diese regelmäßig.
ZeitticketbesitzerInnen legen mehr als
ein Drittel der Fahrten mit den Öffis
zurück. Wer keine solche Karte besitzt,
nutzt Bus und Tram nur in zehn Prozent
der Fälle.

ieses Zitat – siehe Titel – aus
Shakespeares „Hamlet“ scheint
heute treffender denn je zu sein.
Aber das Zitat geht weiter: „Fluch und
Gram,/ Dass ich zur Welt sie einzurichten
kam“, beklagt der Titelheld die ihm zufallende Aufgabe, etwas dagegen zu tun, die
Gegebenheiten nicht einfach hinzunehmen und sich anzupassen. Sein Vater, König der Dänen, wurde ermordet, der Mörder heiratete seine Mutter. Soll er, muss er,
kann er seinen Vater rächen? Der Weg, den
Prinz Hamlet einschlägt, führt am Ende in
die Katastrophe.

Heiliges Skifahren?
„Schnee Weiss“, ein Schauspiel von Elfriede Jelinek, ist am 21. Jänner als österreichische Erstaufführung in den Kammerspielen zu erleben. Jelinek bezeichnete
einmal das Phänomen Sport als eines ihrer Hassthemen, der Sport sei eine „Metapher für Dinge, unter denen sich Gewalt hereinschleicht“. Zwanzig Jahre später nimmt
sie das Interview der Tiroler Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg zum Anlass, an die
Gedanken von damals anzuknüpfen, die
dem österreichischen Skiverband massiven Machtmissbrauch vorwarf, der in den
1970er- und 1980er-Jahren zu Übergriffen
und Vergewaltigungen führte. Wortgewaltig erbebt die gewohnt mehrstimmige WutSuada Jelineks, führt uns Moral wie Doppelmoral vor und nimmt nach den Skigöttern
die katholische Kirche ins Visier. Die Parallelen scheinen auf der Hand zu liegen, Skifahren ist in Österreich heilig, der Sport
eine moderne Religion.

Böcklin op. 128“ von Max Reger und der
7. Symphonie in E-Dur von Anton Bruckner (Dirigent: Lukas Beikircher). Max Reger
dienten 1913 vier Gemälde des Schweizer Malers Arnold Böcklin als Inspiration,
die sich großer Beliebtheit erfreuten und
sich in vielen Bürgerstuben als Nachdrucke finden ließen. Die Titel der Tondichtungen – „Der geigende Eremit“, „Im Spiel
der Wellen“, „Die Toteninsel und Bacchanal“ – lassen die Musik dazu beinahe erahnen. Durch prägnante Rhythmen, harmonische Wendungen und eine raffinierte

Instrumentation wird der Rausch des Dionysos zum aufregenden Hörerlebnis. Auch
Bruckner soll beim Komponieren seiner
7. Symphonie seine bildhaften Eindrücke
der verheerenden Brandkatastrophe des
Wiener Ringtheaters im Dezember 1881
verarbeitet haben, die der Komponist aus
nächster Nähe mitansehen musste und
bei der über 400 Menschen starben. Beim
Klagegesang am Schluss des Adagios fügte Bruckner zum Andenken an sein „unerreichbares Ideal“ Richard Wagner erstmals
die sogenannten Wagner-Tuben ein. AS

Ein Höhepunkt des Schauspieljahres gleich zu Beginn: „Hamlet“ im
Tiroler Landestheater.

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INNSBRUCK INFORMIERT

© GÜ
NTHE
R EGG

„Symphonische Bilder“ malt das Tiroler
Symphonieorchester am 26. und 27. Jänner mit „Vier Tondichtungen nach Arnold

ER

Aufregendes Hörerlebnis